Unser letzter Segeltörn vor drei Tagen hatte es dann echt in sich. In Cadiz hatten wir wiedermal einige Zeit gebraucht, ein passendes Ersatzteil zu finden, diesmal war es ein Keilriemen. Als wir den richtigen gefunden hatten, wollten wir alle schnell weiter, Richtung Gibraltar, über Barbate.
Wie immer ging es früh morgens los, ein schöner Tag mit tollem Sonnenaufgang und allem Drum und Dran. Schnell machten wir richtig Fahrt, der Wind stand zunächst ganz gut. Zwischenzeitig hatten wir 7 Windstärken, das Boot machte ordentlich Krängung, das heißt, es hatte eine kräftige Schräglage, über 35 Grad. Was nur bedeutet, dass der Wind stark ist und das Boot schnell, in der Spitze mehr als 7 Knoten an.
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Der Seegang war recht stark, 2-3 Meter Wellen, unsere kleine Nussschale war richtig schön am Tanzen, die Gischt spritzte uns immer wieder klitschnass, die knallige Sonne trocknete uns immer wieder schnell. Die gesamte Crew war glücklich und zufrieden. Apropros Crew: Wir haben Zuwachs bekommen, Maria aus Stavanger in Norwegen, auf jeden Fall ein cooles Mädel!
Segeln gegen den Wind
Allerdings hielt unser Glück nicht allzu lange: nachdem wir um eine Landzunge herum gesegelt waren, mussten wir unseren Kurs ändern, um unser Ziel zu erreichen. Leichter gesagt als getan: es ging jetzt frontal gegen den Levante, den berühmten Wind, der oft an der Straße von Gibraltar herrscht, über den sich die Windsurfer in Tarifa so freuen. Er entsteht über den Mittelmeer und bläst hinaus auf den Atlantik. Die Meerenge von Gibraltar funktioniert dann wie eine Düse: der Wind wird hindurch gepresst und dadurch sehr stark.
Gegen ihn anzusegeln ist dann weniger spaßig. Lange haben wir versucht zu kreuzen, was richtig Arbeit bedeutet. Immer wieder müssen die Segel umgestellt werden, während der starke Wind an ihnen zerrt. Ich habe mir dabei die Handinnenfläche ein bisschen verbrannt, als ein Seil durchrutschte (wobei den Wind nur ein Teil der Schuld traf, meine Dummheit hatte wohl größeren Anteil). Ist aber schon wieder gut 😉
Jedenfalls merkten wir bald, dass wir so wohl noch 20-30 Stunden zu unserem Ziel brauchen würden. Antony und ich plädierten zwar dafür, durchzuhalten („Hitchhikers never give up“ 😉 ), doch die Vernunft an Bord siegte und wir kehrten um und ein in den nächsten Hafen. San Fernando, an einem Flussarm direkt an der südlichen Grenze von Cadiz. Ein spannender Ausflug, auf dem ich richtige und wichtige Segelerfahrungen sammeln durfte.
Jetzt liegt der Levante gerade im Sterben, das heißt morgen nehmen wir einen weiteren Anlauf auf Gibraltar. Dreimal ist Ostfriesenrecht, hoffentlich bewahrheitet sich das nicht und wir schaffen es im zweiten Versuch.
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Also mir schein dies War eine deiner besten Entscheidungen nach Sudamerika klar 😉