Sonne, Salzwasser und der Start in ein großes Abenteuer (1)

Die Luft riecht nach Salzwasser, das Meer reflektiert den fahlen Schein des Vollmonds und der zahllosen Sterne am Himmel. Es weht nur ein warmes, laues Lüftchen, die Segel flattern deswegen ab und zu auf, der Mast knarrt dann ein bisschen. Links sind noch die Lichter der marokkanischen Küstenstädte zu sehen, bald werden auch sie verschwinden und nur noch die Wellen zu sehen sein. Die „Mystique“, eine knapp 20 Meter lange Segelyacht, bahnt sich gemächlich ihren Weg das Wasser. Gestern hat sie den Hafen von Gibraltar verlassen und Kurs Südwest genommen, Richtung Kanarische Inseln.

Ich schiebe Nachtwache auf der „Mystique“. Es gibt nicht viel zu tun für mich, nur die Windrichtung und die Fischerboote, deren Positionslichter vor einigen Minuten am Horizont aufgetaucht sind, sollte ich im Auge behalten. Zeit also, ein wenig in mich zu kehren und an die Tage zu denken, an denen alles los ging: Vor einem guten Jahr stieß ich auf einer Reise per Anhalter durch Europa eher zufällig auf ein Segelboot, das Crew brauchte.

Ich heuerte an und seitdem lässt mich die Idee, den Atlantik per Anhalter zu überqueren, nicht mehr los. Ich machte im letzten Jahr einen Bootsführerschein und sammlte Erfahrungen auf verschiedenen Booten in der dänischen Südsee, habe mich also diesmal ein wenig vorbereitet. Jetzt bin ich plötzlich mitten drin, im Abenteuer meines Lebens und kann mein Glück kaum fassen.

Die Straße von Gibraltar, im Hintergrund Marokko
Die Straße von Gibraltar, im Hintergrund Marokko

Der Kapitän der „Mystique“ heißt Randy, ist 52 Jahre alt und kommt aus Durango, Colorado, Vereinigte Staaten. Im Frühling kam er mit seinem Boot des Typs „MacGregor 65“ über den Atlantik nach Europa gesegelt, jetzt ist er auf dem Weg zurück. Im „wahren Leben“ ist er Bauunternehmer. Doch die Wirtschaftskrise ließ auch die Aufträge für sein Unternehmen einbrechen, so dass er die Gelegenheit nutzte und das Geschäft und die Gewinne daraus für ein Jahr seinem Partner überließ, um seinen Traum von der Überquerung des Atlantischen Ozeans wahr werden zu lassen.

Eigentlich ist er völlig allein unterwegs: „So lernt man sich selbst erst richtig kennen“, sagt der blond gelockte und braun gebrannte Amerikaner. Doch im verkehrsreichen Gebiet um die Straße von Gibraltar will Randy auf Nummer sicher gehen und jemanden an Bord haben, der ihn bei den Wachschichten unterstützt. Das ist meine Chance.

Immer wieder frage ich mich, wie die Chancen dann auf Gran Canaria stehen, ein neues Boot zu finden, das mich dann nach Amerika bringt. Es wäre schon schade, wenn mein Abenteuer dort endet. Andererseits erwarten mich auf Gran Canaria traumhafte Strände, Sonneschein und Temperaturen jenseits der 20-Grad-Grenze – davon träumt man als Ostfriese doch eigentlich das ganze Jahr. Ich freue mich besonders auf die tollen Surfbedingungen – der Wind ist genau so beständig wie auf dem Großen Meer, wo ich sonst gerne auf Brettern unterwegs bin.

Auf Gran Canaria gibt es zudem Wellen meine ersten Sprünge und, vor allem: Bei dem Wetter ist kein dicker Neoprenanzug nötig, Badehose und T-Shirt werden völlig ausreichen. Außerdem ist Las Palmas, die Hauptstadt der Kanarischen Inseln eine pulsierende Stadt mit etwa 400.000 Einwohnern, die Touristen, die hier ganzjährig entspannen und genießen, nicht mit eingerechnet. Auch das Nachtleben soll hier einiges zu bieten haben – es gäbe also ganz bestimmt deutlich schlechtere Plätze zum Überwintern.

Am dritten Tag auf See frischt der Wind kräftig auf, die „Mystique“ legt sich schräg auf das Wasser, kämpft mit bis zu vier Metern hohen Wellenbergen, die von hinten heranrollen und das Boot mühelos wie eine Nußschale anheben und wieder fallen lassen. Sogar Randy hat Probleme, mit dem Seegang klar zu kommen, ich hänge mich einmal über die Reling.

Auch die Weite, die ich doch eigentlich genießen Wollte, wirkt gerade eher bedrängend, ich mache mir keine guten Gedanken. Zum Glück werden die schnell weggeschoben von einem Dutzend Delfine, die um die „Mystique“ herum springen und auf der Bugwelle „surfen“. Was für ein Schauspiel!

Die Mystique verlässt den Hafen von Gibraltar
Die Mystique verlässt den Hafen von Gibraltar

Die Meeressäuger kommen immer im richigen Moment vorbei und unterhalten die Menschen auf See. Und Unterhaltung ist rar an Bord eines so kleinen Bootes, der Alltag während eines großen Törns ist eigentlich ziemlich eintönig: Alle zwei bis drei Stunden kommt ein anderes Schiff in Sichtweite, viel mehr passiert nicht.

Ich genieße das sehr: Endlich mal Zeit zum Lesen, Musik hören und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Wann kommt man da mal zu? Allerdings werden Dinge, die an Land eigentlich nur lästig sind, Kartoffeln schälen oder Geschirr abwaschen zum Beispiel, an Bord auf einer so langen Seereise plötzlich zu willkommenen Abwechslungen.

Drei weitere Tage auf dem weiten Atlantik liegen noch vor der „Mystique“, bis sie Lanzarote, die nördlichste der kanarischen Inseln erreichen wird. Kapitän Randy wird auf den Kanarischen Inseln ein letztes Mal vor dem Ablegen Richtung Amerika Hand anlegen an seine Yacht, Kleinigkeiten ausbessern und seinen Proviant für die dreiwöchige Passage im Bauch der „Mystique“ verstauen.

Ich dagegen werde von Bord gehen und mich in den Hafenkneipen und auf zahllosen Internetseiten umschauen, nach einem neuen Boot, das mich auf die andere Seite des Ozeans bringt. Außerdem werden Randy und ich wandern gehen und uns von der viefäligen Landschaft Gran Canarias überraschen lassen: Neben den goldgelben Stränden mit dem tiefblauen Meer bietet der Nordwesten der Insel mit Pinien bewaldete, bergige Nationalparks mit Bächen, Flüssen, Stauseen und kleinen Wasserfällen – wer erwartet das schon in einem Mekka des Wassersports? Es gibt also auch tolle Möglichkeiten, in den Schatten zu fliehen, wenn die Sonne zu sehr vom Himmel knallt.

In einigen Wochen werde ich hoffentlich 3000 Seemeilen mehr auf dem Buckel haben und dabei über 20 Längengrade auf dem wohl wildesten Ozean der Erde überquert haben. Und vielleicht werde ich wieder im Mondschein an Bord einer Segelyacht sitzen und Wache schieben. Hoffentlich tauchen auch dann wieder Lichter am Horizont auf: Es werden dann keine marokkanischen Fischerdörfer mehr sein, die ich erkenne, sondern Jamaikanische oder Brasilianische. Und die Fischer auf ihren kleinen Booten werden aus der Karibik kommen oder aus Südamrika. In diesem Moment werde ich wissen, dass mein Traum wahr geworden ist.

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Atlantiküberquerung von Kap Verde nach Brasilien, (Dritter Teil)

Nur wenige Meilen nachdem wir den Äquator überquert haben, ist das Wetter wieder wie vor der Kalmenzone. Nur spiegelverkehrt: Die Passatwinde wehen auf der Südhalbkugel nicht aus dem Nordosten, sondern aus dem Südosten. So können wir den Motor ausmachen und uns wieder, wie gewohnt, nur mit der Hilfe von natürlichen Kräften, fortbewegen.

Dies ist vielleicht der schönste Teil unserer Passage über den Ozean: der Wind weht sehr konstant mit drei bis vier Windstärken, dazu liegt der Atlantik ziemlich flach da, es herrscht kaum Seegang. Perfekte Segelbedingungen für die „Libertalia“, sie gleitet ruhig, aber schnell, mit fünf bis sechs Knoten, durch die See. Die vier anderen Jungs an Bord und ich albern herum und lachen viel, machen Luftaufnahmen mit unserer Drachenkamera und sichten endlich Delfine.

Endlich Delfine!

Wir genießen diesen, letzten Teil unserer Passage also sehr – nur eines stört uns ein wenig: beim Proviantieren haben wir uns verschätzt, was den Methanolverbrauch unseres Kochers angeht. So haben wir für einige Tage die Sorge, dass wir uns die letzten Tage vor der Ankunft nur noch kalt ernähren können werden.

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Für keinen von uns ist es eine schöne Vorstellung, tagelang kalte Konserven zu löffeln, deshalb beginnen wir, das Methanol zu rationieren: Außer zu meinem Geburtstag gibt’s erst einmalmal keinen Kaffee mehr. Wenn wir Nudeln oder Kartoffeln kochen, kommen immer ein paar Eier mit ins Wasser, die dann später hart gekocht gegessen werden. Müsli und Cornflakes sind für einige Tage verboten, um im Falle des Falles noch auf kalte Kohlenhydrate zurückgreifen zu können.

Spaghetti vom Grill

Zum Glück hält dieser Zustand nur kurz an: Durch Zufall entdecken wir, dass wir viel mehr Holzkohle an Bord haben, als wir angenommen hatten – Cecilie hatte wohl noch einmal ordentlich eingekauft, bevor sie von den Kapverden aus abreiste. Wir sind gerettet! Von jetzt an gibt es Kaffee vom Grill, Brot aus der Glut, jede Menge Kartoffeln und sogar „gegrillte“ Spaghetti!

Spaghetti vom Grill

Nach insgesamt 16 Tagen auf dem Atlantischen Ozean ist es am 7. Februar schließlich Johannes, der „Land in Sicht!“ rufen darf. Noch sind es einige Stunden, bis wir den Sporthafen von Recife in Brasilien erreichen werden, so lange schauen wir gebannt auf die sich immer stärker abzeichenenden Silouette von Recife.

Immer wieder erwähnt jemand von uns, dass das, was wir sehen, der südamerikanische Kontinent ist – scheinbar brauchen wir diese Wiederholungen, um diesen Umstand zu begreifen. Ganz besonders fein: Heute Nacht wird mit einem riesigen Feuerwerk der brasilianische Karneval eingeleutet – eine bessere Willkommensparty noch so einem Trip können wir uns wohl kaum wünschen!

Land in Sicht!
Land in Sicht!

Hier gehts zum ersten Teil!

Hier zum Zweiten!

Und hier zum ganzen Projekt „Per Anhalter über den Atlantik“ von Anfang an!

Atlantiküberquerung von Kap Verde nach Brasilien (Teil Zwei)

An den letzten beiden Januartagen ändert sich das Wetter plötzlich grundlegend. Der Himmel wird dunkler, nur vereinzelt lassen sich kleinere, helle Flecken über uns entdecken. Dafür ziehen immer wieder stahlblaugraue Regenwolken über uns, der Wind hat nachgelassen und ist schließlich komplett eingeschlafen.

Per Anhalter über den Atlantik

Wir befinden uns in der berüchtigten Flautenzone um den Äquator. Hier treffen die Wettersysteme der nördlichen und südlichen Hemisphere aufeinander. Die Folge bekommen wir zu spüren: immer wieder Regen und sehr wenig bis gar kein Wind. Man sagt, dass die großen, weltweiten Segelregatten, meist um den Äquator herum entschieden werden, denn das Flautengebiet verschiebt sich unregelmäßig, der Streifen ist an einigen Stellen kaum vorhanden, an anderen mehrere hundert Seemeilen breit.

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Eine große Gefahr hier sind sehr lokal auftretende Gewitter – Käpt’n Phil hat uns allen eingebläut, während unserer Wachschichten besonders auf diese kleinen, fast schwarzen Wolken zu achten.

Wolkenbruch Gewitter Atlantik Äquator

Die erste Regenwolke begrüßen wir jedoch euphorisch. Nach tagelanger Hitze tut ein kühler Sommerregen einfach gut. Weil wir seit zehn Tagen nur mit Salzwasser geduscht haben, reagieren wir alle ziemlich schnell, als der Regen anfängt, vom Himmel zu prasseln: Wie auf Kommando schlüpfen wir aus unseren Badeshorts und fangen an, uns einzuseifen – endlich eine echte Dusche!

Wir beginnen gerade, uns darauf zu freuen, einen Tag ohne Meersalz auf der Haut zu verbringen, als plötzlich absolute Windstille herrscht. Jetzt kommt Kyles Einsatz, der schon seit Tagen davon spricht, endlich in den Ozean springen zu wollen. Wenige Hunderstel Sekunden nach dem „Okay“ vom Käpt’n ist er im Wasser, auch der Rest der Crew lässt sich nicht lange bitten und springt von der Reling in den Ozean. Die Frische der Süßwasserdusche hält also nicht lange vor.

Trotzdem wird unser Strahlen immer breiter: Es fühlt sich irre an, nach zehn Tagen an Bord unser Boot plötzlich von Außen zu sehen. Und dann trägt die Libertalia auch noch volle Segel – so kriegt man eigentlich nur fremde Yachten zu sehen, denen man, sehr selten, auf See begegnet. Als wir uns ausgetobt haben, schauen wir nach, wie weit vom „Beckenrand“ entfernt wir ins Wasser gesprungen sind: 830 Seemeilen sind es bis Afrika, 750 bis Südamerika. Wassertiefe: etwa 4000 Meter.

Mitsegeln Atlantik Sprung von Bord

Von jetzt an laufen wir knapp zwei Tage unter Maschine, es ist einfach zu wenig Wind, um zu segeln. Einige, schwächere Regenwolken passieren wir noch, genug Wasser für eine Dusche kommt aber nicht mehr aus den Wolken. Am 1. Februar überqueren wir am frühen Nachmittag den Äquator: Fast kommt an Bord ein wenig Silvesteratmosphäre auf, während wir die Zeit herunterzählen, auf das GPS-Gerät starren bis das N für die Nordhalbkugel in ein S für den südlichen Teil der Erde umspringt.

→ Weiterlesen! (Teil 3)

Hier gehts zurück zum → ersten Teil der Atlantiküberquerung!

Atlantiküberquerung von Kap Verde nach Brasilien (Erster Teil)

Nach gut zwei Wochen auf den Kapverdischen Inseln hatten wir unsere „Libertalia“ wieder soweit hergestellt, dass wir wieder in See stechen konnten. Eigentlich hatten Phil, Kyle und ich uns schon damit abgefunden, den Weg über den Ozean nach Brasilien zu dritt anzugehen, doch ganz kurz vor dem Ablegen entschieden wir uns noch einmal um: Johannis, ein 25jähriger Heidelberger, stand plötzlich auf dem Ponton vor der Libertalia und fragte uns, ob wir nicht noch Platz hätten auf unserem Boot, für ihn und seinen Kumpel Arne.

Noch mehr Ozean-Tramper an Bord

Klassische Anhalter also, wie ich, das gefiel mir schon mal. Noch besser fanden wir aber ihre Story: Die beiden sind im August letzten Jahres in Heidelberg mit dem Fahrrad aufgebrochen, bis Marokko gefahren und sind jetzt, wie ich, auf dem Weg per Anhalter über den Atlantik. Auf der anderen Seite wollen sie ihre Fahrradtour fortsetzen (übrigens berichten Jo und Arne über ihren Trip auf weltradeln.blogsport.de – spannend!).

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Nachdem wir zu fünft ein paar Bierchen in den Hafenkneipen Mindelos getrunken hatten, war klar, dass wir die beiden mitnehmen. Dass das eine gute Entscheidung war, stellte sich auf See recht schnell heraus: Nicht nur, dass zu fünft jeder mehr Freizeit zwischen den Wachschichten hat.

Arne ist ein fantastischer Koch und Johannes ist ein echter Bastelkönig. So jemanden kann man an Bord eines Segelbootes, wo immer mal was kaputt geht, gut gebrauchen: Zum Beispiel reparierte MacGyver-Johannes unsere, nicht ganz unwichtige, Süßwasserpumpe, mit einer Kugelschreibermine!

Die Crew: Timo, Arne, Phil, Kyle und Johannis
Die Crew: Timo, Arne, Phil, Kyle und Johannes

Unsere erste Aufgabe nachdem wir den Hafen von Mindelo verlassen hatten, war es, unser Genuasegel wieder anzubringen. Das Vorstag hatten wir im Hafen in Ordnung gebracht, aber das Segel hochziehen konnten wir dort leider nicht. Also kurvten wir zunächst einige Runden durch die Bucht von Mindelo.

Während der Rest der Crew sich auf den Vordeck vor allem körperlich anstrengen musste, war mein Job eher nervlich aufreibend: Käpt’n Phil hatte mich dafür ausgesucht, das Ruder zu halten und einige Runden durch die Bucht zu ziehen, bis die Jungs vorne das Segel oben hatten.

50 Schiffe, drei Wracks und eine Sandbank


Mein Puls raste während des ganzen Manövers, denn: In dieser Bucht ankern weit über 50 Schiffe, die wir genau so wenig rammen wollten wie eines der drei Wracks, die hier in geringer Tiefe liegen. Zu allem Überfluss gibt es auch noch eine Sandbank, die es zu meiden gilt.

Trotz der Aufregung machten wir alle unseren Job gut, klappen sollte es jedoch erst einmal trotzdem nicht: Kurz, bevor das Segel ganz oben in seiner Position angekommen war, löste sich ein Knoten und die Genua lag wieder vor uns auf dem Deck.

Kurzes Ende der Geschichte: Wir segelten zunächst einmal ohne unser größtes Segel los und schafften es einige Tage später, bei wenig Wind, draußen auf dem Atlantik. Da gab es zumindest keine Hindernisse, die es zu umschiffen galt.

Jetzt gibt's eine Grillparty!
Jetzt gibt’s eine Grillparty!

Jetzt sind wir seit etwa einer Woche draußen auf See, bislang immer auf Kurs 180 Grad Süd, wir nähern uns dem Äquator. Bislang ist es ein ziemlich angenehmer und ruhiger Törn, wir machen gute Fahrt und statt mit dem Rigg, kämpfen wir vor allem mit der zunehmenden Hitze.

Zum Glück haben wir noch auf Fuerteventura die Anschlüsse für die Salzwasserdusche installiert: Die morgendliche Dusche mit kühlem Ozeanwasser ist immer das erste Highlight des Tages.

Grillparty auf dem Ozean

Danach tauschen wir meist die Boxershorts der Nacht gegen eine Badehose um. T-Shirts ziehen wir nur gelegentlich aus Angst vor Sonnenbrand an, oder in windigen Nächten. Wir werden träge, wodurch unsere Bärte wachsen. Die meiste Energie verwenden wir aus Kochen, ansonsten wird gelesen oder Musik gehört, der Himmel oder die See beobachtet.

Zum Glück tauchen immer wieder kleinere Wolken auf, die ein wenig Schatten spenden. Während der Fahrt hängen immer zwei Angelleinen im Wasser und bescheren uns das Highlight der ersten Woche: Eine Dorade beißt an und wir schaffen es in Rekordzeit, sie auszunehmen und auf unserem Bierfass-Grill zu grillen – großartig, so eine Grillparty mitten auf dem Ozean!

Hier geht’s zum zweiten Teil der Atlantiküberquerung!

Karnevalsparty in Mindelo, Kap Verde

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An unserem zweiten Tag in Mindelo auf São Vicente, Kap Verde, stießen wir völlig überraschend auf eine riesige Party. Die Kapverdische Fußballnationalmannschaft hatte wohl ein Spiel gewonnen, der örtliche Sambaverein nutzte das zum Üben für die Karnevalsparty in ein paar Wochen.

Also vorne weg ein Truck mit dem Fussiteam oben drauf, dahinter etwa 200 Trommler und dann geschätzte 5000 Kapverdianer (?) in Feierlaune.

Im Januar findet in Mindelo jeden Sonntag eine Pre-Karevals-Veranstaltung statt – die Menschen mögen es hier, zu feiern.

Der Karneval in Mindelo ist weltberühmt, weil er dem brasilianischem Original sehr ähnelt. Allerdings fließen hier noch sehr viele andere Einflüsse mit ein: Die Inselgruppe von Kap Verde wurde in der Zeit der großen Seereisen im 15. Jahrhundert besiedelt und war lange Zeit eine Drehscheibe im interkontinentalen Sklavenhandel.

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So ist die Bevölkerung heute ein bunt gemischtes Völkchen mit Wurzeln in Europa, Afrika und Südamerika. Ebenso bunt sind die Karnevalsparties in Mindelo – die Crew unseres Segelboots war ein Nachmittag lang mitten drin:

Fotoreportage Karnevalsparty in Mindelo

 

Viel Arbeit und viel Spaß in Mindelo auf São Vicente

Wir liegen gerade auf dem Sonnendeck auf einer Fähre zur Nachbarinsel Santo Antão, als einer der Mitarbeiter vorbei kommt und uns jeweils einen Beutel anbietet. Nach kurzem Nachdenken kommen wir darauf, dass die wahrscheinlich als Spucktüten für eventuelle Seekrankheit gedacht sind.

Wir schmunzeln ein bisschen, nach der verrückten Überfahrt von den Kanaren hierher sind wir ganz zuversichtlich, dass wir ohne auskommen werden. Nur Cecilie nimmt eine, zur Sicherheit, der letzte Törn hat ihr ganz schön Respekt vor der See eingeflößt. Aber auch sie wird die Tüte nicht benötigen auf dieser kurzen Überfahrt, wir alle genießen es, als bloße Passagiere an Bord zu sein.

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Unser eigenes Boot können wir gerade nicht benutzen, denn es hat auf den 1000 Seemeilen von Fuerteventura ganz schön Federn lassen müssen, wir basteln täglich von morgens bis abends an unserer „Libertalia“.

Jetzt ist die Ausnahme, wir haben uns zwei Tage frei genommen für unseren kleinen Ausflug. Der Grund dafür ist ein trauriger: Cecilie, die junge Norwegerin, wird uns verlassen, sie will sich die Strapazen einer Seereise nicht nochmal antun. Statt dessen nimmt sie den klassischen Weg über den Ozean – per Flugzeug. Auf der anderen Seite wird sie dann wieder zu uns stoßen. Hoffentlich schaffen wir es pünktlich zum Karneval – die Reparaturen kosten Zeit.

Santo Antão ist eine wunderbare Abwechselung zu den wüstenähnlichen Vulkaninseln, auf denen wir zuletzt unterwegs waren: Die Wetterseite der Insel ist geradezu üppig bewachsen, für uns fühlt sich das fast wie Dschungel an. Auch die kleinen Bergdörfer, durch die wir beim Abstieg vom etwa 1700 Meter hohen Pico de la Cruz wandern, erinnern mich sehr an die Andendörfer in Ecuador, wo ich vor einigen Jahren unterwegs war. Sehr schön, wir nähern uns also eindeutig Südamerika.

Der Hafen von Mindelo hat etwas ganz spezielles. Hier ist kaum etwas von der Gemütlichkeit der Häfen im Mittelmeer und an der Ostsee zu spüren. Im Gegenteil: Jede Yacht hier hat einen weiten Weg hinter sich und die meisten eine Menge Reparaturen nötig.

Es hört sich fast an, wie eine Großbaustelle: Überall hämmert es, irgendwo läuft immer eine Flex oder eine Bohrmaschine. Und immer wieder kommen Mitarbeiter des örtlichen Supermarktes mit einer Karavane von Einkaufswagen vorbei – Proviantierung der nächsten Yacht für ihren Weg über den Atlantik.

Fast jeden Tag legt hier ein Boot mit dem Ziel Karibik oder Südamerika ab, oft begleitet von dem Hupen mehrerer Schiffshörner und Fanfaren. Als wir so unsere hier gewonnenen Freunde Tim und Ana verabschiedeten, kamen mir fast die Tränen, so romantisch finde ich allein die Vorstellung, dass so ein kleines Schiff irgendwann, in zwei oder drei Wochen, an der anderen Seite des Ozeans am Horizont auftauchen wird.

Mit Ana und Tim hatten wir am Abend zuvor eine feine Abschiedsparty, mit viel Rum und den Ramones, Tims Lieblingsband, aus den Lautsprechern. Sowieso passen wir hier trotz all der Arbeit auf, dass auch das Genießen nicht zu kurz kommt: Wir hatten Hummer und viel frischen Fisch vom hiesigen Fischmarkt, haben die Hafenbars und die örtlichen Diskotheken ausgekundschaftet.

Besonders schön: die Sambagruppe von Mindelo übt zur Zeit für den Karneval hier, tatkräftig unterstützt von einigen Tausend Kapverdianern und vier Yachties von der Libertalia. Außerdem gab es das ein oder andere Aperetif mit unseren französischen Freunden Andre und Agnes auf dem Nachbarboot.

Doch auch die beiden sind mittlerweile einige Meilen weiter westlich auf dem Weg nach Martinique in der Karibik. Also wird es wohl auch für uns Zeit abzulegen – ich mache mich wieder an die Arbeit!

Pico de la Cruz, 1700 Meter

Törnplanung

Hummer

Karneval

 

ePaper: Anleitung zum Mitsegeln

In diesem ePaper findest du alle grundlegenden Informationen, die du kennen musst, um auf der Suche nach einem Boot zum Mitsegeln erfolgreich zu sein.

Sonntagnachmittag in Mindelo auf São Vicente

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Mindelo auf São Vicente, ein Sonntag Nachmittag im Januar. Es ist heiß und die meisten Bewohner der Hafenstadt nutzen den Nachmittag zum Erholen und Ausruhen.

Nur wenig passiert in dieser heimlichen Hauptstadt von Kap Verde, ein paar Kinder liefern sich einen müden Kick mit dem Fußball, Liebespärchen laufen eng umschlungen über die menschenleere Hauptstraße. Ein anderes Paar diskutiert in einem Hauseingang, doch auch diese beiden sind zu träge, um die Diskussion zu einem echten Streit werden zu lassen.

Nur die fleißigsten Hausfrauen kümmern sich um diese Zeit um ihre Wäsche – vielleicht brauchen sie auch am Abend ihr schönstes Sonntagskleid?

Während meines Trips per Anhalter über den Atlantik verbrachte ich zwei Wochen in Mindelo auf der Kapverdischen Insel São Vicente, war jedoch die meiste Zeit damit beschäftigt, unser Boot zu reparieren. An diesem Sonntag Nachmittag jedoch nahm ich mir die Zeit, das verschlafene Städtchen mitten im Atlantischen Ozean mit meiner Kamera zu erkunden.

Klickt euch durch meine Foto-Gallerie.

Fotoessay aus Mindelo auf São Vicente

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Du planst eine Reise auf die Kapverdischen Inseln? Gute Idee, noch sind die Inseln mitten im Atlantik noch nicht vom Tourismus überlaufen. Lass dir aber nicht zu viel Zeit: Die Tourismusindustrie beginnt gerade im Moment damit, Kap Verde für sich zu entdecken. Wie das das Leben in den Kapverdischen Dörfern verändert – davon handelt diese Erzählung.

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Freiheit, Euphorie und die „Barfußroute“

Ich komme morgens aus meiner Koje gekrochen und schaue wahrscheinlich ziemlich verdutzt in die 3 Augenpaare, die mich erwartungsvoll anblicken: „Have you prepared some bread last night?“ – Ja, ich habe den Brotteig angesetzt gestern Nacht, die Hefe müsste aufgegangen sein, und ich werde jetzt unseren Methanolkocher anschmeissen und unser täglich Brot backen.

Drei Gesichter strahlen mich vor Freude an, jetzt bin ich auch schnell wach und bereit für einen neuen Tag auf See. Zum Glück hat Werner, einer unser Kapitänskumpel aus Fuerteventura, mir das Rezept für Pfannenbrot beigebracht, ich versuche an Bord möglichst jeden Tag welches zu backen und probiere dabei meine eigenen Variationen aus – sehr zur Freude der Crew auf der „Libertalia“.

Offshore-Bootsbrotbäckerei
Offshore-Bootsbrotbäckerei

Auf See sind es die kleinen Dinge, die uns glücklich machen. Frisches Brot am Morgen, alle paar Tage ein oder zwei Liter Süßwasser zum Waschen. Jeden Abend „verschleudern“ wir kostbare kostbare Elektrizität für eine halbe Stunde laute Musik aus den Lautsprechern. In jedem dieser Luxusmomente steigert sich die Laune der Crew bis hin zur Euphorie, wir fangen an, zu plappern, zu quatschen und herum zu albern.

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Manchmal reicht auch ein Sonnenuntergang oder einfach das Freiheitsgefühl, was vor allem mich immer wieder überkommt, wenn ich einfach nur hinaus starre auf den Ozean.

Meine Freunde auf der Libertalia machen sich manchmal ein wenig lustig über mich, weil ich es einfach nicht schaffe, mir das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen, ich produziere zurzeit Glückshormone für zwei oder drei. Oder für vier.

Dauergrinsen
Dauergrinsen

Jeder hier an Bord hat seine eigenen, kleine Glücksmomente. Während mich meist schon der Blick auf den Horizont euphorisiert, lebt Käpt’n Phil bei jeder Tasse Tee englischer Art auf. Cecilie freut sich vor allem, wenn der Wellengang kleiner wird und unser „Navigationsminister“ Kyle feiert jedesmal, wenn wir wieder einen Breitengrad in südlicher Richtung überquert haben.

Besonders glücklich präsentierte er uns den 23sten Grad – wir sind offiziell angekommen in den Tropen. Jetzt merken wir wirklich, das es vor allem „nächtlich“ immer wärmer wird. Ab jetzt geht es weiter auf der Route, die unter Weltumseglern als „Barfußroute“ bekannt ist.

23 Grad Nord, Tropen. Weiter geht's barfuß.
23 Grad Nord, Tropen. Weiter geht’s barfuß.

→ Per Anhalter über den Atlantik – weiterlesen! 

Ein wilder Ritt über den Ozean und viel Bruch…

Eine schwarze, kalte Nachtschicht auf der “Libertalia” liegt hinter mir. Kein noch so kleiner Lichtstrahl des Mondes drang durch die dichte, dunkle Wolkendecke über der sehr bewegten, fast wilden See. Der Wind blies kräftig und hohe Wellen rollten in kurzen Abständen auf das Segelboot zu, immer wieder spritzte kübelweise Wasser auf das Deck, mir ins Gesicht.

Jetzt ist der Tag gerade angebrochen, Käpt’n Phil hat mich als Wachhabenden abgelöst. Ich bin froh, endlich in meiner Koje zu liegen und hoffe, trotz des starken Wellengangs, der meinen müden Körper ständig hin und her wirft, zumindest einige Stunden Schlaf zu bekommen.

Gerade wälze ich mich zum X-ten Mal von der einen auf die andere Seite, um eine halbwegs sichere Position zu finden, da tönt ein lauter Schrei vom Cockpit herunter: “ALLE MANN AN DECK!”. Ich fluche leise, realisiere aber, dass jetzt wohl Eile geboten ist. Also springe ich auf, werfe mir meine Rettungsweste über und bewege meine müden Glieder nach oben.

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Der Anblick, der sich mir dort bietet, schockt mich: Phil steht am Heck und hat den Baum des Besansegels in der Hand, er hat sich offensichtlich vom Mast losgerissen. Vorne, am Bug flattert unser größtes Segel, die Genua, wild herum, auch ihr Baum hat sich los gerissen und ein Kugellager des Rollsegels ist zerschlagen worden.

Besan Baum Reparatur

Kyle, unser amerikanisches Crewmitglied schaltet viel schneller als ich und macht sich daran, dass Wirr-Warr vorne zu entknoten und alle wichtigen Teile zu sichern, ich laufe zunächst mehr oder weniger hilflos zwischen Bug und Heck hin und her und versuche mal Phil und mal Kyle zu Hand zu gehen.

Im Cockpit steht wie angewurzelt die arme Cecilia, es ist ihr zweiter Tag überhaupt auf einem Segelboot, sie ist seekrank und hat seit wir abgelegt sind noch kein Auge zu getan. Entgeistert schaut sie dem Treiben zu. Phil, Kyle und ich beheben das gröbste Chaos zum Glück recht schnell, so dass wir weiter segeln können, ohne dass sich der Zustand des Bootes noch weiter verschlechtert.

Sturm Atlantischer Ozean Segelboot

Später erklärt Phil uns, was der Fehler war: Die ganze Zeit hatten wir sehr achterlichen Wind, der drehte dann kurz weiter und das Besansegel legte eine Halse hin – komplett ungewollt. Dann war der Wind auch noch ziemlich stark, so dass das Besanrigg der starken Belastung nicht standhalten konnte. Wir hätten wohl den Kurs ändern sollen, um den Wind mehr von der Seite zu bekommen. Auch ein zusätzliches Reff hätte ganz sicher nicht geschadet.

Jetzt ist es jedoch zu spät, um über Fehler nach zu denken und wir machen uns lieber Gedanken, wie wir die Schäden notdürftig reparieren können. Das Weitersegeln, meine größte Sorge im ersten Augenblick, ist erstmal kein Problem, und schon morgen soll der Wind deutlich nachlassen, damit auch die Wellen kleiner werden und das Leben an Bord wieder gemütlicher werden.

Fünf Tage später: Wir hatten uns alle von dem Schock des ersten Unfalls erholt, diesmal bin ich auf Wache. Ich habe meine Kopfhörer auf den Ohren und stehe auf dem Achterdeck, schaue auf die See und bin gerade gänzlich zufrieden mit mir und meiner Welt, da gibt es vorne am Bug plötzlich einen Knall. Die Verankerung des Vorstags am Bug ist gebrochen!

Diesmal ist es an mir, “Alle Mann an Deck” zu rufen, mittlerweile haben wir ja Routine in dieser Übung. Mit fast allen Leinen, die uns zur Verfügung stehen, fangen wir das Segel ein und brauchen jetzt einige Stunden, um es irgendwie zu einer festen Wurst zu verknoten.

Vorstag Bruch Atlantiküberquerung

Von fast einer Woche auf See mit unregelmäßigem Schlaf und genau so unregelmäßigen Mahlzeiten sind wir so wie so schon müde und der Kampf mit dem Segel verlangt jetzt noch einmal alle Kräfte von uns.

Und trotzdem: Während einer Atempause schaut Phil mich schelmisch an und sagt: “Irgendwie verrückt, aber sogar das macht Spaß gerade!”. Ich schaue Richtung Westen, wo gerade die Sonne untergeht und gebe ihm mit einem breiten Grinsen Recht.

Beim Einlaufen in den Hafen von Mindelo auf Sao Vicente freuen wir uns, immerhin zwei von vier Segeln unversehrt über den Atlantik gebracht zu haben. Jetzt wollen wir uns alle erstmal richtig ausschlafen, bevor es daran geht, die Wunden der “Libertalia” zu lecken und das Boot wieder bereit zu machen für den zweiten Teil der Passage über den Atlantischen Ozean nach Brasilien.

Crew Atlantiküberquerung Fuerteventura Kapverden

→ Trotz unserer Probleme zwischen Fuerteventura und den Kapverden habe ich übrigens auch diesen Törn sehr genossen. Warum – das steht hier.