Kürzlich stolperte ich in meinem Postfach eine Mail von Patrick (101places), der ein ganzes Buch über das Abenteuer Backpacking schreiben möchte. Sozusagen als Gebrauchsanweisung, vom Buchen des Fluges über die Auswahl des Reiseziels und so weiter. Das erinnerte mich dran, wie viele Leute mich immer wieder mit Fragen zu dem Thema löchern.
Irgendwie bin ich da selten eine große Hilfe – ich frage mich ehrlich gesagt immer, wieso sich die Leute so viele Gedanken zu so einer so einfachen und problemlosen Sache wie Backpacking machen! Jedem, der sich Sorgen darüber macht, was unterwegs alles schief gehen kann, dem kann ich mit absolut reinem Gewissen sagen:
Hör auf damit!
Warum Backpacking ein Kinderspiel ist:
Alles easy!1. Null Planung – Flug buchen, Rucksack packen, Spaß haben
Die Vorbereitung auf ein Backpacking Abenteuer ist ein wirkliches Kinderspiel. Bei mir liegt ganz zu Beginn eines Backpacking-Trips immer die Entscheidung für ein Reiseland. Die treffe ich völlig aus dem Bauch heraus.
Dann wird der Flug gebucht: Einfach ein paar Flugsuchmaschinen ausprobieren, den günstigsten Preis zur passenden Zeit heraussuchen und dann kommt schon der wunderschöne Moment, in dem ich den „Buchen“-Button anklicke – yes!
Wenn dann der Abreisetag kurz bevor steht, organisiere ich mir noch einen Reiseführer (auch dafür ist Patrick eine gute Ressource), werfe ein paar Klamotten in den Rucksack, Pass und Zahnbürste nicht vergessen und los geht’s!
Flug buchen – Spaß haben!2. Volle Flexibilität – jede Entscheidung ist korrigierbar
Das Beste am Backpacken ist, dass keine Entscheidung endgültig ist. Bei einer Pauschalreise überweist man vorher die Kohle für Flüge, Hotels, Essen und häufig auch noch die Freizeitbeschäftigungen – vor Ort muss man sich dann mit dem zufrieden geben, was man bekommt.
Beim Backpacken kann ich jeden Tag neu entscheiden: Das Hostel gefällt mir nicht? Ich ziehe in ein anderes! Das Essen ist nicht gut? Ich suche mir ein anderes Restaurant! Das Wetter ist doch nicht so gut? Ich setze mich in den Zug, Bus oder Flieger und fahre dahin, wo es gut ist! Ich wollte eigentlich Windsurfen, es ist aber kein Wind? Vielleicht kann man hier ja auch tauchen!
Das Leben kann so einfach sein!3. Keine Abhängigkeiten – alleine, zu zweit oder in der Gruppe
Weil nichts im Vorhinein gebucht ist, ist alles möglich. In Hostels gibt es Einzelzimmer, Doppelzimmer und Räume mit drei oder mehr Betten. Reist man alleine, hat man die volle Auswahl: Entscheide ich mich für den Komfort, gehe ich ins Einzelzimmer – will ich neue Leute kennnen lernen, buche ich die Nacht im großen Schlafsaal.
Man kann aber auch ohne Sorgen zu zweit oder in der Gruppe starten. Geht man sich nach der ersten Woche gegenseitig auf die Nerven, kann man sich wieder entscheiden: Trennt man sich für den Rest des Trips oder vielleicht nur für ein paar Tage? Oder man bucht einfach getrennte Zimmer in einem Hostel oder man verteilt sich auf verschiedene Hostels im selben Ort und unternimmt nur tagsüber was gemeinsam – maximale Freiheit für jeden, alles ist möglich.
Sparsam und gesellig: Eine Gruppen-Unterkunft auf dem Hosteldach4. Egal wohin – Backpacking ist überall möglich
Von unseren fast zweihundert Staaten auf der Welt fallen mir keine fünf ein, in denen ich keine Lust auf ein Backpacking Abenteuer hätte! Die Entscheidung für ein Land treffe ich häufig aus einer (Schnaps-) Laune heraus – so bin ich in klassischen Backpacker-Ländern wie Thailand oder Peru gelandet, aber auch in exotischeren Gegenden wie Israel, Marokko oder Ägypten.
Backpacking war nie ein Problem, nirgends. Billige Unterkünfte gibt es überall, und was zu entdecken auch. Und wenn nicht: Dann plant man eben um und fährt woanders hin. Häufig sieht das Leben schon hundert Kilometer weiter völlig anders aus – Tipp: Am liebsten fahre ich per Anhalter weiter, da gibt es dann oft auch noch gleich ein paar Tipps, wo genau es am schönsten ist.
5. Jeder kann es – ob Mann oder Frau, von 18 oder 80 oder älter
Backpacking Abenteuer sind wirklich für jedermann möglich. Ich habe schon (einen ganzen Haufen, und immer wieder) 18jähriger Mädels, die allein irgendwo am anderen Ende der Welt unterwegs waren, getroffen.
Seltener ist es, dass ich Leute treffe, die viel älter sind als ich – aber ich habe (ungelogen!) auch schon Leute jenseits der 70 getroffen, die mit dem Rucksack unterwegs waren.
Zwei Backpacker-Generationen in Peru
6. Das Schwierigste am Backpacken: Losfahren!
Mir fällt auch nach ungefähr zwölf Jahren Backpacking noch immer eines am allerschwersten: Meinen inneren Schweinehund zu überwinden. Der Schweinhund nämlich ist es, der einem unnütze Sorgen ins Ohr setzt und Gefahren sehen lässt, wo keine sind. Wenn man es erst einmal geschafft hat, los zu fahren, dann geht meist alles von alleine und man fragt sich, warum man sich im Vorhinein so viele Gedanken gemacht hat.
Bist du so ein Bruder Leichtfuß wie ich? Oder eher jemand, der sich Patricks Backpacking Buch sofort kaufen wird?
Ein Buch über Backpacking – ich kennen niemanden, der dafür eher in Frage kommen würde, als Patrick Hundt. Zum einen ist er einer der führenden deutschen Backpacking-Blogger . Zum anderen hat Patrick schon einige Bücher geschrieben, meist Reiseführer zu seinen Zielen – er bringt also auch eine Menge Erfahrung als Autor und Verleger mit. „No Worries – Backpacking für Einsteieger“ kann also nur lesenswert sein.
→ Hier anschauen!
Hilfreich unterwegs beim Backpacken:
Spontanität? Love it!
Deine Punkte sprechen mir aus der Seele 🙂
Liebe Grüße
Jannis
Klasse Artikel. Ich reise auch immer einfach los ohne allzu viele Gedanken. Das wichtigste sind Pass und Kreditkarte, alles andere lässt sich unterwegs besorgen.
Viele – vor allem jende, die das erste mal als Backpacker unterwegs sind – habe aber viele Fragen und für die ist Patricks Buch ganz bestimmt empfehlenswert.
Besser hätte man es nicht schreiben können, danke dafür! 🙂
Ganz einverstanden. Deswegen habe ich mir abgewöhnt, beim Buchen lange nachzudenken… 🙂
PS: Lob fürs neue Design. Ich finde, es ist super geworden.
[…] anderem zu verreisen, auch wenn 35 Liter zuweilen etwas klein wirken. Aber ich bin da ganz bei Bruder Leichtfuss. Ich habe ja nie geplant Backpacken zu gehen. Irgendwann ist halt Tag der Abreise und ich habe nie […]
Ich sehe das so wie Du, Timo! Wer zum Backpacken eine Anleitung braucht, ist vielleicht doch nicht der Typ fürs Backpacken…
voll gut!
ich habe sehr viele freunde zu hause, die voller sorge meine reisen verfolgen. es nervt, immer wieder zu erklären, dass diese gedanken nichts bringen und sich nie bestätigt haben.
Genau so! Wurde Zeit, dass das mal einer sagt, danke! 🙂
Hi Timo,
schön, dass Du das Thema aufgegriffen hast.
Ja, Backpacking ist ganz einfach. Das ist auch der Tenor meines Buchs. Aber, aber eben in 40.000 Wörtern genau erklärt. Es gibt auf jeden Fall einen Bedarf nach diesen Informationen.
Viele Grüße
Patrick
Hi Patrick,
Bedarf gibt es auf jeden Fall ohne Ende – und du bist, im Gegensatz zu mir, definitiv der Richtige, um ihn zu decken! Ich freue mich schon, wenn es soweit ist, und ich die vielen Fragenden einfach auf dein Buch verweisen kann 😉
Ja so einfach geht’s. Ich hab ein bisschen gebraucht um mich bei der Reiseplanung und Packen zu „entspannen“. Früher wollte ich immer alles so gut es geht im Voraus planen. Aber das hat meist eh nicht sonderlich gut funktioniert. Von daher, einfach losfahren und sehen was kommt. 🙂
Wir machens so wie Du, zwar nicht als Backpacker sondern entweder mit dem Mobil oder Auto – zu fünft ist das einfacher.
Ich kann Dir voll zustimmen: das wegkommen ist der schierigste Teil bei jeder Reise! Ab dann fließt es 🙂
liebe Grüße
Gabi
Na dann bin ich Schwester Leichtfuß… erst Flug buchen, dann nachdenken, das hat schon immer am besten funktioniert 😉 ich wünschte mehr Menschen, besonders Frauen, würden sich nicht immer so viele Gedanken machen und sich einfach ins Abenteuer stürzen!
Willkommen im Team, Schwester!