Warme Wassertemperaturen ums ganze Jahr und zahlreiche wilde Flüsse, die durch aufregende Landschaften fließen: Costa Rica gehört zu den besten Locations für Wildwasser-Rafting weltweit! In diesem Blog gibt’s meine Erfahrungen und Tipps für deine Rafting Tour in Costa Rica.
„Costa-Rican Massage“ nennt unser Rafting-Instructor Ronny die Anfahrt mit dem Kleinbus durch den Dschungel am Rio Savegre: Die Anreise von Manuel Antonio aus führt über kaum befestigte Wege und über unzählige tiefe Schlaglöcher an unseren Einstiegsort oben im Dschungel und wir werden ordentlich durchgeschüttelt.
Vielleicht dient das aber auch der Vorbereitung auf unser nächstes Abenteuer: River Rafting! Ich sitze zusammen mit Rafting Instructor Ronny und meinen Mitreisenden Alicia und Lisa in einem Schlauchboot. Schon nach wenigen Sekunden auf dem Fluss erwischt uns eine Welle voll und setzt unser Boot komplett unter Wasser – wir sind sofort nass bis auf die Knochen!
Das Boot dreht sich ständig um seine eigene Achse und taucht immer wieder mit dem Bug tief ins Wasser ein, wir schrammen an dicken Unterwasserfelsen knapp vorbei und kommen kaum zum Lufholen!
Unser Atem stockt auch, als wir an einen Wasserfall kommen, in dem ein Seitenarm in den Rio Savegre mündet. Über zwanzig Meter tief rauscht das Wasser hinunter – wir steigen aus dem Boot und nehmen eine Dschungel-Dusche: Selfie-Time!
Rafting Schwierigkeitsstufen: Der internationale Verband der Kanuten bewertet Wildwasser nach seiner Schwierigkeit in sechs Stufen. Römisch I bedeutet „leicht“, Römisch IV „so gut wie unmöglich“. Eine detaillierte Tabelle gibt’s dazu in der Wikipedia.
Das Bad im Wasserfall ist der Höhepunkt unserer zweistündigen Abfahrt über den Rio Savegre, der dem Schwierigkeitsgrad Klasse II-III zugeordnet ist: sie ist mittelschwierig. Das heißt, es gibt hohe und unregelmäßige Wellen und immer wieder Hindernisse im Wasser, die es zu umfahren gilt.
Wir haben zwar zu kämpfen und immer wieder kleine Schrecksekunden, aber Dank Ronnys Kommandos paddeln wir uns letztendlich sicher und problemlos den Fluss hinunter.
Rafting in Costa Rica – Tipps für dein Abenteuer:
Insgesamt gibt es in Costa Rica 14 Flüsse (besser: Flusssysteme), auf denen Rafting Trips möglich sind. Du hast die Wahl zwischen einem Ein-Tages-Ausflug und einer längeren Rafting Reise über zwei, drei oder vier Tage.
Ein Ganztages-Ausflug kostet zwischen 85 und 100 US Dollar, oft ist dabei neben der Anfahrt und auch ein Mittagessen und ein Imbiss zwischendurch inklusive – so war es zum Beispiel bei meinem Trip im Rio Savegre (85 Dollar, Touranbieter war Iguana Tours in Manuel Antonio).
Zur Regenzeit sind die Bedingungen oft besonders gut (mehr Wasser = mehr Action!), aber es gibt weniger Gäste, so dass du vielleicht vor Ort handeln kannst. Generell gilt: Je größer die Gruppe, mit der du unterwegs bist, desto billiger wird es für den einzelnen.
Gute Flüsse zum River Rafting in Costa Rica:
Rio Savegre (Klasse II-III) – „mein“ Rafting Fluss. Insgesamt nimmt mein Ausflug ungefähr sieben Stunden in Anspruch.
Nicht die ganze Zeit ist wildes Rafting angesagt: Zwischen den aufregenden Passagen mit Stufen und Stromschnellen gibt es auch ruhigere Abschnitte, in denen wir zum Beispiel auch neben dem Boot schwimmen und außerdem im Wasserfall toben.
Rafting auf dem Rio Savegre lässt sich gut mit einem Besuch im Manuel Antonio Nationalpark kombinieren.
Ich hatte mit meinem Anbieter und Chef-Paddler Ronny jede Menge Spaß, du findest ihn hier.
Rio Tenorio (Klasse III-IV) – Deutlich schwieriger! Im oberen Tenorio Fluss gibt es eine Menge Kurven und Drehungen, viel Welle und außerdem eine fast vier Meter hohe Stufe, die bewältigt werden muss!
Dazu gibt es viel weniger Erholungsphasen als im Savegre Fluss, so dass ich mir ziemlich sicher bin: Nach einem Rafting Tag im Tenorio können auch die echten Sportler unter uns gut schlafen!
Hier findest du einen Rafting Anbieter für den Rio Tenorio.
Trockenübungen am Ufer
Rio Naranjo (Klasse IV+) – Dieser Fluss ist für Leute nach dem ultimativen Rafting-Thrill – höchste Schwierigkeitsstufe! Es geht durch die schmale El Chorro Schlucht, in der das Wasser sehr schnell werden kann. Gerade zur Regenzeit sollte man sportlich sein und ausgeschlafen sein!
Der Naranjo Fluss ist ebenfalls gut von Manuel Antonio aus zu erreichen und einen Tourenanbieter findest du hier.
Rio Pacuare (Klasse III-IV) – Am Pacuare Fluss gibt es neben einem Tages-Raftingtrip der Klasse III-IV auch das größte Angebot an Mehrtagestouren. Für einen Rafting Trip über mehrere Tage musst du allerdings schnell mal bis zu 500 Dollar auf den Tisch legen.
Hier sind dafür meist andere Abenteuer (z.B. Biking, Reiten, Nationalpark-Besuche) und Dinge wie Unterkunft, Verpflegung und eventueller Transport mit inbegriffen.
Am Pacuare Fluss gibt es die meisten Rafting Anbieter. Schau zum Beispiel hier oder hier für passende Touren!
Hast du Fragen oder selber Erfahrungen beim Rafting in Costa Rica gemacht? Teile sie mit uns – in den Kommentaren!
Hallo Timo,
was für ein toller Bericht. Die Bilder sind wirklich inspirierend, da möchte man sofort in den Urlaub fahren. Ich habe meinem Freund einen Rafting Gutschein zu Weihnachten geschenkt. Eigentlich hatte ich überlegt nicht an diesem Ausflug teilzunehmen, nun habe ich allerdings doch Lust bekommen. Diesen Spaß möchte ich mir nicht entgehen lassen. Ich werde gleich mal schauen, wo in Österreich Rafting angeboten wird.
Toller Beitrag! Costa Rica hatte ich als Rafting-Destination noch gar nicht auf dem Schirm. Dank dir werde ich jetzt da hin fahren 🙂
Hallo Timo,
das ist ein toller Bericht und klingt nach einem coolen Abenteuer! Ich war bisher in Thailand und Österreich raften, das war aber beides nicht so mega krass. Im November geht es für uns nach Costa Rica, da haben wir eine 2-Tages-Raftingtour auf dem Pacuare River geplant. Das Erlebnis wird dann auch Bestandteil des Bloxbook Costa Rica Reiseführers.
Dein Artikel hier macht auf jeden Fall Lust auf Rafting und Costa Rica und ich freue mich schon sehr auf unser Abenteuer!
LG Annika
Sehr coole Bilder, die echt Lust auf eine Reise dorthin machen!