Vor längerer Zeit war ich schon einmal mit Freunden in Prag unterwegs, deswegen ist mir die Stadt nicht völlig unbekannt. Hübsch mittelalterlich mit viel Kopfsteinpflaster und alten Strassenlaternen, umringt von Hügeln und Bergen, die Moldau schlängelt sich durch die Stadt. Allerdings teilt Prag das Schicksal so vieler schöner Städte: Es ist hoffnungslos von Touristen überlaufen.
Trotzdem fand ich mich gestern abend in einer wunderbaren Gallerie wieder, in der wir (also die beiden Münchener, mit denen ich mich gestern zusammen tat) die einzigen Ausländer waren. Grossformatige Schwarz-Weiss-Fotografien an der Wand, um uns herum ausgelassene Tschechen. Wie schön passt es doch zu einer Kunstausstellung, dass hier in Tschechien überall geraucht werden darf! Leider schloss der Laden direkt nach unserer ersten Runde des köstlichen Pilsener Urquells, so dass wir die Atmosphäre nicht lange geniessen konnten.
Wir fanden allerdings eine andere Bar, in der das Bier schmeckte, und ich liess es heute morgen dann erstmal gemütlich angehen. Nachdem ich noch ein wenig durch die Stadt spaziert war, machte ich mich am Nachmittag auf den Weg zu meinem Tramp-Spot. Noch nicht ganz angekommen, rief mein Kumpel Adrian an, den ich die nächsten Tage in Wien besuchen will. Er sei quasi auf dem Weg nach Prag, könne mich bis Wien mitnehmen. Ausserdem bräuchte er Hilfe beim Möbel schleppen, die er in seinem Transporter gerade nach Wien brachte. Da für Bratislava für heute Abend Schneeregen angesagt ist und ich noch immer keine Zusage von Couchsurfern in Bratislava habe, und nicht unbedigt scharf drauf bin, noch eine Nacht im Hostel zu schlafen, sagte ich ihm zu. Aber nur unter der Bedingung, dass wir morgen früh zusammen nach Bratislava fahren. Dann ist das Wetter auch besser da.