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Bunte Meereswelten: Die Farben der See

Bunte Meereswelten - die Farben der See

Einmal starrte ich zusammen mit einem alten und erfahrenen Kapitän von Bord seines Segelbootes ins Wasser. Wir schauten einfach nur hinunter und sprachen nicht miteinander. Der Kapitän war sehr erfahren und hatte viele Jahre seines Lebens auf verschiedenen Weltmeeren verbracht. Nach vielen, vielen Minuten sagte er schließlich:

„Im Meer habe ich noch nie zweimal denselben Farbton gesehen“.

Ich wusste sofort, was er meinte: Das Meer sieht immer anders aus, es ist nie einfach nur blau. Fast jedes Mal, wenn ich später wieder am Meer oder auf See war, musste ich an diesen Spruch denken, weil er so wahr ist. Ich glaube, das ist der Grund, warum es Menschen gibt, die sich in die Meere und Ozeane so verlieben können, dass sie geradezu süchtig werden.

Diese Menschen halten es Monate oder gar Jahre lang auf ihren kleinen Nussschalen auf See aus – sie wollen nichts anders mehr.

Ich finde das Meer genau so faszinierend. Deshalb war es für mich klar, als Madlen von puriy mich nach meinen „Farben der Welt“ fragte, dass ich versuchen möchte, euch zu zeigen, was dieser Kapitän meinte.

Also habe ich meine externe Festplatte durchwühlt auf der Suche nach Bildern, die zeigen, wie bunt das Meer sein kann:

Blau: Tümmler in der Ostsee

Wo ist der Horizont? In Flautegebieten, also bei absoluter Windstille, ist es oft so, dass man nicht mehr erkennen kann, wo die Grenze zwischen Himmel und Meer verläuft. So wird dieser Tümmler, der die spiegelglatte Wasseroberfläche durchbricht, zum Blickfang.

 

Rot: Sonnenuntergang über dem Atlantik

Achja, meine lieben Sonnenuntergänge… In Äquatornähe fällt die Sonne abends so schnell vom Himmel, dass sie regelrecht ins Wasser plumpst. Besonders schön sieht das aus, wenn sich der Himmel so rot färbt, wie hier. Eine alte Seefahrerregel besagt allerdings, dass sich so schlechtes Wetter ankündigt: „Abendrot macht Seemann tot“ – stimmt zum Glück nicht immer.

 

Grün: Tauchen im Mittelmeer

Die Taucher unter euch wissen es: Unter der Wasseroberfläche geht es farblich so richtig ab. Dieses Foto ist auf einem Tauchgang vor Mallorca entstanden, leider kann ich diese grüne Qualle nicht korrekt benennen, kann mir jemand helfen? Und kann mir außerdem jemand erklären, wieso ich so lange nicht Tauchen war?

 

Gelb: Sonnenuntergang über dem Pazifik

Ich glaube, ich habe an anderer Stelle schon mal erwähnt, wie ich auf Sonnenuntergänge abfahre. Und, dass ich sich brechende Wellen irgendwie unglaublich geil finde. Warum, in alles in der Welt, stehe ich nur auf so einen Kitsch? Vielleicht wegen Bildern wie diesem, das in Ecuador entstanden ist:

 

Weiß: Nordsee-Fjord auf den Vesterålen

Als ich kürzlich in Nord-Norwegen auf den Vesterålen unterwegs war, fand ich, dass man dem Wasser förmlich ansehen kann, wie kalt es ist. Einerseits war es mir schon im Juni auf der Ostsee beim Segeln im Grunde genommen zu kalt – andererseits träume ich davon, auch mal vor einer solchen Kulisse in See zu stechen.


Ich muss zugeben, dass ich irgendwie ein wenig Angst hatte vor diesem Farben-der-Welt-Spielchen. Hieß es doch, dass ich meine externe Festplatte anschließen muss, auf der ich einen unglaublich riesigen Haufen an Reisebildern der letzten zehn Jahre gesichert habe. Wenn ich diesen Speicher anschließe, ist es fast garantiert, dass ich mich stundenlang in dieser Bilderwelt verliere. Das war dann auch diesmal so, dieser kleine Artikel hat mir also eine Menge Zeit gekostet.

Aber er hat mir auch großen Spaß bereitet – deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich die Frage nach den Farben der Welt weiterreiche – und zwar an: Olli, der uns hoffentlich die Farben Chinas zeigt, Björn, der gerade im bunten Südostasien unterwegs ist, und Martin, der uns wahrscheinlich fünf Fahrräder in fünf Farben präsentieren wird. Gerade habe ich gemerkt, dass ich nicht genau genug recherchiert habe: Dieses Blogstöckchen-Spiel war wohl Teil eines Fotowettbewerbs, der bereits vorbei ist. Shame on me.

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