Der Flughafen von Bodø ist ziemlich klein. Ich glaube, wenn ich sage, dass der zentrale Busbahnhof von Hamburg deutlich größer ist, lehne ich mich nicht weit aus dem Fenster. Ich bin auf dem Weg zu den Vesterålen, den nördlichen Nachbarinseln der Lofoten, und warte auf meinen Anschlussflug, der mich von hier aus nach Stokmarknes bringen soll. An meinem Gate Nummer 9 kommt jetzt ein kleines Propellerflugzeug angerollt – auf mich wirkt es irgendwie mehr wie ein Spielzeug als wie ein echtes Verkehrsmittel. Auf jeden Fall ist es kleiner als so mancher Bus am Hamburger Busbahnhof.
Obwohl ich von meinen Freunden in Bergen vorgewarnt worden war, dass die Flugzeuge von Bodø zu den Vesterålen ziemlich klein sind, kann ich kaum glauben, dass ich da jetzt einsteigen soll. Jetzt sehe ich jedoch, wie ein Flughafenangestellter einige Koffer im Bauch der kleinen Maschine verstaut – darunter mein Rucksack. Eine kurze, vierstufige Leiter klappt aus und schon leuchtet das Wort BOARDING auf dem Bildschirm an meinem Gate auf.
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„Freie Platzwahl“ steht auf meinem Boardingpass, also passe ich heute ausnahmsweise mal auf, vorne in der Reihe zu stehen und als einer der ersten meinen Sitz im Flugzeug zu besetzen – das Flugzeug hat nur 38 Plätze. Nicht alle werden heute belegt, deshalb dauert es nicht lange, bis alle Passagiere sich es bequem gemacht haben. Ich bekomme meinen Fensterplatz, direkt vor meinem Fenster sehe ich den rechten Propeller, der sich auch ziemlich bald anfängt zu drehen.
Er macht einen ziemlichen Krach dabei, und er schüttelt das ganze Flugzeug durch. Alles vibriert, die Wände und die Fächer für das Handgepäck über mir. Normalerweise habe keine Flugangst, doch in diesem Moment schlägt mein Puls doch etwas schneller. Ich rede mir ein, dass das nicht die Angst ist, sondern die Vorfreude, auf den Flug und auf die Vesterålen. Ich schaue mich um im Flugzeug: Man spricht norwegisch, viele Touristen reisen offensichtlich nicht Ende Oktober auf die Vesterålen.
Die anderen Passagiere bleiben völlig ruhig, fast keiner scheint das erste Mal in so einem kleinen Flieger zu sitzen. Selbst der kleine Junge neben mir, vielleicht zwei oder drei Jahre alt, schaut sich nur interessiert um, scheint sich aber keine Sorgen zu machen. Also lehne auch ich mich zurück. Das heißt, ich versuche es.
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Schon beim Start bietet sich mir ein phänomenaler Ausblick auf die zerklüftete Küste des norwegischen Festlands. Kurz fliegen wir über die Nordsee, dann kommt eine echt abgefahrene Inselwelt in mein Blickfeld. Buchten mit gold-gelb-weißen Sandstränden, vorgelagerte Mini-Inseln und Felsen, die sich aus dem hellblau und türkies schimmerenden Wasser recken – wären da nicht die komplett mit Schnee bedeckten Berge im Hintergrund, ich könnte schwören, ich würde ein tropisches Inselparadies überfliegen.
Ich knipse mittlerweile im Sekundentakt aus dem Flugzeugfenster heraus, meine Kamera arbeitet am Anschlag, zwischendurch schieße ich Bilder mit meiner Handykamera. Eine ganze Weile merke ich gar nicht, wie albern ich mich gerade wieder aufführe, da realisiere ich: Es ist wieder soweit. Bruder Leichtfuß ist aufgeregt wie ein Fünfjähriger an Heiligabend, bis oben hin voll mit Adrenalin, mit Freude und Vorfreude.
Irgendwie bekomme ich Blickkontakt mit der Stewardess, sie schaut erst auf mein Handy in meiner linken Hand, dann auf meine Kamera in der Rechten, und dann auf mich – der Anblick bringt sie zum Lachen. Ich lache zurück, und schon setzt die kleine Maschine zur Landung an – das ganze Vergnügen über der norwegischen Nordsee dauert nur eine halbe Stunde.
Der Flughafen von Stokmarknes kommt ist vor meinem Festner zu sehen, ich wundere mich jetzt nicht mehr, dass er sogar zwei bis drei Nummern kleiner ist als der von Bodo.
Mein Abenteuer auf den Vesteralen kann beginnen.
Was war dein spannenster Flug bislang?
Welchen Ausblick hast du bislang am meisten genossen,
oder wann warst du mal so aufgeregt wie ich heute?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
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Disclosure: Mein Flug wurde unterstützt von der norwegischen Airline Widerøe und von Visit Norway.
ich bin da auch mal geflogen – allerdings von den Lofoten nach Bodø. Ich fand das auch sehr, sehr aufregend und fotografierte viel.
Allerdings flog ich nur, weil ich mir den Knöchel beim Wandern ganz blöd zerschmettert hatte. Ich stand also unter dem Einfluß von Schmerzmitteln und Schmerzen, die mich trotzdem nicht davon abhalten konnten, den Flug zu genießen.
Der Flug vom Strand ins Krankenhaus mit Helikopter war nicht so gut, da sah ich nämlich gar nichts! Das wäre zwischen den Piloten sitztend mit der Kamera in der Hand sicher ganz genial gewesen. Mein Sohn war damals dabei und er schwärmt heute noch von der Aussicht, als wir tief zwischen den Bergen hindurch geflogen sind!
Also, pass beim Wandern auf Deine Füße auf!
Viel Spaß noch und liebe Grüße
Gabi
Hi Gabi,
ein Helikopterflug steht definitiv noch auf meinem Wunschzettel – aber bitte unter anderen Vorzeichen als bei dir!
Ich hoffe, deinem Knöchel geht es wieder besser!