Wandern Fjordnorwegen: Zweitageswanderung bei Bergen

Der Schweiß tropft mir von der Stirn, ich keuche wie ein Marathonläufer bei Kilometer 40 und vermeide krampfhaft den Blick nach oben: Es wird noch mindestens eine Dreiviertelstunde genau so steil bergauf gehen, bis wir den Gipfel des Ulriken erreicht habe werde.

Dabei kenne ich den Berg ziemlich gut, habe ihn sogar einmal meinen „Lieblingsberg“ in Bergen genannt. Gerade, weil er der höchste und steilste ist. Ein kleines Detail ist heute jedoch anders: Statt eines Tagesrucksacks habe ich meinen schweren Wanderrucksack dabei, prall gefüllt mit Zelt, Schlafsack, Isomatte und Essen für zwei Tage.

Aber ich habe es ja nicht anders gewollt. Ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr im Zelt geschlafen, heute soll es endlich mal wieder soweit sein. So richtig, mit Essen vom Gaskocher und allem Drum und Dran. Die zahlreichen Routen für Tageswanderungen hier in Bergen in Norwegen kommen also nicht in Frage, so schön sie auch sind.

Wanderkarte Bergen Arna
Quelle: ut.no

Also habe ich mir eine etwas längere Route zurechtgelegt: Vom Zentrum Bergens aus soll es nach Arna gehen, dem nordöstlichsten Teil der Stadt. Auch diese Strecke ist als längere Tageswanderung möglich – wenn man sich denn den Berg Ulriken einfach sparen würde und stattdessen den deutlich einfacheren Weg über den Fløyen nehmen würde. Aber wie gesagt: Lieblingsberg.

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Der Ausblick vom Ulriken entschädigt für die Mühen beim Aufstieg: Die gesamte Stadt liegt mir hier auf dem Gipfel sozusagen vor den Füßen, dahinter die Fjordlandschaft mit den Inseln Sotra und Askøy. Mir bietet sich dieses spektakuläre Bild nicht zum ersten Mal – ich frage mich, ob ich jemals genug davon bekommen kann.

Nach der Mittagspause auf dem Ulriken geht es weiter über die Hochebene Vidden. Bis wir das Nachtlager erreicht habe, liegen keine nennenswerte Höhenmeter mehr vor uns – von jetzt an schlängelt sich der schmale Pfad durch eine Welt aus Felsen, Moos und Gräsern, kleinen Seen und Bächen.Camping bei Bergen in Norwegen

In der Nähe eines Wasserfalls, an dem wir uns mit frischem Trinkwasser zum Kochen und für den nächsten Tag versorgen können, ist es dann so weit: Endlich mal wieder schlage ich mein kleines Zelt in der freien Natur auf. Die Sonne geht langsam unter und taucht die Landschaft in ein gelb-rotes Licht. Wir öffnen unser Dosenbier und wenig später kocht der Reis mit Bacon und Gemüse auf dem Gaskocher – angekommen im Million-Sterne-Hotel „Zur goldenen Wildnis“.

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Als ich am nächsten Morgen den Reißverschluss des Zelteingangs öffne, finde ich mich mitten in einer dicken Nebelsuppe wieder und ich kann keine zehn Meter weit sehen. Ich ziehe den Reißverschluss gleich wieder zu – ohne Aussicht ist wandern schließlich nur halb so schön.

Eine Stunde später kommen wir trotzdem aus dem Zelt gekrochen, der Nebel verzieht sich nur langsam. Zum Frühstück gibt es gekochte Eier, die wir uns eingepackt haben, mit Brot und Instantkaffee vom Gaskocher. Es ist komisch: Zuhause oder gar in einem Cafe würde ich so eine Plörre nicht herunter bekommen – vom Gaskocher und in der Natur schmeckt er köstlich! Kennt ihr das Phänomen?

Wandern bei Bergen in Norwegen

Nach einer knappen Stunde passieren wir die Vikinghütte, von wo aus wir einen ersten Blick auf unser Ziel werfen können. [quote_box_right]An Sonntagen öffnet die Vikinghütte zum Verkauf von Kaffee, Snacks und Süßigkeiten. Sie eignet sich dann sehr gut als Ziel und Raststätte für Tageswanderungen.[/quote_box_right]Zunächst geht es jetzt auf Bohlenwegen durch die Bergwelt – der Boden ist hier auch im Hochsommer sehr feucht und tief. Schließlich passieren wir die Baumgrenze und der Weg führt durch einen dichten Nadelwald bergab in Richtung Tal. Als wir den Wald verlassen, verlieren wir kurz den Pfad und stapfen durch ein sumpfiges Moorgebiet, bevor wir am Nachmittag eine asphaltierte Bergstraße betreten, die uns in das Zentrum von Arna führt.

Dort steuern wir den Bahnhof an: Der Zug nimmt für dieselbe Strecke unserer Zwei-Tageswanderung übrigens die Abkürzung durch einen Tunnel – und bringt uns in nur zwanzig Minuten zurück an unseren Ausgangspunkt vor einem Tag in Bergens Innenstadt.

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Timo Peters
Timo Petershttps://www.bruderleichtfuss.com
Timo Peters ist der Gründer und Chefabenteurer bei bruderleichtfuss.com. Ich verbringe meine meiste Zeit auf Reisen und stehe auf Abenteuer aller Art. Ich bin gerne in der Natur unterwegs: Zu Land wandere ich mit meinem Zelt durch die Wildnis, zur See gerne auf Segelbooten. Außerdem habe ich eine Leidenschaft für Reisen per Anhalter. Hier findest du mehr Infos über mich und diesen Blog.

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1 comment

  1. Servus Timo,
    die Landschaft ist echt ein Traum. Ja, das glaube ich das du an diesem Video eine Weile gesessen bist.. Ist dir gut gelungen. Besonders gefallen mir die Details wie zum Beispiel der Gaskocher. Hey und das Essen sah echt gut aus;)

    Kilian

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