Dieses Wochenende stand schon wieder Segeln auf dem Plan. Ralf, der Besitzer der Segelyacht “Akinom”, segelt wirklich so viel wie irgend möglich, und er ist glaube ich ganz froh, mit mir jemanden gefunden zu haben, der sich regelmäßig die Zeit nimmt, dabei zu sein.
Wobei natürlich eigentlich ich derjenige bin, der froh ist, ihn kennen gelernt zu haben, denn leichter kann ich es echt nicht haben: Ralf holt mich jedes Mal, wenn es an die Schlei zum Segeln geht, mit dem Auto aus Hamburg und liefert mich fast vor der Haustür wieder ab. Zudem zahle ich für den ganzen Spaß einfach nur anteilig in die Bordkasse, wir teilen uns also Essen und Hafengebühren.
Also lautete es am Freitag wieder: Praxis pauken für die Weltumseglung! In seglerischer Hinsicht liegen wirklich interessante Tage hinter mir: Für den Samstag Morgen gab es noch eine Unwetterwarnung wegen Starkwind und Sturm für die deutsche Ostseeküste, trotzdem fuhren wir heraus. Aber nicht weit, unseren ursprünglichen Plan, nach Marstal zu segeln, verabschiedeten wir uns, weil wir da weit auf die Ostsee hinaus gesegelt wären.
Statt dessen ging es unter fast ständiger Landabdeckung einfach nach der Schlei in die nächste deutsche Bucht nach Eckernförde. In der Eckernförder Bucht durfte ich am nächsten Morgen, bei mittlerweile nur noch sehr wenig Wind aus verschiedenen Richtungen, ein besonderes Segel und eine außergewöhnliche Segelstellung kennen lernen: zunächst experimentierten wir mit einem Gennaker herum, einem sehr großem, bauchigen Segel, mit dem ich vorher noch nie gesegelt war.
Später dann einer der liebsten Segelstellungen vieler Bootseigner, die sie den “Schmetterling” nennen. Hierbei sehen die Segel ein bisschen aus wie zwei ausgebreitete Flügel. In solch prächtiger Pose, die irgendwie mehr an einen stolzen Schwan erinnert als an ein Schmetterling, sieht man sein Boot ganz gern über die See gleiten.
Neu für mich war das Ausbaumen der Genua, hilfreich bei Schwachwind. Ziel dieses Segeltags war dann die dritte Ostseebucht auf diesem Trip: in der Kieler Förde konnten wir Traumschiffe und Ozeanriesen im Stau vor dem Nord-Ostsee-Kanal beobachten. Der ist immerhin noch vor dem Panamakanal und dem Suezkanal die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt.
Nach Gibraltar im letzten Jahr eine schöne weitere Landmarke für mich. Bei wieder aufgefrischtem Wind konnten wir am Montag dann auf nahezu perfektem Halbwindkurs mit ordentlich Speed und schnurstracks die Schleimündung anlaufen.
So verbringe ich gerne drei freie Tage.