Ein Buch über mein Abenteuer schreiben. Richtig gedruckt und zu finden in jeder Buchhandlung. Professionell produziert von einem richtigen Verlag für richtige Autoren.
Als die Anfrage vom KiWi-Verlag bei mir eintrudelte, hielt ich es erst für Spam, dann für einen schlechten Scherz. Etwas später stand ich plötzlich grinsend und mit unterschriebenem Buchvertrag in der Hand vor dem Verlagsgebäude unter dem Kölner Dom und fühlte mich ein bisschen so wie damals, als ich das Boot für meine erste Etappe per Anhalter über den Atlantik gefunden hatte: Ist das wirklich wahr?
Bald jedoch verschwand dieser kurze Anflug von Euphorie und machte einem grummeligen Gefühl im Magen Platz: Interessiert sich wirklich ein breites Publikum für die Flausen, die ich mir irgendwann in den Kopf gesetzt habe?
Und, noch viel wichtiger: Bekomme ich das überhaupt hin? Die Bölls, Böhmermanns und Schätzings in den heiligen Hallen des Verlags hatten jedenfalls eher zweifelnd bis herablassend von ihren Autorenportraits auf mich herab geschaut.
So folgten fast zwei Jahre, die – außer von einer weltweiten Pandemie und dem ganz normalen Leben mit seinen wohl üblichen Katastrophen und Highlights – für mich vor allem von jeder Menge Selbstzweifel geprägt waren.
Was soll ins Buch und was nicht? Dieses ist zu peinlich, um es öffentlich zu erzählen, jenes muss nun wirklich niemand wissen. Hiermit könnte ich denjenigen verärgern, damit würde ich mich selbst völlig bloßstellen und dafür interessiert sich doch kein Mensch.
Hier kannst du COUCHSAILING anlesen:
Eine Bitte um Aufschub folgte der nächsten verpassten Deadline, mehrmals wollte ich die Flinte einfach komplett ins Korn werfen. Doch mein Lektor David gab nicht auf und behauptete unbeirrbar, dass ihm die Geschichte und auch meine Schreibe gefiele.
Irgendwie hat er es jetzt geschafft, mich davon zu überzeugen, sie einfach genau so aufzuschreiben, wie sie sich eben ereignete. Ohne jede Schönfärberei, mit allen womöglich peinlichen Details und inklusiver aller Gedanken und Gefühle, auf die ich im Nachhinein nicht immer nur stolz bin.
Und ganz ehrlich: Wahrscheinlich hätte ich dem Fachmann schon viel eher einfach vertrauen sollen. Denn wenn ich mit jetzt das fertige Buch anschaue, dann bin ich plötzlich doch ziemlich zufrieden damit und vielleicht sogar ein bisschen stolz.
So war sie nun einmal, meine Ozeanüberquerung als Tramper und Couchsurfer – und jetzt gibt es sie auch als richtiges Abenteuerbuch!
COUCHSAILING – der Klappentext
Per Anhalter über den Atlantik!
Eine wahre Abenteuergeschichte, die zwischen Europa, Afrika und Südamerika in den Weiten des Ozeans spielt: Eine Reise nach Brasilien im Segelboot. Per Anhalter. Timo Peters hat kein Boot, so gut wie keine Segelerfahrung und kaum Geld – nur die verrückte Idee, den Atlantik zu überqueren. In Gibraltar hat er schließlich Glück: Eine Mitsegelgelegenheit zu den Kanaren! Dort findet er das nächste Boot, und nach einem Stopp auf den Kapverden und unzähligen dramatischen, wundervollen und unvergesslichen Erlebnissen erreicht er Südamerika. Unterwegs taucht er ein in die skurrile Community der Weltumsegler. Er trinkt Champagner mit Millionären und lauscht den Geschichten stolzer Kapitäne. Doch zwischen den winzigen Inseln inmitten des Nichts treiben sich auch jede Menge Träumer, Hippies und Hasardeure herum. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie wollen ausbrechen aus dem Alltag und sich auf die Suche machen nach der ganz großen Freiheit.
Hunderte von Stränden, eine zerklüftete Küste und Wildnis pur in den schroffen Bergen im Hinterland – ist Wales schon auf deinem Abenteuerradar aufgetaucht? Falls nicht: Hier findest du fünf Gründe für einen Trip voll mit Action und Abenteuer im Südwesten des Vereinigten Königreichs!
#1: Spektakuläre Roadtrip-Routen
Wo auch immer in Wales du dich befindest, zwei Dinge sind sicher: Du wirst dich immer in einer einzigartigen Landschaft aus schroffen Berggipfeln und Hängen befinden, die seit der letzten Eiszeit über der walisischen Küste thronen. Und mit der Küste sind wir bei Punkt zwei: Die ist nämlich an jedem Punkt in Wales in höchstens einer Stunde zu erreichen. Perfekte Voraussetzungen für einen Roadtrip, der mehr Abwechslung nicht bieten könnte!
Der „Wales Way“ kombiniert die drei wohl schönsten Routen: Den Coastal Way entlang der spektakulären Westküste am St George´s Channel, den Cambrian Way durch das Herz von Wales mit seinen bergigen Nationalparks und grünen Ebenen und den North Wales Way, der dich zu den Schlössern und Burgen bringt, die von der langen Geschichte dieser einmaligen Kulturlandschaft zeugen.
Und das alles auf einer überschaubaren Länge von gut 700 Kilometern – vielfältiger geht es kaum, oder?
#2: Echte Wildnis-Gefühle beim Angeln
Das Zelt ist aufgebaut, der Blick schweift über einen menschenleeren Strand vor der untergehenden Sonne im Westen und über dem kleinen Lagerfeuer brutzelt eine frische, selbstgefangene Forelle. Wenn ich mir den perfekten Abend nach einem abenteuerlichen Tag in der Wildnis ausmale, dann taucht meist dieses Bild in meinem Kopf auf. Einfach und ursprünglich, kein unnötiger Luxus. Und doch irgendwie der größte Luxus, den es gibt.
Der Fischbestand in Wales ist noch immer groß und man gibt sich Mühe, ihn zu schützen. So lassen sich auch heute noch mit einer einfachen Angelroute noch immer Makelen, Dorsche oder Pollacks aus dem Meer ziehen, während in den zahllosen Bergseen und Flüssen Hechte, Barsche und Karpfen an den Haken gehen – egal, ob vom Angelboot aus oder einfach vom Ufer.
Perfekte Bedingungen für ein einfaches kulinarisches Highlight vom Lagerfeuer!
#3: Beeindruckende Wanderstrecken
Als Hiking-Fan kommt man in ganz Wales definitiv auf seine Kosten: Die Nationalparks Snowdonia und Brecon Beacons sind mittlerweile nicht nur Wander-Nerds als Traumziele für atemberaubende Hikes durch die walisischen Traum-Landschaften bekannt.
Langsam immer populärer wird erst jetzt der Offa´s Dyke Path. Im 8. Jahrhundert wurde der Offa´s Dyke als Grenzwall zwischen England und Wales angelegt und verbindet seitdem die Nord- und Südküste Wales´ miteinander. Spuren der Grenzanlage sieht man noch heute – aber das eigentliche Highlight des 284 Kilometer langen Wanderpfades ist die spannende Landschaft, in der sich steile Bergregionen mit mystischen Moorgebieten abwechseln.
Für den gesamten Hike muss man schon 10 bis 14 Tage in der Wildnis einplanen, es lassen sich aber auch bequem einzelne Etappen erwandern.
#4: Action pur auf dem Bike
Ich weiß, dass hier auch einige Biking-Fans mitlesen und die werden schon weiter oben im Text hellhörig geworden sein: Eindrucksvolle Landschaften, eine spektakuläre Küste und jede Menge Berge? Perfekt sowohl für Roadtrips als auch für Wanderungen – da muss man doch auch Biken können? Ooooh yes!
Es gibt in Wales zahlreiche Fernrouten für Radwanderer: Ich nenne hier einfach mal nur den Dragon Ride, der untern Biker den bezeichnenden Spitznamen „Devil Dragon“ bekommen hat – eine der härtesten, aber eben auch imposantesten Strecken im United Kingdom. Diese dreihundert Kilometer durch die Berge des Brecon Beacons Nationalparks hinterlassen auch bei austrainierten Radfahrern einen bleibenden Eindruck in Gesäß und Oberschenkeln – aber eben auch im Kopf.
Wer es etwas kürzer, dafür aber noch eine Spur rasanter mag, dem sei der BikePark Wales mit seinen außergewöhnlich langen und steilen Downhillstrecken wärmstens empfohlen.
#5: Entspannt und praktisch
Wales lässt sich ziemlich einfach individuell und selbst organisiert entdecken und bereisen. Wer es in der Vorbereitung und Reiseplanung noch ein bisschen einfach mag oder sich einfach etwas Arbeit abnehmen lassen möchte, kann aber auch ein Reisepaket buchen. Empfehlenswert ist zum Beispiel die 13-tägige Wanderreise „Sagenhaftes Wales – Natur und Kultur“, die jede Menge Wanderungen mit der reichen Kultur und Geschichte Wales´verbindet.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM bedient den größten internationalen Flughafen von Wales in Cardiff. So bist du schnell und günstig mitten im Herzen von Wales!
Mein Abenteuerbuch COUCHSAILING ist noch gar nicht erschienen – und schon trudeln bei mir in der Mailbox und in Messengern die Anfragen rein: Wird man dich irgendwo treffen können? Wird es Lesungen geben?
Als ich die ersten Zeilen COUCHSAILING tippte, war ich mir noch ziemlich sicher, dass ich irgendwann um den Erscheinungstag herum nach Deutschland reisen werde und dort eine kleine Party veranstalten werde. Vielleicht in Hamburg, wo ich lange lebte, bevor es mich nach Norwegen zog. Oder vielleicht in Ostfriesland, wo ich aufgewachsen bin.
Oder ganz woanders – jedenfalls motivierte mich die Vorstellung, vor Freunden, Lesern und Abenteuerfans aus meinem frisch gedruckten Buch zu lesen und nebenbei gemeinsam eine gute Zeit zu haben.
Nun ist es so, dass wir in besonderen Zeiten leben: Eine Reise nach Deutschland ist für mich im Moment zwar nicht unmöglich, aber doch ziemlich kompliziert. Unmöglich ist dafür eine richtige Party mit allem drum und dran.
Meine Feierlichkeiten zum Erscheinen von COUCHSAILING werden ganz anders ausfallen, als erträumt – online. Ich würde es großartig finden, wenn der ein oder andere dabei wäre, wenn ich ein paar Stellen aus dem Buch vorlese, ein bisschen quatsche und die Korken knallen lasse.
Nun ist so ein Treffen per Webcam schön und gut – aber ganz sicher nicht dasselbe, wie ein Treffen im richtigen Leben mit Haut und Haaren und zum Anfassen. Dazu kommt: Die Anfragen zu Lesungen befinden sich in meinen Postfächern in bester Gesellschaft mit Anfragen zu einer anderen Aktion.
In schöner Regelmäßigkeit erreichen mich immer wieder Nachrichten mit dem Inhalt: Timo, wann gibt´s denn endlich die nächste Fjordchallenge?
Ihr erinnert euch? Die Fjordchallenge war eine Abenteuerreise, bei der ihr mich hier in meinem kleinen Ort an den Fjorden besucht habt und wir gemeinsam das norwegische Fjell und natürlich den Fjord erkundet haben.
Nun entsteht bei mir gerade der Gedanke, doch einfach das Abenteuerbuch COUCHSAILING mit der Abenteuerreise Fjordchallenge zu verbinden: Ein abenteuerlicher Trip, bei dem ihr mich an den Fjorden besuchen kommt und wir gemeinsam in den Bergen und auf den Fjorden unterwegs sind. Und zwischendurch lese ich am Lagerfeuer aus dem Buch und teile ein paar Anekdoten und Erinnerungen von unterwegs.
Noch handelt es sich – so ehrlich muss ich sein – eher um eine Idee, um einen kleinen Traum von mir. Genau geplant ist noch nichts, es gibt noch keinen Termin und kein Programm. Das liegt daran, dass ich generell ungern vorraus plane und – spezielle Zeiten – gelernt habe, dass Reisepläne im Moment auch irgendwie schwierig sind.
Aber, wer hier länger mitliest, wird vielleicht wissen: Wenn ich von etwas träume, dann kann es sehr gut sein, dass ich es auch in die Tat umsetze.
China steht als Reiseziel schon lange auf meiner Liste. Ein riesiges Reich, das sich über mehrere Klimazonen erstreckt und von der Küste bis ins Hochgebirge unterschiedlichste Landschaften bietet. Mit einer reichen Kultur, einer langen Vergangenheit und einer Gegenwart und Zukunft, die nicht weniger spannend ist.
Trotzdem war ich noch nie dort. Kennst du diese Länder, die zwar auf der Liste der Reiseziele für das nächste Abenteuer immer oben dabei sind – aber es aus irgendeinem Grund noch nicht auf Platz eins geschafft haben? Viele Jahre lang war auch Norwegen für mich genau so ein Land – und nachdem ich es endlich mal geschafft hatte, wollte ich gar nicht mehr weg.
Auch bei China bin ich mir ziemlich sicher, dass es mich in seinen Bann ziehen könnte. Bislang blieb es aber dabei, dass ich zwar immer mal wieder bei Geschichten und Nachrichten aus dem Land hängen bleibe. Aber im Grunde ist China nach wie vor ein riesiger weißer Fleck auf meiner Weltkarte.
Diese Tatsache beginnt mehr und mehr, mich zu stören. Und deshalb passte es ganz gut, dass jetzt mein alter Bloggerkollege Oliver Zwahlen vom Weltreiseforum ein neues Buch herausgegeben hat:
111 Gründe, China zu lieben
Ich durfte es schon vor Erscheinen lesen und es ist damit für mich schon das dritte Buch aus der populären 111-Gründe-Reihe des Berliner Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlags. Die Reihe ist aber auch riesig und beschäftigt sich neben diversen Ländern und Reisezielen auch mit allen möglichen anderen Themen: Ich kenne „… segeln zu gehen“ und „…um die Welt zu reisen“.
Ich mag an den „111 Gründen“, dass sie oft lehrreich sind und voll mit interessanten Fakten – aber andererseits leicht zu lesen. Die Struktur ergibt sich ja von selbst: 111 kürzere Abschnitte sorgen dafür, dass man das Buch auch mal weglegen kann und später trotzdem ohne Mühe wieder hineinfindet.
Oliver Zwahlen teilt seine „111 Gründe, China zu lieben“ zusätzlich noch einmal in zehn übergeordnete Kapitel ein: Geografie, Sprache, Essen, Kultur und so weiter.
Eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt
Er hat sich mit China eines der schwierigeren Themen herausgesucht. Schließlich ist China ein Land, das (zurecht!) nicht nur positiv gesehen wird und auch in unschöner Regelmäßigkeit negative Schlagzeilen produziert: Zuletzt kamen die „Umerziehungslager“ ans Licht der Öffentlichkeit, in denen Angehörige der uigurischen Minderheit auf Linie gebracht werden.
Nicht nur dabei werden fast sämtliche Menschenrechte missachtet – der mangelnde Respekt vor den eigentlich universellen Rechten eines jeden Menschen zieht sich wie eine rote Linie durch Nachrichten aus China.
Das beißt sich natürlich mit dem Titel des Buches und ich war vor dem Lesen gespannt darauf, wie Oliver mit diesem Konflikt umgeht – schließlich kenne ich ihn schon relativ lange und weiß, dass er auch durchaus kritisch auf Dinge blicken kann.
Diese Spannung löst er dann auch gleich in seinem ersten Grund, China zu lieben, auf: „Warum man China trotzdem lieben kann“. Gleich hier widmet er sich dem schmalen Grat, auf dem er auch während der folgenden 110 Gründe wandeln wird: China liefert am laufenden Band Gründe, warum man es gerade nicht lieben kann und hört damit auch nicht auf, während Oliver Zwahlen während seiner Recherche für das Buch nach gegenteiligen Gründen sucht.
Aber das Land auf seine Schattenseiten zu reduzieren, würde ihm eben auch nicht gerecht. Denn in den sechs Jahren, in denen der Autor in China lebte, habe er auch „jede Menge liebenswerte Seiten“ entdeckt und das Land durchaus lieben gelernt.
So wird er es im Buch fortsetzen: Hauptthema ist klar die schöne Seite Chinas. Die hässliche Seite nimmt deutlich weniger Platz ein, wird aber nicht komplett ausgeblendet und taucht im ganzen Buch immer wieder auf. So fallen auch später immer wieder Worte wie „Freiluftgefängnis Xinjiang“, „Zwangsarbeit“, „Geheimdienstverhöre“, „Flucht“ und „Zensur“ und Oliver Zwahlen lässt auch die Uigurin „S.“ auftreten – nicht ohne zu erklären, warum er ihren Namen nicht ausschreibt.
Damit ist der Rahmen gesetzt und Oliver schreibt sich warm für eine unterhaltsame Mischung aus hilfreichem Hintergrundwissen, skurrilen Fun-Facts und persönlichen Anekdoten. So lernte ich im Buch eine Menge für mich Neues über China oder es wurden mir Dinge bewusst, die ich nicht so richtig auf dem Zettel hatte: China ist beispielsweise doppelt so groß wie die EU und die Ausdehnung von Norden bis Süden ist so groß, dass die Temperaturen über das Land auch mal zwischen -50° C und + 50°C schwanken.
Auch, dass es nur wenig Reiseländer gibt, die sicherer sind als China – laut Oliver muss man sich selbst vor anderswo so üblicher Kriminalität wie Taschendiebstahl hier kaum fürchten – wäre mir jetzt nicht als erstes eingefallen. Dazu ist man in China sehr gastfreundlich und die Infrastruktur zum Reisen ist besser als fast überall sonst auf der Welt; besonders vom Bahnfahren schwärmt das Buch, aber auch Mietfahrräder eignen sich wohl hervorragend.
Solche Infos haben mich dann doch schon etwas überrascht, intuitiv hätte ich ja eher getippt, dass China eher kompliziert zum Bereisen ist. Auch sonst räumt Oliver mit allerlei Mythen auf: Die Große Mauer ist beispielsweise definitiv nicht vom Weltall aus zu sehen (manchmal nicht einmal von der Straße) und einen Glückskeks wird man in ganz China nicht finden.
Viele Infos aus dem Buch sind hilfreich für eine Reise nach China, andere gut für meine Allgemeinbildung – Oliver stellt auch einige chinesische Künstler, Autoren und Rockstars (!) vor, von denen ich größtenteils noch nie gehört hatte.
Und wieder andere sind so kurios, dass sie zwar keinen großen Nutzwert haben, mir aber wohl trotzdem im Gedächtnis bleiben werden. Eine Kostprobe: Die Große Mauer wäre fast mal zu einer Straße planiert worden. Schlafanzüge gelten in China auch auf der Straße als eine Art Statussymbol. Es gibt kein chinesisches Wort für „nein“.
Viele Gründe, China zu lieben, lassen sich ziemlich leicht und locker weg lesen, ich bin aber auch einige Male im Text hängen geblieben. Nach der Lektüre des 12. Grundes zum Beispiel verbrachte ich den Rest des Abends auf Google Maps: Wusstest du, dass ein Algorithmus dafür sorgt, dass sämtliche zugängliche Landkarten Chinas verfälscht sind? Ich konnte es kaum glauben und habe fasziniert viel Zeit damit verbracht, an verschiedenen Orten Chinas zwischen Karten- und Satellitenansicht hin und her zu wechseln und zu staunen.
Und damit erfüllt China das Versprechen, dass Oliver Zwahlen gleich zu Beginn des Buches gibt: Ob China wirklich das schönste Land der Welt ist, lässt er dahingestellt. Ganz sicher ist es für ihn „aber in erster Linie das faszinierendste Land der Erde.“
Für mich waren die „111 Gründe, China zu lieben“ damit für einige Abende eine unterhaltsame und auch lehrreiche Lektüre, der man anmerkt, dass Oliver Zwahlen China kennt und liebt wie wohl nur Wenige – und außerdem für mich eine schöne Einführung ins Reich der Mitte.
Wobei ich natürlich darauf gespannt bin, was andere China-Kenner vom Buch halten werden. Da könnte sich mein Urteil theoretisch ja auch ins Gegenteil verkehren – aber davon gehe ich jetzt erst einmal nicht aus. Sobald also jemand eine Rezension veröffentlicht hat, der sich in China besser auskennt als ich, werde ich sie aber hier verlinken:
Wenn dieses Abenteuer das Adjektiv „episch“ nicht verdient hat, welche dann? Schon die Eckdaten von Daniels Dakunas Reise per Anhalter durch Europa, Afrika und Asien sind eine einzige Aneinanderreihung an Superlativen: 53.000 Kilometer in 42 Ländern, dazu natürlich hunderte Lifts und Übernachtungsmöglichkeiten bei lokalen Couchsurfern.
Daniel war während seines Abenteuers aber kein reiner „Kilometerfresser“, sondern hat sich unterwegs jede Menge Zeit genommen. Er sah (zumindest fast) das Nordkap, war in Südafrika und am Mount Everest. Er lernte jede Menge Locals kennen, baute Beziehungen auf und stieß nebenbei noch das ein oder andere Projekt vor Ort an.
Kurz gesagt: Das klingt nach einem Abenteuer nach meinem Geschmack. Kaum war ich auf Daniel gestoßen, hatte mich sein Trip so in den Bann gezogen, dass ich gar nicht anders konnte, als mich direkt bei ihm zu melden. Und, auch das war klar, er hat eine Menge zu erzählen. Ein perfekter Kandidat für meine lose Reihe der Abenteurer-Interviews!
Daniel Dakuna im Interview: 42 Länder per Anhalter!
Moin Daniel! Erstmal bin ich superneugierig wegen deines Namens: Dein „bürgerlicher“ Nachname ist ja „Klesen“. Willst du mir erklären, was es mit „Dakuna“ auf sich hat?
Hey Timo! Und natürlich hallo auch an alle, die hier gerade lesen. Zur Frage: Ich hatte zu Anfang der Reise einen Onlineblog und hatte für diesen nach einem passenden „Reisenamen“ gesucht. Als riesiger König der Löwen Fan hatte ich mich schließlich bei Hakuna Matata bedient, eine Alliteration draus gemacht und so wurde Daniel Dakuna geboren.
Du hast 42 Länder betrampt. War das Trampen für dich überall gleich leicht oder gab es große Unterschiede bei den Wartezeiten?
Die Erfahrung beim Trampen war über die Länderhinweg gleich. Nicht im Sinne der Erfahrung selbst, sondern im Kontext Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit. Im Bezug auf die Wartezeiten gab es jedoch durchaus Unterschiede.
In manchen Ländern ist das Trampen recht gängig, und man wartet kaum länger als ein paar Minuten – das war bei mir zum Beispiel in Georgien so. Im Gegensatz dazu gibt es natürlich auch das Extreme in die entgegengesetzte Richtung. Italien, *hust*.
Ich frage mich immer, ob man Trampen lernen kann. Also, ob es gute und schlechte Tramper gibt oder ob es einfach nur Glück und Zufall ist, wann man die nächste Mitfahrgelegenheit findet. Was meinst du?
Sicherlich kann man Ende viel auf das Glück/den Zufall reduzieren. Aber ich denke, dass man seine Chancen erhöhen kann. Halbwegs gepflegtes Aussehen hilft sicherlich, Tattoos sind wohl selten förderlich und eine Rasur kann wohl nicht schaden. Man sollte quasi nicht so aussehen wie ich 😉
Spaß beiseite: Ich bin der Meinung, dass ein freundliches Lächeln sehr wichtig ist. Versuch wie eine Person zu wirken, für die du selbst am Straßenrand anhalten würdest. Achja… meine schmächtige Statur hat definitiv geholfen. Zitat: „Ich habe dich nur mitgenommen, weil du keine Gefahr für mich darstellst. Du siehst schwach aus“.
Das kenne ich… Ich bin ja großer Norwegenfan und du bist auch eine ganze Weile hier oben unterwegs gewesen. Was hat das Land für dich interessant gemacht – und worauf muss man sich als Tramper vorbereiten?
Vorbereiten sollte man sich auf jeden Fall auf einige der schönsten Landschaften, die man je sehen wird!
Ich selbst hatte damals den Traum, meine ersten Nordlichter zu sehen und ja. Ich bestaunte im Norden mehrere Nächte lang dieses zauberhafte Schauspiel.
Hiermit gehen natürlich aber auch sehr niedrige Temperaturen und kurze Tage einher. Man sollte sich also definitiv der Jahreszeit entsprechend einpacken – was ich mit meiner schlechten Planung selbstverständlich nicht gemacht habe. Ansonsten stellt euch darauf ein, extrem wenig Alkohol zu trinken und mit dem Rauchen aufzuhören.
Auch das kommt mir bekannt vor! Nicht-Tramper interessieren sich oft für das Thema „Sicherheit“. Kannst du den Leuten da Sorgen nehmen oder hattest du unterwegs brenzlige Situationen? Hast du Taktiken für den Worst Case?
Ich selbst hatte keine brenzligen Situationen, abseits von einem „Fast-Unfall“ auf der türkischen Autobahn. Mein Fahrer hatte versucht, einen Wasserkocher an den Zigarettenanzünder anzuschließen, um während der Fahrt Tee zu kochen. Keine gute Idee.
Zweimal gab es Grapscher aber es blieb eben bei diesen und endete mit dem Verlassen des Fahrzeugs. Ich glaube, dass dir die Sicherheits-Sorgen niemand nehmen kann. Egal wie oft ich objektiv mit Statistiken begründen würde, es hätte keinen Effekt.
Stattdessen empfehle ich jeden, der Bedenken hat, die ersten Tramperfahrungen gemeinsam mit anderen Personen zu machen… Oder eben einfach nicht zu Trampen 😛
Die kurze Antwort? Trampen ist ähnlich gefährlich, wie es Haie sind.
Mehr über Daniel Dakuna
Regelmäßige Bilder und Stories aus dem Tramperleben veröffentlicht Daniel auf seinem Facebookkanal und bei Instagram – Folgen lohnt sich!
Du kombinierst ja ganz gerne Trampen mit Couchsurfing. Wenn ich das so gemacht habe, fand ich es immer schwierig, zu planen – ich wusste ja nie, wo ich abends ankomme und einen Schlafplatz brauche. Hast du Tipps?
Genau aus diesem Grund hatte ich Couchsurfing mit zunehmender Reisedauer immer seltener genutzt. Ich wollte Einladungen meiner Mitfahrgelegenheiten nicht im Vorhinein ausschließen. Ansonsten hatte ich natürlich stets erklärt, dass ich dem Trampen „geschuldet“ kein genaues Ankunftsdatum geben kann.
Aber ich glaube, dass du mir im Folgenden zustimmen kannst: Je länger man per Anhalter reist, umso besser wird man darin, Ankunftszeiten zu schätzen.
Du hast unterwegs in Afrika zwei soziale Projekte angestoßen. Was treibst du da genau, wie kam es dazu und wie kann man helfen?
Ich versuch eine sehr lange Geschichte hier kurz anzureißen: Ich hatte beide Personen damals im südlichen Afrika (Sambia und Tansania) getroffen und nach der Reise mit Live Shows Spenden gesammelt. Mit Ivor (dem Mann aus Sambia) hatte ich ein Grundstück gekauft, auf dem gerade eine Schule gebaut wird – er ist Lehrer und unterrichtet Kinder sozial schwacher Familien.
Unterstützen kann man das gerne, durch den Kauf meines Buches 😊 Darüber hinaus kann natürlich auch gerne gespendet werden. Dafür einfach mit mir Kontakt aufnehmen.
Wenn das Reisen irgendwann wieder möglich ist: Glaubst du, dass die Pandemie unser Reiseverhalten verändern wird? Trampen und Couchsurfing sind ja sehr kontaktintensiv. Oder findest du, dass wir mit der Virus-Erfahrung und dem gewonnenen Wissen in Zukunft anders reisen sogar sollten?
Es wird sicherlich niemand mehr Asiaten dafür belächeln, dass sie Masken tragen! Nun ja. Ich glaube, dass der Mensch genau das machen wird, was er sonst auch tut: vergessen.
Abseits von Impfpflicht (bin mir sicher, dass diese Länderübergreifend kommen wird und dann wie beispielsweise Geldfieber in Tansania bei der Einreise vorgezeigt werden muss) wird sich glaube ich wenig nachhaltig verändern. Sowohl im negativen, als auch im positiven.
Wie sieht es aus mit deinem Traum von einer eigenen Strandbar in Südamerika? Ist die nächste Reise per Anhalter schon geplant?
Die nächste Reise war eigentlich für diesen Sommer „geplant“. Ich hoffe, dass es 2022 funktionieren wird. Die ungefähre Route steht: Kanada nach Chile.
Und dort (in Südamerika) würde ich auch gerne eine neue Heimat finden. Ich mag Deutschland, aber hier fehlen mir 2 Dinge, auf die ich nicht verzichten möchte: Sonne und Meer – warmes Meer. In diesem Zuge würde ich gerne vor Ort soziale Projekte anstoßen und mir, wie du bereits erwähnt hast, den Kindheitstraum einer kleinen Strandbar erfüllen.
Ob das alles so funktionieren wird? Ich habe keine Ahnung. Ob ich mich darauf freue, es herauszufinden? Absolut!
Bevor und während ich mein Buch „COUCHSAILING – Wie ich per Anhalter über den Atlantik reiste“ geschrieben habe, habe ich mir immer wieder Bücher zu ähnlichen Themen gekauft. Zur Inspiration, was den Stil angeht, aber auch zur Motivation, weiter zu schreiben: Wenn man ein schön gemachtes Buch vor sich hat, ist die Vorstellung, irgendwann sein eigenes Buch in der Hand zu halten, umso schöner.
Auf der Suche nach Büchern über das Trampen bin ich dann schnell auf diesen, meinen eigenen Artikel gestoßen. Mittlerweile war es mehrere Jahre her, dass ich ihn geschrieben hatte – ich hatte ihn schon fast vergessen, so lange hatte ich nicht mehr drauf geschaut.
Seit ich ihn im Jahr 2015 geschrieben hatte, hat sich einiges getan – nicht nur in der Welt, sondern auch bei den Tramper-Büchern. Es sind mittlerweile gleich mehrere Bücher über das Reisen per Anhalter erschienen. Und darunter sind einige richtig gute!
Die gehören natürlich auch in diese Liste, weswegen ich es jetzt mal geschafft habe, diesem Beitrag ein Update zu verpassen.
Reisen per Anhalter: Buchtipps und Empfehlungen
COUCHSAILING – Wie ich per Anhalter über den Atlantik reiste
Okay, so bescheiden, dass ich auf mein eigenes, neues Buch hier verzichte, bin ich nicht. Und wenn ich es schon mit reinnehme, dann kann ich es auch ganz am Anfang machen. Also: COUCHSAILING handelt von meinem etwas verrückten Vorhaben, den Atlantischen Ozean per Anhalter zu überqueren. Oder als Couchsurfer oder als Mitsegler – wie man mag.
Wie es mir dabei ergangen ist, auf welche Herausforderungen ich gestoßen bin und was für Menschen ich im blauen Nirgendwo des Ozeans kennen gelernt habe, kannst du im Buch lesen. Ich habe das Buch im Rahmen mehrerer Korrekturrunden jetzt selber schon einige Male gelesen und bin nun nochmal unbescheiden: Ich finde es gut!
Ihr kennt die Autoren dieses Buches bereits: Morten und Rochssare habe ich vor einiger Zeit zu ihrer aktuellen Reise per Anhalter nach Indien interviewt. Vorher waren die Zwei in Südamerika unterwegs: Zwei Jahre lang und über 50.000 Kilometer zwischen Feuerland und der Karibik. Mitgebracht haben sie eine Menge abenteuerliche Geschichten, die sie für dieses Buch auf 312 Seiten zusammen gekürzt haben.
Wer den Blog der beiden kennt, weiß: Wenn Morten und Rochssare zwei Dinge können, dann trampen und darüber schreiben. Ein großartiges Buch über eine unglaubliche Reise!
53.000 Kilometer, 432 Mitfahrgelegenheiten und insgesamt 42 Länder – das sind die Eckdaten dieses Buches von Daniel Dakuna. In Wirklichkeit geht es aber mehr um das vielleicht Schönste beim Trampen: Flüchtige Bekanntschaften, spannende Begegnungen und geschlossene Freundschaften auf dem ganzen Globus.
Mehr dazu erzählt Daniel hier im Abenteurer-Interview, im Buch gibt es zusätzlich jede Menge toller Fotos von der Reise kreuz und quer durch Europa, Asien und Afrika. Ein wirklich schöner Beitrag zur Welt der Tramper-Bücher!
aWay: Wie ich nichts mehr zu verlieren hatte und per Anhalter von London nach Australien reiste
Per Anhalter von London nach Australien: Auch hier geht es um die ganz große Tramper-Reise mit jeder Menge Kilometer durch die ganze Welt.
Bei Nic Jordan kommt allerdings noch eine Menge Selbstfindung mit dazu: Anlass für ihren Aufbruch in London ist Liebeskummer in Kombination mit einer generellen Unzufriedenheit mit ihrem Leben. Und so geht es in ihrem Buch auch im Ängste und Sorgen beim Trampen und immer wieder auch um ganz andere Baustellen im Leben der Autorin – auch das gehört zum Trampen und Reisen!
Morten und Rochssares verrücktes Leben, Teil 2: Das Abenteuerpaar ist jetzt seit einigen Jahren per Anhalter unterwegs und hat sein zweites Buch herausgegeben. Der Titel ist weniger überraschend als das, was die beiden unterwegs alles so erleben: Per Anhalter nach Indien!
An dieser Stelle darf ich vielleicht noch erwähnen: Auch nach Indien geht die Reise der beiden noch weiter. Mittlerweile sind sie in Südostasien angekommen und auch dort schon wieder sehr lange unterwegs – ich hoffe also auf einen dritten Teil!
Wieder eine selbst gestellte Challenge – ich mag sowas ja! Aber Michael Wigge ist noch eine Nummer härter zu sich selbst: Ganz ohne Geld will er an das Ende der Welt reisen.
Jenes Ende hat er in der Antarktis ausgemacht und so startet er eine abenteuerliche Reise in Berlin. Er fährt auf einem Containerschiff per Anhalter über den Atlantik bis nach Kanada, um danach den gesamten amerikanischen Kontinent zu durchtrampen.
Dem ein oder anderen ist dieses Projekt vielleicht aus dem ZDF bekannt, wo es die gleichnamige Dokumentationsreihe gab.
Die Autorin Maike Nielsen ist kurz vor dem Fall des eisernen Vorhangs unterwegs per Anhalter durch Europa. Ihre Erlebnisse hat sie unter dem schönen Titel „Trampen – Mit Neugier und Glück durch die Welt“ zusammengefasst.
Abgesehen von den typischen, schrägen Trampergeschichten gibt das Buch einen Einblick in ein Europa, das meine Generation nur noch aus Erzählungen kennt. Bin ich froh, dass ich nicht unter solchen Bedingungen reisen muss!
Jetzt bilden meine beiden Büchlein über das Trampen den Rahmen für diese Buchtipps. Dieses ist außerdem eine Ausnahme in dieser Liste: Als einziges handelt es sich um keinen Abenteuerbericht, sondern um einen Guide: Trampen – Reisen per Anhalter ist eine Anleitung, die Anfängern wertvolle Tipps zum Reisen per Anhalter gibt. Von der Vorbereitung und Planung über die richtige Trampertechnik bis hin zu Fragen der Sicherheit unterwegs gehe ich auf alle wichtigen Themen ein, die mit dem Trampen zusammenhängen.
Dieses Buch lohnt sich, wenn du gerade dabei bist, deine erste größere Reise als Tramper vorzubereiten.
Michael Wigge hat sich von einem angebissenen Apfel zu einem Traumhaus auf Hawaii hochgetauscht, ist ohne Geld bis in die Antarktis gereist und hat freiwillig im Knast gesessen. Ein echter Abenteurer also – und damit für mich ein spannender Typ.
Ich wurde vor über zehn Jahren auf ihn aufmerksam. Damals träumte ich noch davon, einen Ozean mit dem Schiff zu überqueren – und zwar nicht per Kreuzfahrt. Mir fiel dann sein Buch „Ohne Geld ans Ende der Welt“ in die Hand. In dem Buch überquert Micheal den Atlantik mit einem Containerschiff.
Ich habe mich zwar gegen Containerriesen entschieden und stattdessen den Ozean mit Segelbooten per Anhalter überquert. Trotzdem fand ich seinen Weg aufregend und verfolgte aus der Entfernung weiter, was der Abenteurer, Filmemacher und Buchautor so treibt.
Mittlerweile ist Michael Wigge in die USA ausgewandert, womit sich die nächste kleine Parallele zu mir auftut. Da freue ich mich natürlich, dass sich jetzt die Möglichkeit für einen kleinen Plausch ergeben hat.
Bärenspray und Donald Trump: Michael Wigge in den USA
Wir teilen ja unsere Leidenschaft für Trampen und Couchsurfen. Bist du einfach immer knapp bei Kasse oder wieso lässt du dich so gerne mit Fremden ein? Hast du ein Rezept dafür, beim Kennenlernen möglichst bald das Eis zu brechen?
Die schönsten Reiseerfahrungen habe ich gemacht, wenn kein Geld involviert war. Also, Couchsurfing Erfahrung überwiegen von der Qualität solchen von Airbnb Besuchen. Die Menschen, die einen Reisenden ohne Geld ins Haus lassen, sind meiner Meinung nach von ihren Werten her die Spannendsten.
Ich glaube, ich war bei über 50 Leuten auf dem Sofa und das bleibt unvergessen. Ein kleines Gastgeschenk kann dabei das Eis am Anfang schon brechen, z.B. eine Kleinigkeit aus der Heimatstadt. Wenn man selbst komplett ohne Geld reist, ist das schon der Eisbrecher an sich, da Menschen neugierig auf die Stories sind!
Von Auswanderer zu Auswanderer: Wie läufts für dich in den USA? Was vermisst du am meisten und was hält dich trotzdem auf der anderen Seite des Ozeans?
Ich wohne seit Jahren im Bundesstaat Colorado. Seit 48 Stunden ist hier genau ein Meter Schnee gefallen. In den Rocky Mountains zu wohnen, war immer mein Traum, und dieser hat mich nicht enttäuscht.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Niemals Trail Running ohne Bear Spray machen, genug Lebensmittel vor einem Wintersturm kaufen und daran denken, dass das Leitungswasser aus dem Brunnen eingefroren sein könnte.
Die USA sind 2020 durch eine ziemliche Krise gegangen: Über eine halbe Millionen Corona-Tote und politische Wirren, die heute noch Teile der Bevölkerung glauben machen, dass es Corona gar nicht gibt.
2020 hat sich mein USA Bild erweitert und gezeigt, wie stark Teile der Gesellschaft manipuliert werden können, wenn jemand wie Donald Trump auftaucht.
Also, immer viel Reisen und sich bilden, sonst geht so was mal richtig ins Auge…
Du hast in deinem Leben eine Menge auf den ersten Blick unsinnige Dinge unternommen. Mit ein bisschen Abstand: Bereust du es manchmal, so viel Zeit mit Reisen per Esel oder Tretroller oder mit verbundenen Augen vertrödelt zu haben?
Ich war in fast 100 Ländern und das war eine tolle Lebenserfahrung, die ich nie missen möchte. Es ist sehr wichtig die Verschiedenheit von Kulturen zu erleben, Ideologien zu verstehen und sich auf die Andersartigkeit einzulassen.
Meine Highlights waren Besuche bei den Yanomami Indianern im Amazonas, die Antarktis, mit Schlafbrille über den Augen in Tokio mein Kapselhotel zu finden und zwischen Israel und den Palästinensergebieten hin und her zu pendeln, um Geschenke der anderen Seite zu übergeben.
Heutzutage arbeite ich als Trainer, Motivations-Speaker und Coach und gebe Erfahrungen zu Motivation, Veränderungsbereitschaft, die Komfortzone zu verlassen und weitere Themen an Einzelpersonen und Gruppen weiter.
Meine Arbeiten in den USA beziehen sich in erster Linie auf meine Tätigkeit als Motivational Speaker zum Thema Führung.
Gletscherwanderungen im Banff Nationalpark, Bären beim Lachsfang beobachten in den rauschenden Flüssen der kanadischen Rockies in Jasper oder das Stadtleben in den modernen Metropolen Vancouver, Edmonton oder Toronto – Kanada ist ziemlich sicher nicht nur für mich ein absolutes Sehnsuchtsziel, oder?
Zugegeben: Im Moment werden die wenigsten von euch gerade dabei sein, euren Kanada-Urlaub zu planen. Schließlich hat der Coronavirus die ganze Reisewelt im Griff und sämtliche Reisepläne auf absehbare Zeit auf Eis gelegt.
Das sieht in Kanada nicht anders aus. Das Wildnisparadies in Nordamerika hat wie viele andere Länder seine Grenzen für Touristen bis auf weiteres geschlossen.
Aber irgendwann werden wir auch diese Phase durchgestanden haben und, wenn man es positiv sehen will: Nach einer Zeit ohne Reisen ist ja vielleicht bei dem ein oder anderen die Reisekasse dann etwas besser gefüllt, als er es gewohnt ist. Und das wiederum könnte einen Trip nach Kanada dann erst möglich machen.
Doch bevor es aufgeht in die schon sprichwörtliche unendliche Wildnis Nordamerikas gilt es noch ein paar Hürden der Bürokratie zu meistern: Als Deutsche, Österreicher oder Schweizer brauchen wir zwar kein Visum, um Kanada zu bereisen.
Aber wir müssen uns vor der Abreise um eine Einreisegenehmigung kümmern, die sogenannte “electronic Travel Authorization” – kurz: eTA. Bei der kanadischen Botschaft gibt es die nötigen Formulare dafür.
Wer sich das Ausfüllen dieser Formulare ersparen möchte, oder einfach sicher gehen möchte, alles richtig zu machen, kann dafür Hilfe in Anspruch von Profis in Anspruch nehmen, die einfach für dich den ganzen Prozess übernehmen und für dich die eTA Kanada beantragen. Geht nämlich beim Antrag was schief, kann es unter Umständen lange dauern, bis man seine Genehmigung im Postfach hat.
Ich kann da übrigens aus eigener Erfahrung berichten: Ich habe mal beim Ausfüllen eines Einreiseformulars eine Null aus meiner Reisepassnummer mit einem “O” verwechselt, was erst einmal einen negativen Bescheid zur Folge hatte.
Anschließend folgten mehrere Telefonate und Schriftwechsel und die große Sorge, dass wegen eines so kleinen Fehlers mein ersehnter Trip ins Wasser fallen würde. Letztendlich ging zwar alles gut, aber auf den Stress hätte ich gerne verzichtet.
Wenn du möchtest, kannst du dir deine eTA Kanda hier beantragen lassen.
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Auf spektakulären Straßen durch eine atemberaubende Landschaft vorbei an Seen, Flüssen, Inseln und weitläufigen Wiesen, aber auch an Wasserfällen und schroffen Gebirgsketten: Wer auf Reisen gerne draußen in der Natur unterwegs ist, wird vielleicht überrascht sein, wie viel davon Wales zu bieten hat.
Denn während die walisischen Traumstrände mittlerweile nicht nur unter Surfern auf der ganzen Welt berühmt sind, ist die Landschaft im Landesinneren bislang vor allem unter richtigen Outdoor-Enthusiasten bekannt.
Um das zu ändern, haben die Waliser für dieses Jahr das Outdoor-Jahr ausgerufen: 2020 steht hier im Westen Großbritanniens ganz im Zeichen von Aktivitäten in den Bergen oder auf dem Wasser.
Um den ganzen walisischen Reichtum an abwechslungsreichen Landschaften in relativ kurzer Zeit zu erleben, gibt es wohl keinen besseren Weg als den Cambrian Way – eine Landschaftsroute, die über 300 Kilometer einmal quer durch das Herz von Wales führt.
Roadtrip, Baby!
Der Cambrian Way verbindet die Küstenstadt Llandudno im Norden von Wales mit der Hauptstadt Cardiff im Süden. Auf der Strecke liegen gleich mehrere Nationalparks und mit den Cambrian Mountains immerhin die höchsten Berge von Wales.
Bist du bereit für einen Roadtrip mit jeder Menge Outdoor-Abenteuern am Wegesrand?
Hohe Gipfel und jede Menge Speed: Der Snowdonia National Park
Wenn du deinen Roadtrip im Norden des Cambrian Way startest, kommst du sehr bald in den Snowdonia National Park mit den Cambrian Mountains – den Namensgebern für diese Roadtrip-Route.
Der Mount Snowdon ist mit etwas über 1000 Metern der höchste Berg von Wales und sein Gipfel lässt sich in einer coolen Tageswanderung entdecken. Es gibt in der Umgebung aber auch eine Menge weiterer Wanderwege und außerdem tolle Möglichkeiten zum Klettern und Mountainbiken!
Wenn du davon noch nicht genug hast und auf der Suche nach dem absoluten Adrenalin-Kick bist, solltest du über einen kleinen Abstecher in die ZipWorld machen: Hier führt die schnellste ZipLine der Welt über die walisische Hügellandschaft mit Seen und Wäldern – wenn du dich traust!
Mit dem Bike über den Lôn Las Cymru Trail
Annähernd parallel zum Cambrian Way führt der Lôn Las Cymru Trail – ein traumhafter Fernradweg quer durch Wales.
Auf dem Lôn Las Cymru Trail könntest du auch die ganze Strecke bis nach Cardiff zurücklegen.
Aber auch während der Autofahrt über den Cambrian Way gibt es unterwegs immer wieder geeignete Orte, um für einzelne Etappen auf das Fahrrad umzusteigen und so ein bisschen zu entschleunigen und in der walisischen Natur aktiv zu entspannen.
Wasserfälle unter der Erde: Brecon Beacons Nationalpark
Bevor dich der Cambrian Way nach Cardiff bringt, führt er dich erst noch zu einem der beliebtesten Outdoor-Highlights von Wales: Dem Brecon Beacons Nationalpark.
Auch hier gibt es gut markierte Wander- und Radrouten, aber vor allem ein geologisches Phänomen: In den Kalksteinhöhlen im Südwesten des Nationalparks gibt es unterirdische Wasserfälle, die sich beim Caven durch die Höhlensysteme entdecken lassen.
Passende Routen dafür gibt es für erfahrene und anspruchsvolle Höhlenwanderer, aber auch für Caving-Anfänger auf ihren ersten Schritten unter der Erde.
Wasserfälle gibt es im Brecon Beans Nationalpark aber auch überirdisch – diesen wiederum näherst du dich am besten mit dem Kajak oder Kanu.
Mehr Infos und Tipps für dein Wales-Abenteuer
Um den Cambrian Way zu erleben, fliegst du am besten in die Hauptstadt von Wales nach Cardiff. Die niederländische Fluggesellschaft KLM bietet günstige Flüge von mehreren deutschen Flughäfen aus über Amsterdam an.
Noch mehr Inspiration und Ideen gibt es auf der offiziellen Seite von Visit Wales.
Wenn du die detaillierte Reiseplanung lieber von Profis erledigen lassen möchtest, kann dir vielleicht der Reiseveranstalter Thoba Reisen helfen, der zusammen mit ErlebeWales.de eine Rundreise über den Cambrian Way für ab 925 Euro pro Person entwickelt hat.
Steht Wales schon auf deiner Bucketlist? Warst du vielleicht schon mal dort und hast Tipps – oder hast du Fragen? Her damit – in den Kommentaren!
Wahrscheinlich ist es die Lage mitten auf der schmalen Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika, der Costa Rica seine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten für Abenteuer zu verdanken hat: Auf diesem kleinen Flecken Land zwischen dem Pazifischen Ozean und der Karibik hat sich die Natur nicht lumpen lassen!
Etwas über hundert Kilometer sind es von einer Küste zur anderen. Im Osten liegen die abgeschiedenen entspannten Strände der Karibik.
Auf der anderen Seite rollen perfekte Wellen auf die Pazifikstrände Costa Ricas zu – ein Surfspot reiht sich hier an den nächsten.
Und zwischendrin in der Landesmitte gibt es den Dschungel und aktive Vulkane, hohe Gebirgsketten und reißende Flüsse.
Hört sich nach keinem schlechten Mix für Abenteuer an, oder? Das kannst du in Costa Rica erleben:
Wilde Tiere
Es gibt wenig Länder auf der Welt, die es mit dem Wildlife-Angebot Costa Ricas aufnehmen können: Es wimmelt hier geradezu vor wilden Tieren!
Im Golfo Dulce habe ich vom Kajak aus Wale beobachten, im Urwald jede Menge Waschbären und Faultiere.
Das Küstendörfchen Tortuguero ist nur per Boot oder Flugzeug zu erreichen und hat seinen Namen von den Meeresschildkröten erhalten, die man hier beim Schlüpfen beobachten kann.
Allerdings: Ich habe in Costa Rica auch Taranteln, Leguane und Krokodile in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen und im ganzen Land wurde ich morgens immer wieder von den Brüllaffen in den Bäumen über mir geweckt!
Urwald
Kaum oder gar nicht erschlossenes Gebiet, in dem die Natur das Sagen hat: Die Urwälder Costa Ricas sind Wildnis pur und damit perfekt für Abenteuer!
In ihr Dickicht stößt man am besten mit Kanus über die zahlreichen Flüsse vor.
Oder man kämpft sich mit der Machete auf Wanderungen durch den Wald und gelangt über wackelige Hängebrücken und schmale Dschungelpfade an magische Wasserfälle und einsame Traumstrände.
Tief im Wald kann man aber auch auf abgelegene Dschungeldörfchen stoßen, die noch im 20. Jahrhundert von Goldsuchern errichtet wurden.
Mit ein bisschen Glück kann man noch immer mal einen Nugget aus dem Flusssand waschen!
Action
An der Pazifikseite Costa Ricas reiht sich ein Surferstrand an den nächsten.
Wellenreiter schätzen besonders den Swell auf der Nicoya-Halbinsel mit ihren Surferhochburgen Playa Santa Teresa und Tamarindo und weiter südlich den Playa Hermosa, auf dem ich sogar als Anfänger ziemlich gut zurecht kam.
Im Binnenland kann man Raftingtouren über einen der reißenden Flüsse Costa Ricas unternehmen oder sich in einem der vielen Nationalparks des Landes auf Entdeckertouren begeben.
Praktisch und kompakt
Flächenmäßig ist Costa Rica kaum größer als Niedersachsen. Ein Riesenvorteil, wenn es darum geht, ein Land zu entdecken!
Ich finde es super-praktisch, wenn man nicht tagelang in irgendwelchen Überlandbussen durch das Land fahren muss, um von A nach B zu kommen.
Hervorragend lässt sich deshalb Costa Rica individuell mit dem Mietwagen erkunden.
Allerdings sollte man dabei auf Vierradantrieb nicht verzichten: Je weiter man sich von der Hauptstadt San José entfernt, desto abenteuerlicher werden die Straßen – da muss man auch mal einen Flusslauf durchqueren, weil eine Brücke fehlt.
Im ganzen Land findet man Unterkünfte in allen Preisklassen. So ist es kein Problem, nach ein paar abenteuerlichen Nächten in einfachen Dschungelhütten auch mal etwas komfortabler unterzukommen.
Ein Tipp zum Entspannen zwischen den Abenteuern ist zum Beispiel das Four Saisons Hotel Costa Rica auf der Halbinsel Papagayo.
San José liegt zentral in der Hochebene Valle central und ist deshalb wohl auf jeder Costa Rica Reise ein Dreh- und Angelpunkt. Auch der internationale Flughafen befindet sich hier und ist gut zu erreichen. Mehrere Airlines aus Deutschland und Europa fliegen ihn an, weshalb es sich übrigens lohnt, die Flugpreise zu vergleichen.
Eine gute Anlaufstelle ist zum Beispiel die niederländische Airline KLM, die dich ab 10 deutschen Abflughäfen via Amsterdam nach San José oder Liberia in Costa Rica bringt.
Mehr Infos zu Costa Ricas Infrastruktur für Reisende und Highlights des Landes ist die Website von Visit Costa Rica.
Costa Rica nachhaltig
Eines hat mich in Costa Rica absolut beeindruckt: Nachhaltigkeit ist ein riesiges Thema hier!
Ich wurde vor Ort sogar irgendwie das Gefühl nicht los, dass man an einigen Stellen Deutschland ein ganzes Stück voraus ist.
Selbst bei Mülleimern im öffentlichen Raum sortieren die “Ticos” ihren Müll in farbige Tonnen und auch im Tourismus bemüht man sich an allen Ecken um eine möglichst gute Ökobilanz.
Passend dazu macht sich auch KLM Gedanken dazu, wie man das Betreiben einer Airline und nachhaltiges Denken zusammenbringen kann.