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Trockenmauerweg Mallorca: Von Cúber nach Lluc

Fernwanderweg Tramuntana Mallorca

Unsere heutige Etappe auf dem Fernwanderweg GR-221 auf Mallorca soll uns vom Stausee von Cúber bis zum Kloster Lluc führen. Nachdem wir die letzte Nacht in einem notdürftigen Heubett übernachtet haben, hoffen wir in Lluc wieder in einem richtigen Bett schlafen zu können – das Refugi Son Amer ist unser Ziel.

Unsere Nacht war also nicht wirklich erholsam: Ohne richtigen Schlafsack wurde es zeitweise doch ein bisschen frisch. Irgendwann am frühen Morgen überraschte uns ein verirrtes Schaf im Schlaf – das ist dann doch schon ein kleiner Schreck, wenn nachts in der Wildnis plötzlich der Schatten eines Tieres vor einem auftaucht.

Zum Glück ist die Etappe heute deutlich kürzer als unsere Wanderung am Vortag. Etwa fünf Stunden kann man für den Weg zum Klosterdorf Lluc in den Bergen der Serra de Tramuntana einkalkulieren.

Vor dem Start heute füllen an der Quelle „Font de Noguer“ unsere Wasserflaschen auf – zwei bis drei Liter Wasser sollte man pro Person schon dabei haben bei einer Wanderung mit Temperaturen über 30 Grad im Schatten. Die Katzenwäsche mit dem kalten Quellwasser treibt auch die Müdigkeit aus unseren Gliedern und wir schnallen uns wieder die Rucksäcke auf.

Zunächst führt uns der Weg entlang des Wasserlaufs, der den Stausee von Cúber speist, um den Berg „Morro d‘ Almalluxt“ herum. So haben wir für die erste Stunde keinen einzigen Höhenmeter zu überwinden. Erst als wir warm gelaufen sind, führt uns ein felsiger Pfad in den Wald und es geht wieder bergauf.

Trockenmauerweg Wandern Mallorca

Unsere Wanderkarte verzeichnet entlang des Weges nach oben wieder zwei Quellen, allerdings sind beide zur Zeit ausgetrocknet. Was für ein Glück wir doch gestern hatten, eine akive Quelle zu finden!

Nach einer weiteren Stunde passieren wir die Baumgrenze und befinden uns jetzt in einer kahlen und felsigen Landschaft. Das Gras ist hier zum größten Teil von der Sonne verbrannt und zu unserer rechten Seite erhebt sich der „Puig de Massanella“ imposant in die Höhe. Der „Massanella“ ist mit 1364 Metern der zweithöchste Berg Mallorcas.

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Immer wieder bleiben wir kurz stehen: Der Ausblick zurück in das Tal dient uns jetzt ein wenig als Ausrede für kleinere Päuschen – wir sind der Mittagssonne hier ziemlich schutzlos ausgeliefert und müssen es ein wenig langsamer angehen lassen.

Bald jedoch erreichen wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung: Die Passhöhe am Coll des Prat auf einer Höhe von etwa 1200 Metern über dem Meeresspiegel. Den sehen wir übrigens von hier aus: Zum ersten mal seit Port de Sóller können wir im Norden zwischen den Berghängen der Tramuntana das Mittelmeer erkennen.

Wir laufen ein paar Steinstufen hinab und finden unter dem Überhang einiger Felsen finden wir einen schattigen Platz, an dem wir uns kurz ausruhen.

Nach dem Coll des Prat geht es erst einmal wieder bergab. Wir treffen auf die Ruinen von zwei Schneehäusern: In längst vergangenen Zeiten wurde hier im Gebirge im Winter Schnee gesammelt, in den tiefer gelegten Schneehäusern zu Eis verdichtet und bis in den Sommer gelagert.


Heute liegt in dieser Gegend der Duft von wildem Rosmarin in der Luft – ein großer Teil des Bodens ist hier von dem Kraut überwachsen. Uns erinnert das vor allem daran, dass unsere Essensvorräte aufgebraucht sind. Wir bekommen Appetit und unsere Gespräche drehen sich jetzt eigentlich nur noch um das köstliche Essen, das uns hoffentlich in Lluc erwartet.

Zum Glück liegt heute nur noch ein kurzer, wenn auch recht steiler Aufstieg vor uns, dann können wir hinab sehen und die kleine Siedlung um das Kloster Lluc erkennen. Der Trockenmauerweg führt in engen Serpentinen hinab. Unser Schritt wird schneller und schon bald ist der Weg gesäumt von Olivenhainen, die wir einfach mal den Mönchen aus dem Kloster zuschreiben.

Wir kommen noch durch ein kleines Waldgebiet und stoßen an dessen Ende auf eine letzte Trockenmauer für heute. Hinter einer Pforte liegt die Klosteranlage von Lluc, dem spirituellen Zentrum Mallorcas.

Ich muss zugeben: Im Moment interessiert uns das Kloster selber nicht so sehr wie die Restaurants und Cafes, die es hier gibt – die erste warme Mahlzeit seit Beginn unserer Wanderung! Mit dem Bier müssen wir allerdings vorsichtig sein: Zum einen ist das Refugi Son Amer noch einen kleinen Fußmarsch inklusive Aufstieg vom Kloster entfernt.

Hier geht es zu meinem Wanderbericht von der ersten Etappe: Von Port de Sóller zum Cúber-Stausee.

Zum anderen geht es morgen früh wieder los – dann ist Pollença an der Nordspitze Mallorcas das Ziel.

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