Wie Australien mir mal das Visum verweigerte

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Selbst als Vielreisender ist man es gar nicht mehr gewöhnt: Vor der Reise ein Visum zu beantragen! In den meisten Reiseländern der Welt ist es mit einem deutschen Pass ziemlich unkompliziert, den wichtigen Stempel im Pass zu bekommen: Bei derzeit 127 Ländern brauchst du überhaupt kein Visum. Bei 39 Ländern reicht ein “Visa on arrival” – für das man in der Regel noch an Bord des Flugzeugs einfach ein Formular ausfüllt und das nach der Landung dem Grenzbeamten gibt.

Es gibt aber nach wie vor Länder, mit dem deutschen Pass sind es weltweit immerhin 32, bei denen man sich vor Reiseantritt um ein Visum bemühen muss. Die sind meistens nicht als klassische Touristenhochburgen bekannt, wie zum Beispiel Afghanistan oder der Irak. Aber es sind auch ein paar Staaten dabei, in die es einen durchaus mal ziehen könnte. Bei Reisen nach Indonesien zum Beispiel oder nach China muss man sich auch vorab um ein gültiges Visum kümmern.

Eine Mischform gibt es in Ländern wie den USA, Kanada oder Australien. Dort gibt es so (oder so ähnlich) genannte “eVisa”. Die muss man zwar vorab beantragen, aber man kann das etwas einfacher online machen und muss nicht die jeweilige Botschaft besuchen.

Australien verweigert mir mein Visum!

Dass das aber trotzdem einem unangenehmen Behördengang durchaus ähneln kann, durfte ich vor einigen Jahren erleben, als ich nach Australien wollte. Ich dachte eigentlich, das sei eine reine Formalität, die ich schnell und einfach erledigen könnte. Denkste!

Auf der offiziellen Seite der Australier verstand ich erstmal nur “Bahnhof”. Gleich zu Beginn muss man sich erstmal für das richtige Visum für die jeweils passende Reiseart entscheiden. Zwischendurch landet man immer mal wieder auf 404-Fehlerseiten und bevor man dann anfangen kann, muss man sich erst einmal einen eigenen Account basteln – inklusive Username, Passwort und 4(!) “geheime Fragen” mit den passenden Antworten.

Ich war zu diesem Zeitpunkt schon leicht genervt, der Kracher sollte aber noch kommen. Ich entschied mich, wie wahrscheinlich die meisten, für das eVisitor (subclass 651), gelangte irgendwann an den Punkt, an dem ich meine Ausweisdaten eintippen konnte. Endlich schicke ich den Antrag ab, nur um weniges Sekunden diese Meldung auf meinem Bildschirm zu sehen:

„Departmental systems indicate that you are unable to make an application for an eVisitor. Please contact the nearest Office of this department.“

Bitte… whaat? Was läuft denn hier falsch? Mir steigt das Blut in den Kopf und frage mich, wie das passieren kann.

Ist irgendetwas mit meinem Ausweis falsch? Eigentlich benutze ich ihn recht regelmäßig und er funktioniert bislang tadellos. So ein Mist, und natürlich habe ich, wie ich nun mal eben so bin, diese “kleine Formalität” so wie so schon viel zu lange aufgeschoben und bin jetzt eigentlich darauf angewiesen, dass das schnell klappt.

Auf der Suche nach dem Passierschein A38

Land Rover Experience Tour Australien
Foto: Craig Pusey

Horrorszenarien schießen mir durch den Kopf: Was, wenn ich die Reise jetzt nicht antreten kann? Und überhaupt: Was habe ich verbrochen? Ist da irgendein Geheimdienst hinter mir her?

Ich surfe planlos auf irgendwelchen Google-Treffern herum, was mich aber einfach nicht klüger macht. Es gibt tatsächlich eine Menge Seiten mit Screenshots und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie man an das australische Touristenvisum kommt! Je mehr Stories und verzweifelte Foreneinträge ich lese, desto mehr komme ich mir vor wie in einem Roman von Kafka oder als wäre ich mit Asterix und Obelix auf der Suche nach dem Passierschein A38.

Mir wird es dann irgendwann zu bunt und ich rufe beim “Global Service Center” der “Australian High Commission” an. Dort muss der Herr am anderen Ende der Leitung und der Welt ein bisschen schmunzeln und fragt mich: “Haben Sie den Buchstaben O in ihrer Passnummer?”. “Ja…”, antworte ich. Und er sagt: “Nein, haben Sie nicht!”. “Doch”, sage ich verwirrt. Der Australier wartet noch eine halbe Sekunde und sagt: “Das ist eine Null! Das Problem haben wir immer mal wieder mit Deutschen. Es gibt in deutschen Passnummern nicht den Buchstaben O.”

Ich könne einfach online ein neues Visum stellen und sollte dann mit der richtigen Passnummer keine weiteren Probleme haben, sagt er mir noch während mir ein halbes Gebirge vom Herzen fällt.

So sparst du dir diesen Stress beim Visa-Antrag:

Packliste Australien Roadtrip

Bei mir ist es damals also nochmal gut gegangen und ich hatte eine tolle Zeit in Australien. Den Stress hätte ich mir allerdings gerne gespart. Dass das ziemlich einfach möglich gewesen wäre, wusste ich damals noch nicht. Die Webseiten visumantrag.de und visumbeantragen.at bieten nämlich genau diesen Service an: Dir wird hier die nervige Arbeit des Antrags komplett abgenommen und das Visum für dich besorgt. Ganz einfach ein paar persönliche Daten eingeben und das eVisum für Australien landet in deiner Mailbox – oft schon 15 Minuten später. Das klappt natürlich nicht nur für Australien, sondern auch noch für 10 weitere Länder, die ein solches eVisum verlangen.

Das Ganze kostet nicht einmal 15 Euro – die Summe habe ich fast mit dem australischen Beamten vertelefoniert.

Und der Fehler mit der Null und dem O wäre so garantiert nicht passiert…

Packliste Ausrüstung Australien Roadtrip

Dieser Beitrag wurde gesponsert von visumbeantragen.at.

9 Tipps für deine Hüttenwanderung in Norwegen

Eine Hüttenwanderung in Norwegen – das ist vielleicht die Königsdisziplin bei einer Reise ins Land der Fjorde. Meiner Meinung nach gibt es keine bessere Möglichkeit, Norwegen und seine spektakuläre Natur besser zu erleben, als beim Wandern.

Und was ist besser, als wandern zu gehen? Lange wandern zu gehen! Eine Hüttenwanderung führt einen so richtig tief in die norwegische Wildnis. So kommt man in die Gebiete, wo kein Handyempfang ist, wo die nächste Ortschaft wirklich weit entfernt ist und wo man sich mal so richtig von der Zivilisation entfernt.

Wer einfach mal aussteigen will aus dem Alltag, Abstand gewinnen und sich “erden” möchte – für den ist eine Hüttenwanderung genau das richtige.

Aber damit so ein Projekt nicht zum Fehlschlag wird, sollte man schon bedenken: Eine Mehrtageswanderung ist Wandern für Fortgeschrittene. Bei aller Liebe zur Spontanität und zum Abenteuer: Ein bisschen Vorbereitung ist schon nötig, damit so ein Projekt zum Erfolg wird.

Denn die norwegische Natur ist wilder und unberechenbarer, als wir das aus Deutschland kennen. Hier gibt es keine Zäune, die uns vor dem Abstürzen schützen. Der Notarzt käme im Fall der Fälle mit dem Helikopter – weil man anders nicht so tief in die Wildnis kommt.

Und auf den Etappen winken starke Steigungen und schwieriger Untergrund. Technisches Wandern. Wer mehrere Tage lang auf einer Wanderung in ihr verschwindet, wird auf jeden Fall an seine Grenzen stoßen.

Aber das kann ja auch genau das sein, wonach man sucht. Wenn du gerade dabei bist, deine Hüttenwanderung nach Norwegen zu planen, dann bist du hier richtig.

Denn ich bin in den letzten Jahren zu diversen Wanderungen über mehrere Tage aufgebrochen – und gebe dir jetzt meine Tipps, die deine Wanderung zum Erfolg werden lassen können.

9 Tipps für deine Hüttenwanderung in Norwegen

Der richtige Rucksack & was mitnehmen?

35 Liter. Das ist die Rucksack-Größe. Auf einer Hüttenwanderung brauchst du nicht mehr und nicht weniger.

Deine wichtigsten Ausrüstungsgegenstände sollten sein: Merinounterwäsche, die wärmt enorm gut und lässt sich über mehrere Tage tragen. Eine Stirnlampe, weil es in den norwegischen Wanderhütten meistens kein Strom und damit kein Licht gibt und das Toilettenhäuschen oft etwas abseits liegt.

Eine Thermoskanne für eine Tütensuppe, Kaffee oder Tee – für die Moral beim Wandern. Und, wenn du besonders schlau sein möchtest: Eine Sitzunterlage. Die schnallst du dir so an den Rucksack, dass du sie jederzeit gut erreichen kannst und wirst dich – bei oft nassem Boden – immer wieder darüber freuen.

Für mehr Tipps für die richtige Ausrüstung schaue dir diese Packliste für Hüttenwanderungen in Norwegen an. Und hier findest du noch mehr Ausrüstungstipps.

In Gesellschaft: Wandere mit Freunden!

Tipps für eine Hüttenwanderung in Norwegen - Freunde mitnehmenEs scheint reizvoll: 3 Tage oder vier ganz alleine in der Wildnis unterwegs sein. Mal zu sich selber zu finden, seine Gedanken ordnen und einmal ganz für sich sein.

Aber: Dafür muss man gemacht sein. Ich selber kann das ganz gut und habe schon mehrere Wanderungen über mehrere Tage ganz alleine unternommen. Allerdings habe ich dabei immer wieder gemerkt, dass ich mich unterwegs über jede Person freue, dich ich treffe.

In Wanderhütten habe ich oft andere Wanderer getroffen, die alleine unterwegs waren, das aber offensichtlich nicht so ganz genießen konnten. Manchmal haben sie sich dann mir oder meiner Wandergruppe angeschlossen.

Es gab aber auch immer wieder Situationen, in denen mir das nicht so richtig passte – aus welchen Gründen auch immer. Das führte dann zu einer für beide unangenehmen Situation.

Also: Pack dir deine Freundin oder deinen Freund ein oder nimm dir ein paar Freunde mit – bei 8 Stunden täglicher Wanderzeit werdet ihr alle genügend Ruhe finden, mal ganz bei euch selber zu sein.

Wandergebiete in Norwegen

Tipps für eine Hüttenwanderung in Norwegen: WandergebieteEs gibt in Norwegen eine Menge populäre Wanderungen: Die Trolltunga, der Preikestolen und eine Menge andere Highlights. Das Problem: Die große Mehrtageswanderung, die jeder machen will, gibt es nicht.

Meine Empfehlung: Bei deiner Suche nach einem guten Wandergebiet konzentrierst du dich am besten auf die beiden großen Wandergebiete, die Norwegen zu bieten hat.

Das sind die Nationalparks Hardangervidda und Jotunheimen. Diese Gebiete sind die, in denen auch Norweger auf Hüttenwanderungen gehen. Es gibt genügend Hütten und jede Menge markierter Wanderwege. Das macht die Planung deiner Hüttenwanderung leichter.

Übervölkert ist es übrigens in der Wildnis trotzdem nie – wir sind hier immer noch in Norwegen!

Die richtigen Wanderrouten für dich

Mache dir im Vorfeld Gedanken über eine passende Wanderroute. Achte dabei auch darauf, dass der Schwierigkeitsgrad zu dir passt! Wenn du dich im Vorfeld überschätzt und dann vielleicht noch Blasen an den Füßen oder suboptimales Wetter dazu kommt, kann das dein Wanderabenteuer ziemlich vermiesen.

Das gilt auch für die Dauer deiner Wanderung: Eine ganze Woche in der Wildnis mit täglichen Ganztageswanderungen kann ganz schön hart sein. Besser ist, deine Hüttenwanderung zu Beginn erst einmal mit zwei oder drei Übernachtungen zu planen.

Ab vier Hüttenübernachtungen habe ich mir zur Angewohnheit gemacht, immer einen Pausentag einzuplanen. Den nutze ich entweder, meinem Körper eine Pause zu geben. Einfach nur zu entspannen und die norwegische Natur und Landschaft zu genießen, ohne mich groß anzustrengen.

Wenn mein Körper auch am Pausentag nach Aktivität schreit, ist das auch kein Problem: Von fast jeder Wanderhütte in Norwegen gibt es verschiedene Tageswanderungen. Oft führen die zu Gipfeln, Aussichtspunkten oder anderen lohnenden Orten, die man sonst im Etappenplan nicht unterbekommen hätte.

Wenn du es ganz einfach haben willst: Auf meinem Norwegenblog Fjordwelten stelle ich eine fünftägige Hüttenwanderung in der Hardangervidda von Anfang bis Ende vor – die kannst du einfach nachwandern.

Mehr Tipps für coole Wanderrouten findest du hier oder in meinem Wanderführer für Norwegen.

Wo schlau machen? Hier findest du mehr Infos!

Mein Anlaufspunkt Nummer eins für Hüttenwanderungen ist der norwegische Wanderverein (DNT). Der DNT betreibt die allermeisten Wanderhütten und hat die meisten Wanderwege angelegt – niemand kennt sich in Norwegen besser aus, was Aktivitäten in den Bergen angeht.

Auf der deutschsprachigen Internetseite des Wandervereins findest du jede Menge grundlegender Informationen.

Ebenfalls vom DNT betrieben ist die Seite ut.no – sozusagen das Schweizer Taschenmesser für die Tourenplanung in Norwegen. Dort gibt es die beste Onlinekarte von Norwegen mit allen Wanderwegen und Hütten. Nutzer können hier ihre eigenen Touren hochladen, was eine perfekte Inspiration für deine Route ist.

Ut.no gibt’s nur auf norwegisch, sollte aber auch für Leute ohne große Norwegischkenntnisse mit Hilfe von Google Translate und ein bisschen Konzentration weiterhelfen können.

Und noch ein Tipp: Der Wanderverein organisiert auch geführte Wanderungen. Die sind nicht nur für Wanderanfänger perfekt, sondern auch für Leute, die keinen Wanderpartner dabei haben und sich einer Gruppe anschließen wollen.

Außerdem: Die geführten Touren werden hier ziemlich gut vorgestellt (englisch). Sie sind natürlich gut erprobt, ausgetestet und perfekt geplant – ich nehme gerade diese Touren gerne als Blaupause für meine Mehrtageswanderungen.

Vergiss das Zelt

Tipps für eine Hüttenwanderung in Norwegen: Mit Zelt?So viele Leser kommen immer wieder mit derselben Frage zu mir: Wie sieht denn das Wandern mit Zelt in Norwegen aus? Meine Meinung dazu ist eindeutig: Wenn du Wander-Anfänger bist, lasst es bleiben!

Ich selber bin zwar immer wieder mit dem Zelt hier unterwegs. Aber: Ich wohne hier! Ich kann den Wetterbericht checken und das richtige Zeitfenster abpassen. Du solltest nicht vergessen, dass Bergen die regenreichste Stadt unseres Kontinents ist.

Bei meinen Hüttenwanderungen habe ich immer wieder Leute getroffen, die eigentlich vorhatten, in ihrem Zelt zu schlafen – aber wegen des Wetters doch in einer Wanderhütte gelandet sind.

Eine Zeltwanderung würde ich nur Leuten empfehlen, die Erfahrung damit haben – und Leuten, die genügend Zeit mitbringen, das richtige Wetterfenster abzuwarten. Denn wenn man das kann, ist eine Zeltwanderung in Norwegen einfach phänomenal.

Retter in der Not: Schokoriegel!

Tipps für eine Hüttenwanderung in Norwegen - SchokoriegelEin Fakt ist: Du wirst bei einer Hüttenwanderung immer wieder unglaublich große Lust auf Essen haben. Es ist kaum zu glauben, wie viel man auf so einer Mehrtageswanderung so zu sich nimmt.

Eigentlich ist man die ganze Zeit über hungrig. Die beste Abhilfe sind da Schokoriegel.

Klar: Du möchtest dich gesund ernähren und willst vielleicht deine Tage in der Natur dazu nutzen, auch mal ohne Junkfood auszukommen. Nüsse und Trockenfrüchte liefern natürlich auch jede Menge Energie und sind doch viel besser, oder?

Nüsse, Trockenfrüchte – ja, die sind klasse. Aber nicht genug: Glaubt mir und nimmt einen gewissen Vorrat an Schokis mit. Für eine Diät ist eine Hüttenwanderung eh der schlechteste Zeitpunkt überhaupt – bei dem Kalorienverbrauch, den du haben wirst.

Wohin mit dem Müll?

In vielen Hütten kannst du keinen Müll entsorgen und es gilt die Regel: Was du mit in die Berge nimmst, nimmst du auch mit zurück. Entferne deshalb vor deiner Wanderung von deinem Proviant sämtliche unnötige Verpackung. Die beste Lösung sind Plasikboxen, die man noch von Mutti kennt.

Für den Müll, den du nicht vermeiden kannst, packe dir unbedingt ein paar Müllbeutel ein, die du von außen an deinen Wanderrucksack hängen kannst.

So sparst du noch ein bisschen Geld!

Eine Hüttenwanderung in Norwegen ist eh schon eine sparsame Art des Reisens. Aber man kann trotzdem noch ziemlich einfache Art noch die ein oder andere norwegische Krone sparen.

Hier komme ich noch einmal zurück zum norwegischen Wanderverein: Der bietet Rabatte auf seine geführten Wanderungen, auf sein Kartenmaterial und seine Ausrüstung und auf die Hüttenübernachtungen – für seine Mitglieder.

So eine Jahresmitgliedschaft lohnt sich schon ab drei Hüttenübernachtungen und man kann auch als Ausländer Mitglied werden. So kannst du also bares Geld sparen – und nebenbei diesen fantastischen Verein unterstützen.

Zur Mitgliedschaft geht es hier.

Hüttenwanderung in Norwegen - Tipps

Surferparadies Wales: Die besten Surfspots bei Cardiff

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Sonne pur bei 30 Grad, irgendwo im Süden oder gleich am Äquator in tropischen Breiten – so liegen die meisten Surfspots auf der Welt. Wer denkt nicht an Sonnenbrillen und Bordshorts, wenn er ans Wellenreiten denkt?

Aber es gibt eben auch die Alternativen zu den Sonnenstränden. Die sind dann nicht tropisch, aber dafür umso exotischer – zumindest für’s Surfen. Sie liegen in Breitengraden, in denen man so gar nicht an Surfspots denkt.

Eine solche, echte Alternative ist Wales. Wenn man zum Beispiel einfach nach Cardiff in die Hauptstadt von Wales fliegt, kann man einen Surfurlaub mit einem coolen Städtetrip kombinieren.

3 Surfspots, die du von Cardiff aus gut erreichst

Llangennith beach, Gower

Surfspot Gower Beach Cardiff
Foto: Crown Copyright, Visit Wales

Der Llangennith Beach ist ein 5 Kilometer langer Sandstrand eine gute Stunde außerhalb von Cardiff-City auf der Halbinsel Gower – dem walisischem Surfermekka schlechthin.

Auf ganzer Breite rollt hier unabhängig von den Gezeiten eine Welle nach der anderen auf den Strand zu, der immer wieder in Listen der schönsten Strände des UK auftaucht.

Vom Anfänger bis zum Profi findet hier jeder die Welle, die er braucht.

Freshwater West, Pembrokeshire

Surfspot Pembrokeshire Cardiff
Foto: Crown Copyright, Visit Wales

Die Grafschaft Pembrokeshire am westlichsten Zipfel von Wales (zwei Stunden Autofahrt westlich von Cardiff) hat mit ihren Dörfern und Städtchen voller Geschichte jede Menge Charme. Und: Mit dem Freshwater West Beach liegt einer der bei walisischen Surfern beliebtesten Surfspots von Wales in ihr.

An diesem Beachbreak gibt es eine Stelle mit einem Riff, was ihn bei fortgeschrittenen Surfern beliebt macht. Ich sollte mich vom vom Riff allerdings fernhalten, um als Surf-Anfänger am Sandstrand eine gute Zeit zu haben.

Llantwit Major, Glamorgan

Surfspot Glamorgan Wales
Foto: Crown Copyright, Visit Wales

Am Llantwit Major Beach sollten Surfer auf meinem Niveau eher gleich am Strand bleiben. Echte Surffreaks und Profis lieben aber diesen Spot und machen sich an dieser Stelle auf die beste Welle von Wales.

Hier finden immer wieder auch Surfevents statt – ich könnte solchen “echten” Surfern stundenlang zugucken! Llantwit Mayor liegt direkt vor den Toren der Stadt, mit dem Auto braucht man etwa eine halbe Stunde.

Bei Muskelkater: Mehr Tipps für Cardiff-City

Cardiff Castle

Cardiff Schloss WalesEine Besichtigung des Cardiff Castle gehört einfach zu jeder Reise nach Cardiff. Schließlich gehören die Burgen zu den Wahrzeichen für Wales – und das Cardiff Castle ist eines der wichtigsten Wahrzeichen für die walisische Hauptstadt.

Die Burg wurde ursprünglich von den Römern errichtet, wurde aber anschließend immer wieder um- und ausgebaut, so dass man hier auf Spuren aus fast jedem Jahrhundert der letzten 2000 Jahre stößt.

Cardiff Bay

Cardiff Bay Wales
Foto: Visit Cardiff

An der Cardiff Bay liegt das Hafengebiet Cardiffs, wo man am besten ausgehen kann. Hier gibt’s jede Menge Restaurants, Pubs und Bars.

Im Millenium Center finden neben Kunstausstellungen und Musicals auch Konzerte statt, von denen einige kostenlos sind. Infos darüber gibt’s im Foyer des Kunstcenters.

Anreise und Pakete: Mit KLM nach Wales

Cardiff Wales AnreiseDie holländische Fluggesellschaft KLM fliegt Cardiff über Amsterdam von 10 deutschen Städten aus an. Schaue hier für günstige Flugangebote.

Für mehr Infos zu Cardiff und Wales kannst du bei erlebewales.de vorbeischauen und wenn du Lust auf einen organisierten Städtetrip nach Wales hast, dann findest du hier ein Angebot.

Rezept gegen die Dunkelheit: Immer Richtung Sonne!

Der Wind wird stärker und eisiger, während ich mich Schritt für Schritt dem Bergkamm oberhalb Stongfjordens nähere. Dick eingepackt stapfe ich durch den Schnee. Vor einer knappen Stunde bin ich unten am Fjord gestartet – in dem Ort, den ich mittlerweile mein Zuhause nenne.

Es ist Dezember und damit ist die Dunkelheit angekommen hier: Zwar liegen wir hier noch südlich des Polarkreises, die Sonne steigt also jeden Tag noch für ein paar Stunden über den Horizont. Allerdings gibt es ein Phänomen, das ich aus Norddeutschland nun so überhaupt nicht kenne: Stongfjorden ist von Bergen umgeben. Und die Sonne steht jetzt im Winter so tief am Himmel, dass ihre Strahlen jetzt für einige Wochen den Ort nicht erreichen. Es wird also zwar hell, aber wir liegen im Schatten der Berge.

Dunkel in NorwegenAuch bei schönstem Winterwetter: Das Dorf unten am Fjord liegt jetzt für einige Wochen im Schatten

Die norwegische Antwort auf die Dunkelheit heisst: “Koselighet”. Gemütlichkeit. Dazu gehört viel künstliches Licht in allen Formen. Nicht nur jetzt, wo es langsam auf Weihnachten zugeht, stehen bei den Norwegern regelmäßig Kerzen in rauen Mengen auf dem Einkaufszettel. Sie brennen in allen Räumen, auf jedem Tisch und auf jeder Fensterbank.

Schaffelle dienen als Teppiche, Sitzunterlagen und Decken und jedes Haus in Stongfjorden heizt mit dem Holzofen. Auch dabei wird nicht gespart: Die Norweger heizen ihre Holzhäuschen bis an die Schmerzgrenze, in den Wohnzimmern meiner Nachbarn gerate ich jetzt im Winter oft ins Schwitzen.

Auch die norwegische Getränkeauswahl ist ganz auf den Winter eingestellt: Vor dem Kaminfeuer trinkt man jede Menge heiße Schokolade und Kaffee – gerne auch mit Schuss als Irish Coffee serviert.

Norwegen Dunkelheit Schatten

Hier geht’s hoch in die Berge – der Weg in die Sonne!

Diese kleinen Tricks helfen gegen die Winterdepression – und doch merke ich, dass ich ganz ohne Sonnenlicht nicht auskomme. Und so muss ich die warme Gemütlichkeit verlassen: Um meinen Durst nach Licht zu stillen, muss ich hinauf in die Berge. Dorthin, wo die Sonne scheint.

Und ich bin auf einem guten Weg. Nur knappe hundert Höhenmeter fehlen mir noch, dann bin ich auf dem Bergplateau oberhalb Stongfjordens angkommen. Ich kenne die Landschaft bereits aus dem Sommer, als ich mehrere Wanderungen hierher unternommen habe. Trotzdem wirkt jetzt jeder Schritt auf mich neu und völlig unbekannt.

Mehr über Wandern und Norwegen:

Hier findest du mehr → Wandertouren in Norwegen.

Noch mehr Tipps und Routen gibt’s in meinem → Wanderführer für Norwegen.

Schau dir auch meine → Packliste für Norwegen und meine → Tipps zur Planung einer Norwegen-Reise an!

Selbst, wenn der Ort unten schneefrei ist, hat der norwegische Winter hier oberhalb der 400-Meter-Marke alles im Griff. Nur vereinzelt blitzen schwarze Felswände auf, der Rest dieser Welt ist jetzt weiß. Mein Wanderpfad ist kaum zu erkennen, ich orientiere mich an markanten Felsen, Baumgruppen und umliegenden Gipfeln.

Ich ziehe mir meinen Schal vor das Gesicht und lasse nur einen Sehschlitz für meine Augen. Der “Eingang” in die Bergwelt liegt in der Furt zwischen den Bergen Skålefjellet und Fanafjellet und hat dieselbe Wirkung wie ein Trichter: Der Wind wird hier noch einmal stärker. Meine Schritte werden dafür schneller, das wärmt.

Sonne Winter Norwegen

Schließlich stehe ich auf dem Bergkamm. Der Wind lässt schlagartig nach, statt dessen: Sonne! Vor mir liegt eine leuchtend weiße Winterlandschaft: Zahlreiche Berggipfel, einige zugefrorene Seen spiegeln das Sonnenlicht. Ich muss jetzt meine Augen zukneifen: So viel Licht sind sie im Moment nicht gewöhnt.

Winter Wandern Norwegen

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Aber ich merke, wie gut die Sonne mir bekommt: Ich werfe ein paar Schneebälle auf ein Felswand, laufe ein bisschen im Zick-Zack umher und genieße die Aussicht. Vor zehn Minuten war ich noch außer Puste, jetzt plötzlich wieder voller Energie. Trotzdem suche ich mir schließlich einen Platz für eine Rast und packe mein Outdoor-Sitzkissen aus, dazu Schokolade und eine Thermosflasche.

Schnee Wandern NorwegenUnter mir liegt Stongfjorden. Eine winzige Ansammlung von Häusern am Ende eines kleinen Fjords. Die Norweger haben schon wieder die Straßenlaternen an der einzigen Straße des Ortes eingeschaltet, auch die Fenster der Holzhäuser sind hell erleuchtet. Ein Fischerboot tuckert gemütlich über den Fjord.

Es hat jetzt begonnen, zu dämmern. Bald wird auch hier oben die Dunkelheit wieder einkehren. Eigentlich war die Idee, an dieser Stelle umzukehren und wieder abzusteigen. Doch ich bin euphorisiert und habe zum Glück eine Stirnlampe dabei. Also beschließe ich, noch einen Gipfel mit zu nehmen – wo ich schon mal hier sind.

Timo Peters Winter NorwegenUnd so breche ich auf und stapfe weiter durch den Schnee, der hier jetzt an einigen Stellen eisig überfroren ist. Ohne meine Grödel, eine Art Schneeketten für meine Wanderschuhe, käme ich hier oben nicht mehr vorran.

Auf der Spitze des Hekkelfjelles mache ich jetzt nur kurz Halt, auch wenn ich jetzt eine Pause gebrauchen könnte. Langsam merke ich, dass ich müde werde. Das Wandern im Schnee ist ungleich anstrengender als auf festem Untergrund und ich bin jetzt auch seit über vier Stunden im Schnee  unterwegs. Aber ich muss mich beeilen, um unten anzukommen, bevor die Nacht da ist.

Beim Abstieg befinde ich mich in Gedanken schon unten in meinem Wohnzimmer: Das Feuer knistert im Kamin, dazu ein warmer Kakao bei Kerzenlicht – ich werde mir die norwegisch-winterliche Koseligket heute verdient haben.

Dämmerung Norwegen Berge

Oslo Reiseführer:
Alle Sehenswürdigkeiten & Geheimtipps auf einen Blick

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“Eine Woche Oslo” hieß es kürzlich für mich. Das wurde auch mal Zeit: Obwohl ich jetzt schon seit Jahren regelmäßig in Norwegen unterwegs bin und mittlerweile hier wohne, war ich bislang erst ein einziges Mal für nur einen Tag in Oslo. Eine ziemlich maue Ausbeute für einen Norwegen-Fan für mich – immerhin handelt es sich hier um die Hauptstadt.

Ehrlich gesagt waren meine Erwartungen an diesen Städtetrip nicht die Allergrößten. Ich vertrete eigentlich gerne die Meinung, dass man in Norwegen raus aufs Land muss. In die Natur. Schließlich ist es die Landschaft, die Norwegen so besonders macht.

Aber Oslo hat mich absolut positiv überrascht: Ich war eine Woche lang unterwegs in einer ziemlich coolen Stadt mit tollen, alternativen Stadtvierteln, guten Ausgehmöglichkeiten und jeder Menge kleiner Überraschungen, die ich hier so nicht erwartet hätte.

Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher: Dies wird nicht meine letzte Städtereise nach Oslo gewesen sein – auch, weil ich jede Menge cooler Leute kennen gelernt habe.

Dank meiner neuen Freunde vor Ort bekam ich auch echte Insidertipps und kam auch an einige Ecken, an denen ich keine anderen Touristen traf.

Deshalb gibt es in diesem Beitrag einen kleinen Oslo Reiseführer: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, meine Geheimtipps und noch einige praktische Infos, die ich gerne vor der Reise gehabt hätte. Alles auf einen Blick.

Das ist zwar deutlich kompakter als ein normaler Reiseführer in Buchform – trotzdem ist dieser Beitrag dann doch etwas länger geworden. Zur besseren Übersicht gibt es deshalb diese kleine Gliederung, damit du einfach zu dem Thema springen kannst, das dich interessiert:

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Oslo

Meine Insidertipps für Oslo

Praktische Tipps für deine Oslo Städtereise

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in  Oslo

Stadtrundgang zu den Highlights in der Innenstadt

So beginnen eigentlich die meisten meiner Städtetrips: Mit einem Stadtrundgang zu den größten Sehenswürdigkeiten im City-Center. Dabei bekommt man ein erstes Gefühl für die Stadt und kann außerdem gleich auf einen Schlag eine Menge Sehenswürdigkeiten abhaken.

Ich starte am Hauptbahnhof von Oslo – ein natürlicher Ausgangspunkt: Super-zentral und von überall leicht erreichbar. Der Bahnhof in Oslo immer “Oslo S” genannt.

Ich laufe zuerst in Richtung Oslofjord, der schon nach wenigen Metern immer wieder zwischen den Häuserzeilen aufblitzt. Nach wenigen Minuten komme ich an und stehe gleich vor einer der größten Attraktionen Oslos: Dem Neuen Opernhaus. Das neue Prachtgebäude strahlt weiß und scheint, direkt aus dem Fjord aufzusteigen.

Neues Opernhaus Oslo

Ich laufe zunächst einmal um das Gebäude herum, was sich lohnt: Durch die Fenster bekomme ich Einblick in das Herz der Oper und kann Bühnen- und Maskenbildnern bei der Arbeit zuschauen.

Anschließend gehe ich auf das Dach des Opernhauses: Das ist nicht illegal, sondern so gedacht und übrigens sogar barrierefrei. Auch der Eintritt ist frei. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf den Fjord und die Stadt – und man sieht auch schon die nächste Sehenswürdigkeit auf meinem Stadtspaziergang: Die Akershus Festning.

Die Festungsanlage liegt nur knappe zehn Fußminuten von der Oper entfernt ebenfalls direkt am Fjord. Die alte Festung aus dem 13. Jahrhundert war militärisch wichtig für die Stadt. Ein kleiner Teil ist auch heute noch vom norwegischen Militär besetzt. Der Rest der Anlage ist frei zugänglich.

Ich streife ein wenig zwischen den alten Mauern umher und werfe auch einen Blick in das Militärmuseum. Allerdings ist das Wetter zu schön für ausgiebige Museumsbesuche – dieses “Problem” sollte sich übrigens durch meine ganze Woche in Oslo ziehen.

Oslo Akershus Festning

Also spaziere ich weiter, immer am Fjord entlang. Links von mir sehe ich bald den Fährhafen Aker Brygge, an dem reges Treiben herrscht, rechts von mir einen riesigen, roten Backsteinklotz – das Rathaus von Oslo.

Nur wenige Meter vom Rathausplatz steht das Gebäude des Nobel Friedenszentrums – sozusagen die Zentrale des Friedensnobelpreises. Schon draußen vor der Tür gibt es gerade eine Fotoausstellung.

Aber auch hier ist der Eintritt wieder frei, also bummle ich auch – wahrscheinlich zu kurz – durch die Ausstellungen drinnen. Eine Dauerausstellung beschäftigt sich mit Alfred Nobel, es gibt noch weitere wechselnde Ausstellungen, die sich immer mit dem großen Thema “Frieden” beschäftigen.

Nobel Friedenszentrum Oslo

Auf dem Platz vor dem Friedenszentrum gibt es einige Wagen und Stände mit internationalem Streetfood. Das passt gut, jetzt, wo ich gut die Hälfte meines Stadtspaziergangs hinter mir habe.

Anschließend bewege ich mich zum ersten Mal vom Fjord weg und laufe in Richtung Karl Johans Gate. Die Straße ist die Prachtmeile Oslos, es gibt hier eine Menge Sehenswürdigkeiten innerhalb weniger Meter.

Die Wichtigste befindet sich ganz am Ende, von mir aus links: Das Königliche Schloss von Norwegen. Hier lebt der norwegische König Harald V. mit seiner Königin Sonja. Über dem Schloss weht die norwegische Flagge, was heißt: Harald ist im Moment zuhause.

Mehr aus Norwegen:

Hier findest du → alle meine Beiträge aus Norwegen.

Schau dir auch meine → 77 Tipps zur Planung einer Norwegen-Reise an!

Leider kann man das Schloss nur in den Sommermonaten (Ende Juni bis Mitte August) besichtigen. Aber ich habe immerhin Glück und kann den feierlichen Wachwechsel der königlichen Garde beobachten, der jeden Tag um 13.30 Uhr stattfindet.

Anschließend bummle ich über die Karl Johans Gate wieder in Richtung meines Ausgangspunktes Oslo S. Dabei komme ich an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei: Das Nationaltheater und das norwegische Parlamentsgebäude Storting liegen direkt an der Straße.

Storting Parlamentsgebäude Oslo

Dazwischen befindet sich ein kleiner Park, in dessen Mitte sich die Eislaufbahn Spikersuppa Rink befindet. Im Winter sind hier (gratis) Schlittschuh laufen. Nur Schlittschuhe muss man entweder mitbringen oder sich für 100 Kronen im Pavillon nebenan ausleihen.

Wenn man auf dieser Höhe der Karl Johans Gate einen kleinen Schlenker macht, ist man schnell an der norwegischen Nationalgalerie und am historischen Museum. Ich spare mir den Weg aber heute – Sonne pur in Oslo, sagte ich ja schon 😉

Die Karl Johans Gate ist übrigens eine Innenstadtmeile, wie man sie aus jeder Stadt Europas kennt. Heißt: Neben den Sehenswürdigkeiten geht es vor allem um Shopping, Shopping und nochmal Shopping – bis zum Hauptbahnhof, der jetzt nur noch wenige Meter entfernt ist.

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Mehr Highlights: Holmenkollen & Grünerløkka

Holmenkollen Skischanze Oslo

Holmenkollen: Die älteste Skischanze der Welt

Etwas außerhalb, am Stadtrand Oslos, steht eines der Wahrzeichen der Stadt: Die Skisprungschanze am Holmenkollen. Hierher kommt man am besten mit der Bahn – direkt an der Sportanlage befindet sich der gleichnamige Bahnhof.

Wenn man keine Höhenangst hat, kann man die Stufen der Sprunganlage komplett hinauf steigen und hat von oben den vielleicht besten Ausblick über die Stadt. Wer nachfühlen will, was die Skispringer bei der Abfahrt erleben, hat zwei Möglichkeiten: Am nächsten kommt dem die Zipline, die man entlang der 361 Meter hohen Sprungschanze herunterfahren kann. Allerdings kostet der Spaß stolze 730 Kronen, weshalb ich darauf verzichte.

Eine Alternative dazu ist der Ski-Simulator, der am Fuß der Sprungschanze im Skimuseum steht (95 Kronen/10 Euro).

Ich habe den Holmenkollen übrigens auch für eine sehr schöne Wanderung durch die Nordmarka genutzt. Mehr dazu gibt es im Abschnitt mit meinen Entdeckungen und Insidertipps für Oslo.

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Hipster- und Szenestadtteil Grünerløkka

Stadtteil Grünerløkka Oslo

Das nächste Highlight in Oslo, das man unbedingt gesehen haben sollte, ist ein ganzer Stadtteil: Grünerløkka. Grünerløkka ist der hippe Stadtteil, bedeutet also für Oslo das, was Friedrichshain für Berlin bedeutet oder die Sternschanze für Hamburg: Viele junge Leute, jede Menge netter Bars, Cafes und Restaurants. Plattenläden fehlen natürlich genauso wenig wie Second-Hand-Shops und kleine Boutiquen.

Zum Dasein als Szeneviertel gehört wie fast überall in Europa eine Geschichte der Gentrifizierung und Verdrängung von alteingesessenen Bewohnern. Vor 30 Jahren war Grünerløkka ein Arbeiterviertel mit viel Industrie.

Klar kann (muss?) man solche Entwicklungen kritisch sehen, trotzdem finde ich Grünerløkka schön und ich habe während meines Oslo Trips hier auch meine Ferienwohnung gehabt (–> Unterkünfte in Oslo).

Oslo Grünerløkka Kunsthochschule

Die alten Industriebauten werden mittlerweile anders genutzt: die Kunsthochschule befindet sich ebenso in einem alten Industriekomplex wie auch das Konzerthaus Vulkanarena und die Mathallen, eine moderne Markthalle mit jeder Menge wirklich gutem Essen.

In Grünerlokka habe ich mich oft tagsüber oder abends einfach treiben lassen. Besonders viel los ist rund um den Olav Ryes Platz, der sozusagen das Zentrum Grünerløkkas ist. Hier wird man auf jeden Fall fündig, wenn man nette Kaffees oder kleine Restaurants sucht.

Mir hat es auch im Sophienpark gefallen und in den Grünflächen rund um den Fluss Akerselv zwischen Mathallen und Kunsthochschule.

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Leider verpasst: Bygdøy mit Vikingskip- und Thor-Heyerdahl-Museum

Zwei (oder eigentlich drei) weitere Sehenswürdigkeiten, die ich vor der Oslo Städtreise auf meinem Zettel stehen hatte, habe ich mir leider nicht angeschaut. Grund war eine Kobination aus Wetter (zu gut) und Zeit (zu wenig).

Wirklich sehr ärgerlich ist, dass ich es nicht ins Kon-Tiki-Museum geschafft habe. Der Abenteurer Thor Heyerdahl ist norwegischer Nationalheld und ein bisschen auch mein persönlicher Held. Er überquerte mit seinem Basaltfloß Kon Tiki den pazifischen Ozean – eine einfach unglaubliches Abenteuer und eine enorme Leistung! Das Floß steht hier im Kon-Tiki-Museum im Original.

Als Segelfan hätte ich mir auch das Wikingerschiffmuseum gerne angeschaut.

Beide Museen befinden sich (mit zahlreichen weiteren Museen) auf der Halbinsel Bygdøy – dort soll es außerdem schöne Strände und Wandermöglichkeiten geben. Immerhin: So habe ich jetzt ein paar gute Gründe, nochmal für ein paar Tage nach Oslo zu reisen.

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Aufgestöbert: Meine Insidertipps für Oslo

Grünerløkka Oslo Streetart

Ausgehen in Oslo: Restaurants, alternative Bars und Cafes

Bevor man in Norwegen und besonders in Oslo ausgeht, muss man eines wissen und akzeptieren: Es wird deutlich teurer werden als in Deutschland. Das günstigste Bier auf der Karte kostet in der Regel 70 Kronen (7 Euro). Ein einfaches Hauptgericht wie ein Burger oder eine Pizza geht meist bei 170 Kronen (18 Euro) los.

Mein Tipp dazu: Versuche, die Preise auszublenden, während du in einem Cafe, in einer Bar oder einem Restaurant bist und bestelle im selben Umfang, wie du es auch Zuhause tun würdest. Wenn du den ganzen Abend darüber nachdenkst, wie unverschämt teuer dein Bier doch ist, dann wirst du keinen Spaß haben (ich spreche da aus Erfahrung…).

Mein liebstes Restaurant in Oslo heißt “The Hitchhiker”. Ich mag es aber nicht nur wegen des Namens: Die Küche lässt sich von Streetfood aus aller Welt inspirieren und kombiniert das untereinander oder mit typisch norwegischen Gerichten. Wirklich lecker und schöne Reise-Atmosphäre! “The Hitchhiker” befindet sich im oberen Bereich der Mathallen in Grünerløkka.

Oslo Essen Mathallen Grünerløkka

Im unteren Bereich gibt es ebenfalls eine Menge guter Läden aus aller Welt, von denen die meisten aber eher Imbisscharakter haben. Ganz unten im Keller der Mathallen gibt es einigen nette Bars. Im “Smelteverket” fand gerade ein schönes, kleines Jazzkonzert statt, als ich zufällig hinein kam – es gibt dort wohl regelmäßig gute Livemusik.

Unten am Hafen war ich im “Døgnville” Burger essen. Dazu gab es gutes Craft-Beer – ein schöner Laden. Ein zweites Restaurant vom selben Besitzer und mit dem selben Namen gibt es neben der Mathallen.

Verschiedene Wagen und Stände mit Streetfood stehen an verschiedenen Tagen im Wechsel auf dem Platz an der Akers Brygge, vor dem Theater in der Karl Johans Gate und am Neuen Opernhaus.

Geheimtipp Oslo Ausgehen

Zum Trinken und Feiern gehen in Oslo fand ich das Kulturhuset ziemlich perfekt für meinen Geschmack. Ich war mit Freunden meiner norwegischen Freunde dort, und sonst hätte ich es wohl auch nicht gefunden.

Und das, obwohl es sich um ein ganzes, mehrstöckiges Haus am Youngs Platz im Zentrum handelt. Auf den drei Etagen gibt es verschiedene Räume, die im Grunde genommen alles eigene Bars sind.

Das riesige Haus wird für kulturelle Veranstaltungen aller Art genutzt. Als ich im Kulturhuset war, tobte im Erdgeschoss eine Balkan-Party, während ich mir darüber einen Dokumentarfilm über Raverkulturen auf der ganzen Welt ansah. Anschließend pendelte ich zwischen zwei gemütlichen Bars hin und her – ein gelungener Abend.

Vielleicht wichtig zu wissen, falls du auf deiner Oslo Reise hier vorbei schauen willst: Abends gibt es Alterskontrollen am Eingang, die Altersgrenze hängt von den Veranstaltungen ab und manchmal ist der Eintritt nur für über 20-, 21- oder auch 24-jährige zugelassen.

Blitzhuset Oslo Städtreise

Vom Veranstaltungsspektrum dem Kulturhuset ähnlich ist das Blitzhuset in der Pilestredet – nur ist hier alles viel politischer. Das Blitzhuset ist seit 1982 von der linken und antifaschistischen Szene Oslos besetzt. Hier finden Diskussionsveranstaltungen statt, es gibt Debattierklubs und ein Radiosender wird von hier betrieben. Dazu natürlich regelmäßige Konzerte, meist Punk, Hardcore oder Elektro.

Ich war an einem Nachmittag im Cafe des Blitzhuset. Dies ist vielleicht der einzige Ort in Oslo, in dem im Gebäude geraucht werden darf, dazu gibts (für norwegische Verhältnisse) sehr günstigen Kaffee und gutes, veganes Frühstück (meist ab circa 12 Uhr).

Ich habe mich mit einigen sehr netten Leuten unterhalten und mich sehr wohl gefühlt. Wer allerdings einen gesteigerten Wert auf Style und Sauberkeit, ist hier nicht richtig – stattdessen gibt es hier eben Graffiti und volle Aschenbecher.

Mitten in Oslo, direkt am Fjord, gibt es dann noch eine ur-gemütliche und sehr typisch norwegische Cafe-Kneipe in einem Bootshäuschen aus Holz – dazu dann aber mehr weiter unten beim nächsten Punkt.

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Wellness: Zwei sehr, sehr coole Saunen in der City

Bei meinen ersten Besuchen in Norwegen war ich erstaunt, und auch ein bisschen enttäuscht, als ich feststellen musste: Die Saunakultur ist in Norwegen gar nicht so verbreitet, wie man sich das in Deutschland gemeinhin so vorstellt. Das ganz große Ding sind Saunen wohl nur in Finnland.

Umso mehr habe ich mich gefreut, zwei wirklich coole Plätze zum Saunieren in Oslo zu finden:

Salt: „Die Hard“ in der Riesen-Sauna

Salt Music Art Oslo Sauna

Das Salt ist ein wirklich außergewöhnlicher Ort, der kaum zentraler in Oslo gelegen sein könnte: Direkt gegenüber der Neuen Oper steht ein auffälliges Konglomerat aus Holzgebäuden. Ein Langhaus, zwei angedeutete Langhäuser und ein “Naust” (Bootshaus).

Im Naust befindet sich ein Cafe, das mit fortschreitender Uhrzeit langsam mehr und mehr zur Bar wird. Kaminfeuer, Schaffelle an den Wänden, Brettspiele und Bücherregale, kurz: So typisch norwegisch, wie es nur eben geht.

Doch das wirklich Highlight versteckt sich hinter dem Naust: Es gibt hier mehrere Saunen. Allerdings nicht irgendwelche X-beliebige! Dreieinhalb Sherryfässer mit je 7.000 Litern Fassungsvermögen stehen hier. Drei dienen als Saunen und das halbe Sherryfass ist gefüllt mit Eiswasser – das Tauchbecken für nach dem Saunagang.

Sauna Oslo Salt

Aus den Sauna-Fässern blickt man auf das Opernhaus und den Oslofjord, den man übringens auch als Tauchbecken nutzen kann – eiskalt ist der jetzt im November auch.

In dem Langhaus gibt es dann eine der größten Saunen der Welt. 120 Leute passen hier gleichzeitig hinein, eine Giebelwand ist komplett verglast und gibt ebenfalls den Blick auf Fjord und Oper frei. Vier Saunaöfen heizen die Riesen-Sauna auf – relativ entspannte (und geschätzte) 60 Grad auf.

Heißer sollte es hier auch nicht sein, denn: In dieser Sauna finden Konzerte statt. Und es laufen Kinofilme. Die Filmauswahl ist durchaus humorvoll. Jedenfalls kann ich jetzt von mir behaupten, “Die Hard” in einer Sauna geguckt zu haben!

Dazu gab’s dann ein Bier und ich konnte mir wenig vorstellen, was ich in dem Moment lieber getan hätte – ich kam aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus.

Fjord Sauna Oslo

Wichtig zu wissen für Deutsche: In Norwegen geht man, wie in den meisten anderen Ländern aber anders als in Deutschland (und Finnland!), nicht nackt in die Sauna und behält stattdessen sein Badezeug an. Das muss man selber mitbringen, Handtücher kann man sich gegen Gebühr (50 Kronen/ 5,50 Euro) leihen – der Eintritt in die Sauna kostet 195 Kronen (20 Euro).

Die Saunen öffnen im Salt nur am Wochenende (Freitag bis Sonntag), das Cafe ist aber die ganze Woche über geöffnet und es finden auch fast täglich Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen statt.

Floß-Sauna im Oslofjord

Floß Sauna Oslo Fjord

Das Salt habe ich auf meinem Stadtrundgang durch die City gefunden – es liegt genau zwischen dem Neuen Opernhaus und der Akershuis Festning. Noch vorher, also zwischen Salt und Oper, fiel meine Aufmerksamkeit auf ein Holzfloß, das hier an der Kaimauer liegt.

Auf diesem Floß befindet sich ebenfalls eine Sauna! Leider konnte ich sie nicht ausprobieren, denn es fährt nur heraus, wenn sich eine Gruppe von mindestens drei Personen gefunden hat.

Meine Freundin mag Saunen nicht, und ich hatte nach der Entdeckung keine Zeit mehr, zwei Leute aufzutreiben, die Lust hätten. Bei meiner nächsten Oslo Städtereise werde ich aber ganz sicher im Vorfeld zwei Leute auftreiben, die diese Sauna mit mir besuchen, denn: Eine schwimmende Sauna! Auf dem Fjord! Mitten in Oslo! Vor der Oper!

Sorry für meinen Überschwang, aber das finde ich wirklich ziemlich genial. Ich liebe Saunen, gerade jetzt, im Winter. Mir geistert die ganze Zeit die Idee im Kopf herum, mir selber so eine Floß-Sauna zu bauen und die in den Stongfjord vor meiner Haustür zu legen.

Jedenfalls hat die Sauna in Oslo 12 Plätze und man muss sie im Vorhinein buchen. Dafür bekommt man auch einen Sauna-Meister dazu. Man muss mindestens zu dritt sein, dann kostet der Spaß 600 Kronen (61 Euro). Für vier Personen sind es 800 (82 Euro) Kronen, ab fünf bis zwölf Personen bezahlt man 1000 Kronen (103 Euro).

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Wandern in Oslo: Nordmarka, Ullevålseter, Holmenkollen

Wandern Olso Nordmarka

Die große Stärke von allen norwegischen Städten: In die Natur und die Wildnis geht es zu Fuß oder mit der U-Bahn. 24 Minuten braucht man mit der U-Bahn vom Osloer Hauptbahnhof bis zur Station Songsvann.

Steigt man dort aus, kann man nicht mehr erkennen, dass man sich in einer europäischen Hauptstadt befindet: Man steht im Wald, vor einem liegt ein See. Rund um den See “Songsvann” stehen noch Laternen, die befestigte Wege beleuchten, die zum Beispiel von Joggern genutzt werden.

Geht man ein bisschen weiter, steht man mitten in der Natur: Mischwald aus Birken, Fichten und Kiefern, immer wieder Bäche, die die schmalen Weg kreuzen. Die Nordmarka. Das Freizeitgebiet für die Osloer. Ein Gebiet wie gemacht für Wanderer, Mountainbiker und Sik-Langläufer im Winter. Ausgeschilderte Wege führen kreuz und quer durch dieses Waldgebiet.

Ich bin hier mit Freunden unterwegs, die kürzlich von Bergen nach Oslo gezogen sind, und wir wollen zum Ullevålseter, eine recht große, bewirtschaftete Hütte mitten im Wald.

Ullevålseter Oslo Wandern

Die Wanderung dorthin dauert knapp zwei Stunden und führt über Waldwege. Im Gegensatz zu den Wanderungen, die ich aus Fjordnorwegen im Westen des Landes kenne, sind die Steigungen ziemlich entspannt.

Im Ullevålseter machen wir Rast, es gibt heiße Schokolade und das Tagesgericht, Linsensuppe auf indische Art.

Eigentlich wollten wir hier einfach umkehren, aber dann erzählen mir meine Osloer Freunde, dass man von hier aus auch zum Holmenkollen wandern kann. Diese Sehenswürdigkeit wollte ich mir ja eh anschauen, also beschließen wir, weiter zu wandern.

Zwei Stunden führt unser Wanderweg uns durch die Wälder der Nordmarka, immer wieder kreuzen wir andere Wanderwege. An einer Stelle haben wir einen Ausblick auf den Oslofjord und die City – leider schimmert beides nur blaß durch den Nebel, der unten im Tal liegt.

Schließlich kommen wir am Holmenkollen an. Zum Abschluss der Wanderung eine der größten Sehenswürdigkeiten Oslos – perfekt.

Wandern Olso Holmenkollen

Mein GPS-Track ist zweigeteilt, weil ich ja noch nicht wusste, dass ich die Wanderung vom Ullevålseter bis zum Holmenkollen fortsetzen würde. Trotzdem sollte er auf dem GPS-Gerät oder auf der Wander-App brauchbar sein (Rechtsklick und dann speichern):

GPS-Track 1: Sognsvann – Ullevålseter

GPS-Track 2: Ullevålseter – Holmenkollen

Wenn du weitere oder andere Wanderungen in Oslos Nordmarka unternehmen willst, ist eine Wanderkarte für die Gegend auf jeden Fall sinnvoll. Zwar sind die Wanderrouten ausgeschildert, aber es gibt einfach so ein großes Labyrinth an Wanderwegen, dass eine Karte die Orientierung deutlich einfacher macht.

Mehr Wanderungen in Norwegen:

Hier findest du mehr → Wanderberichte aus Norwegen.

Noch mehr Tipps und Routen gibt’s in meinem → Wanderführer für Norwegen.

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Ein aufstrebender Stadtteil: Grønland

Stadtteil Grønland Oslo

Der Stadtteil Grønland liegt zwar super-zentral in Oslo direkt hinter dem Hauptbahnhof. Trotzdem findet man ihn in kaum einem Reiseführer auf den obersten Plätzen. Der Grund dafür: Grønland ist traditionell eine Art “Armenhaus” der Stadt und damit so etwas wie das Schmuddelkind unter den Osloer Stadtteilen.

Das ist es auch heute noch: Grønland ist einer der wenigen Orte in Norwegen, an dem einem bewusst wird, dass es auch hier Armut gibt. Der Ausländeranteil ist höher als überall sonst in Norwegen.

Hier gibt es Phänomene, die ich aus deutschen Städten sehr gut kenne, aus Norwegen aber so gar nicht gewöhnt bin: Graffiti, schäbige Hinterhöfe, Grasdealer und schnorrende Punks.

Diese Gemengelage hat aber auch positive Effekte: Kommt man vom Bahnhof nach Grønland, fällt einem sofort das laute und quirlige Leben auf der Straße auf, das nicht unbedingt typisch ist für Skandinavien.

Oslo Grønland Streetlife

Hier gibt es noch richtige Gemüsehändler mit einer bunten Auslage auf der Straße. Ich entdecke hier den ersten Straßenmusiker meines Oslo-Trips und werfe ihm fünf Kronen in seinen Hut.

Die Tische vor den Cafes und Kneipen sind voll besetzt – man trinkt Tee, Kaffee, oder auch schon das erste Bier des Tages. Das Bier ist hier in Grønland übrigens billiger als im ganzen Rest des Landes: “Nur” 50 Kronen bezahlt man hier für das große Glas.

Bezahlbar ist auch das gute Essen, das die Einwanderer nach Grønland gebracht haben: Es gibt hier eine Menge kleiner Restaurants und Imbisse mit arabischen, afrikanischen oder asiatischen Gerichten.

Ich lasse mich einfach treiben durch die Straßen und Gassen Grønlands und bei einem Döner auf die Hand fühle ich mich ein bisschen an Berlin-Kreuzberg erinnert. “Arm aber sexy” hieß es dort ja mal – passen würde das auch hier.

Oslo Grønland Straßen

Beim Bummeln stoße ich auf eine Menge kleiner Bars und Kneipen, Trödelläden und Billigshops. Aber auch die größte Gefängnisanlage Norwegens steht in Grønland und ist (un-)passenderweise vom wunderschönen Grønlandspark umgeben.

In Grønland gibt steht außerdem die Zentralmoschee Oslos mit wunderschönen Mosaiken an ihrer Fassade, es gibt weitere Moscheen und interkulturelle Begegnungsstätten.

Ich glaube, meine Theorie ist nicht allzu gewagt: Es wird nicht mehr all zu lang dauern, bis Grønland der angesagteste Stadtteil in Oslo ist.

Für mich war Grønland auf jeden Fall ein toller Kontrast zum eher feinem, sauberen und schicken Rest Oslos.

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Praktische Tipps für deine Oslo Städtereise

Übernachten in Oslo

Übernachten in Oslo

Weil ich zusammen mit meiner Freundin in Oslo war, habe ich mich für eine Ferienwohnung entschieden, statt couchzusurfen oder im Hostel zu schlafen.

Sie befand sich im Stadtteil Grünerløkka. Für mich war das eine gute Entscheidung: Ich mag den Stadtteil, es gibt hier jede Menge Restaurants und Bars für die Abende, außerdem wohnen hier viele junge Leute, so dass wir uns hier sehr wohl fühlten.

Bei meiner nächsten Oslo Reise würde ich darüber nachdenken, mir eine Ferienwohnung in Grønland zu nehmen – einfach, um diesmal woanders zu wohnen, und weil ich es dort auch sehr angenehm fand. Außerdem liegt Grønland noch eine Spur zentraler, was ja auch nie schlecht ist.

Wie bei allen Unterkünften lohnt es sich auch bei Ferienwohnungen extrem, sich beim Buchen Zeit zu lassen und gründlich zu vergleichen.

Der Platzhirsch mit dem wahrscheinlich größten Angebot ist auch in Oslo Airbnb. Wenn du das Portal noch nicht genutzt hast, bekommst du eine Gutschrift über mindestens 30 Euro, wenn du dich über diesen Link anmeldest.

Eine gute Alternative zu Airbnb ist das Portal fewo-direkt.de. Außerdem habe ich beobachtet, dass das Angebot auf holidu.de stätig wächst und immer interessanter wird.

Wenn ich alleine reise, dann bin ich lieber bei Couchsurfern oder im Hostel. Da kommt man für meinen Geschmack am einfachsten in Kontakt mit anderen Reisenden. Nach Hostels suche ich meist bei booking.com.

Ich bin nicht so ein großer Fan von Hotels, die sind mir meist zu unpersönlich. Eigentlich schlafe ich nur in Hotels, wenn ich berufliche Termine habe, bei denen es wichtig ist, ausgeschlafen zu sein.

Wer allerdings mehr Wert auf Komfort legt als ich: HolidayCheck oder booking.com sind meiner Erfahrung nach gute Anlaufstellen für die Suche nach Hotels – sicher auch in Oslo.

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Einpacken für Oslo

Einpacken Oslo Städtetrip

Wirf einen Blick auf diese beiden Packlisten, um herauszufinden, was du bei deiner Oslo Städtereise dabei haben solltest:

Reiseführer für Oslo

Eigentlich sollte dieser Artikel für deinen Trip nach Oslo vollkommen ausreichen 😉

Okay, ernsthaft: Wenn du nur ein langes Wochenende oder 5 Tage in Oslo bist, dann findest du hier wahrscheinlich wirklich genügend Aktivitäten für deinen Trip. Wenn du länger in Oslo bist oder einfach Bock auf mehr Hintergrundinfos hast, dann hilft so ein richtiger Reiseführer natürlich.

Ich besitze eh die Norwegen Reiseführer von Lonely Planet und Rough Guides. Die reichten mir für die Planung meiner Oslo Reise aus. Wenn du Lust hast, noch intensiver zu planen und auch noch tiefer gehende Infos zu Oslo selber zu bekommen – ich würde einen Blick auf diese Reiseführer werfen:

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Unterwegs in Oslo: Nahverkehr und Stadtfahrräder

Oslo Nahverkehr Ubahn

Wie kaum anders zu erwarten hat Oslo einen hervorragenden öffentlichen Nahverkehr. Es gibt sechs U-Bahn-Linien, dazu die Straßenbahnen und diverse Stadtbusse. Die U-Bahn heißt in Oslo “T-banen”, was übrigens für “Tunnelbahn” steht. Die Straßenbahnen heißen “trikken”.

Das Ticketsystem ist relativ einfach. Dieselben Tickets gelten für alle Verkehrsmittel – T-banen, Trikken, Busse und auch alle Fähren (außer der Fähre zur Bygdøy im Sommer). Der ganze City-Bereich gehört zur Zone 1.

Einen Routenplaner findet man auf ruter.no, das auch Apps anbietet. Bescheuerterweise sind es zwei Stück: Eine für die Reiseplanung und Fahrpläne, die Andere zum Tickets Kaufen. Mir leuchtet es absolut nicht ein, warum man dafür zwei Apps braucht.

Trotzdem habe ich mir für meine Oslo Reise beide heruntergeladen und auch beide viel benutzt. Denn das Ticketsystem in Oslo hat eine Besonderheit: Beim Fahrer kann man zwar Tickets kaufen, sie kosten aber fast das Doppelte (55 statt 33 Kronen).

Es gibt so gut wie keine Ticket-Automaten an den Stationen. Und wenn, dann kann man nicht bar zahlen, sondern nur mit Kreditkarte. Will man bar zahlen, sind die Kiosks von Narvesen, 7-Eleven und Deli de Luca die einzigen Alternativen. Am praktischsten ist aber eben die App.

Übrigens ist die Kreditkarte in Norwegen eigentlich immer das bevorzugte Zahlungsmittel. Es gibt immer wieder Situationen, in denen man entweder gar nicht bar zahlen kann, oder die Barzahlung ist teurer als die mit Karte.

Lesetipp: Auf meinem neuen Norwegen-Blog gebe ich Empfehlungen für die besten Kreditkarten für Norwegen.

Vom Flughafen Oslo Gardamoen ins Zentrum

Bei einer normalen Städtereise nach Oslo wird man nur ein einziges Mal eine andere Zone brauchen als Zone 1: Bei der Reise vom Flughafen Gardamoen in das Zentrum.

Es gibt vom Flughafen einen Expresszug ins Zentrum (170 Kronen). Überall am Flughafen wird auf diesen hingewiesen. Es fahren aber auch ganz normale Regionalzüge in die Stadt, die nur die Hälfte kosten (90 Kronen) – und auch nur acht Minuten länger brauchen (30 Minuten statt 22).

Die Regionalzüge findet man auch über ruter.no. Das macht übrigens Probleme, wenn man “Gardamoen Flyplass/Airport” eingibt – es funktioniert mit “Gardamoen omrade” (=Umgebung). Ihr merkt, so richtig glücklich gemacht hat mich ruter.no nicht – es gibt aber meines Wissens keine Alternative dazu.

Außer natürlich: Man greift auf das Stadtfahrrad-Verleihsystem zurück, das Oslo wie fast jede europäische Großstadt ebenfalls anbietet. Ich habe es nicht genutzt, weil es mir im November zu kalt war. Für den Sommer ist das aber eine gute Sache – Oslo ist jetzt nicht so riesig und deshalb lässt sich eigentlich der ganze Stadtbereich ganz wunderbar per Fahrrad erkunden.

Es gilt das gleiche Prinzip wie überall: Über die ganze Stadt verteilt liegen Abhol- und Abgabe-Stationen mit Fahrrädern, das Leihen funktioniert per App und Kreditkarte und es ist billig (5 Kronen für 15 Minuten)

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Hast du noch Tipps für Oslo? Oder Fragen?
Ich freue mich über deinen Kommentar!

Diese Wintersport-Abenteuer erwarten dich in Jasper!

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Wer einmal Abenteuerluft geschnuppert hat, kennt das bestimmt: Auf dem heimischen PC ist immer ein Tab mit Google Earth geöffnet und neben dem Monitor rotiert sich der Globus heiß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht nur mein Arbeitszimmer mit Land-, Wander- und Weltkarten geradezu tapeziert ist.

Abenteuerfans stolpern bei einer solchen “Recherche” (so rechtfertige ich diese Träumereien vor mir selber) fast zwangsläufig über ein Reiseziel: Den Jasper Nationalpark. Der ist nämlich sozusagen Kanada im Kleinformat. Fast alles, was sich so vor meinem geistigen Auge aufbaut, wenn ich an Kanada denke, gibt es hier in Jasper.

Kennst du das Bild von diesem hellblauen See, der von dunkelgrünen Nadelwäldern und von schroffen, schneebedeckten Bergen umgeben ist? Das ist der Maligne Lake, mitte im Jasper Nationalpark.

Schier unendliche Wälder, traumhafte Berglandschaften und jede Menge kristallklarer Seen – das ist Kanada pur!

Besonders außergewöhnlich wird eine Abenteuerreise in den Jasper Nationalpark übrigens, wenn man sie im Winter unternimmt:

Diese Wintererlebnisse lohnen sich im Jasper Nationalpark!

Wintersport im Marmot Basin

Wer auf Wintersport steht, dem dürften im Jasper Nationalpark keine Wünsche offen bleiben. Egal ob Schlittschuhfahren, Langlauftouren oder Schneeschuhwanderungen – nach besseren Bedingungen muss man lange suchen.

Für Skiabfahrten oder Powder-Abenteuer per Tourenski fährt man am besten in das Skigebiet Marmot Basin nicht weit vom Örtchen Jasper. Der Ort liegt mitten im Nationalpark und wurde einst von Pelzhändlern gegründet – heute dient er aber vor allem als perfekte Basis für Abenteurer!

Wenn du mal was ganz neues ausprobieren möchtest, kannst du dir hier auch ein Fat Bike ausleihen – diese Mountainbikes mit extra-fetten Reifen haben nicht einmal mit vollkommen verschneiten und vereisten Untergründen in der Wildnis kein Problem!

Wildlife-Beobachtung in den Tälern

Aber auch ein Ausflug in die Täler des Nationalparks lohnt sich – hier leben nämlich die meisten Tierarten, für die Kanada berühmt ist: Wilde Elche, Wölfe und Hirsche gehören zu den Highlights. Es gibt im Park so viele Wildtiere und so wenig Menschen, dass es sich – wenn man das denn wollte – kaum vermeiden ließe, welche von ihnen zu begegnen.

Man kann sich also problemlos auch auf eigene Faust auf Entdeckungstour machen und wird garantiert jede Menge wilde Tiere zu Gesicht bekommen.

Nur für die Bären muss man im Sommer wieder kommen: Die befinden sich natürlich gerade im Winterschlaf….

Kultur und City Life in Edmonton

Der Muskelkater will auskuriert werden? Oder dir steht der Sinn nach Tagen in der Wildnis einfach mal wieder nach Menschen und Kultur? Kein Problem: Vier Autostunden vom Jasper Nationalpark entfernt befindet sich mit Edmonton eine typische kanadische Großstadt.

Im Gegensatz zu den Bären denkt hier keiner an Winterschlaf. Im Gegenteil: Gerade jetzt im Winter läuft das kulturelle Leben in Edmonton zu Hochformen auf. An fast jedem Wochenende findet jetzt ein Festival statt: Neben Film, Comedy und Musikfestivals gibt’s natürlich auch ausgefallenere Winterhighlights wie das Crashed Ice oder das Deep Freeze Festival.

Übrigens: Wohl kein Kanadier versteht die Reisenden, die darauf verzichten, sich ein Profi-Eishockeymatch anzuschauen. In Edmonton wird dir jeder einen Besuch im Rogers Place empfehlen – hier sind die Edmonton Oilers zuhause.

Reiseplanung und Anreise

Jasper Nationalpark Kanada AnreiseEin Besuch in Edmonton bietet sich aber schon deshalb an, weil der größte und wichtigste Flughafen in diesem Teil Kanadas hier liegt.

Passende Flüge ab Deutschland findest du zum Beispiel bei KLM: Die Niederländer fliegen Edmonton aus mehreren Städten Deutschlands an und man findet immer wieder Flüge für unter 500 Euro.

Wenn du dein Abenteuerprogramm von Experten zusammengestellt haben willst: auf schneesicheredeals.de findest du Angebote schon ab 1179 Euro – Flüge mit KLM schon inklusive!

Costa Rica individuell: 7 Tipps, die dir weiterhelfen

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Wenn du eine Individualreise nach Costa Rica planst, wirst du dir viele Fragen stellen: Welche Orte und Aktivitäten sollte ich auf keinen Fall verpassen? Ist Costa Rica gefährlich, was muss ich einpacken und lohnt es sich, auch in der Regenzeit nach Costa Rica zu reisen? Soll ich mir ein Auto mieten und wie sieht es aus mit der Sprache?

Ich war insgesamt sechs Wochen lang in Costa Rica unterwegs – eine Woche innerhalb einer organisierten Reise für den Lonely Planet Traveller und danach fünf Wochen komplett individuell und selbst organisiert.

Dabei habe ich das Land recht gut kennen gelernt, deshalb denke ich, dass ich dir in diesem Beitrag ein paar gute Tipps für deine Costa Rica Reise geben kann – und hoffentlich deine wichtigsten Fragen beantworten kann.

7 Tipps für deine Individualreise nach Costa Rica

Nationalparks in Costa Rica

Über ein Viertel der Fläche Costa Ricas steht unter Naturschutz. Wiederum die Hälfte davon schützen die “Ticos” noch einmal besonders, indem sie sie in Nationalparks eingeordnet haben.

Das ist natürlich vor allem gut für die spektakuläre Natur Costa Ricas und ihre Bewohner – aber auch für uns Reisende. Denn in den 27 Nationalparks ist es besonders einfach und beeindruckend, die Tiere, Pflanzen und Landschaften Costa Ricas hautnah zu erleben. Wenn du also individuell durch Costa Rica reist, wirst du dir auf jeden Fall einige Nationalparks anschauen wollen.

Der vielleicht beliebteste Nationalpark in Costa Rica heißt Manuel Antonio und liegt etwa in der Mitte des Landes an der Pazifikküste. Ich habe hier beim Wandern jede Menge Tiere beobachtet, war an traumhaften Stränden baden, habe eine Canopy-Tour in den Gipfeln des Regenwalds erlebt und eine Rafting-Tour unternommen!

Im Nationalpark Tortuguero habe ich Schildkröten beim Eierlegen beobachtet. Dorthin, an die Karibikküste, führt keine Straße – die Anreise erfolgt entweder mit dem Flieger oder mit dem Boot – so bin ich nach Tortuguero gekommen. Ich war dort außerdem mit dem Kajak unterwegs und bin dabei Krokodilen beängstigend nahe gekommen!

Ein kleiner Geheimtipp ist noch der Nationalpark Corcovado. Er liegt im Südwesten Costa Ricas auf der Halbinsel Osa, die nicht so einfach zu erreichen ist, weshalb der Regenwald im Nationalpark noch so gut wie unberührt ist. Die vielen Tiere haben dort noch kaum schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und sind deshalb kein Stück scheu!

Sicherheit in Costa Rica

Costa Rica individuell SicherheitCosta Rica ist relativ wohlhabend und es sind recht viele Touristen unterwegs, was das Land zum vielleicht sichersten Reiseland in Mittelamerika macht. Ich habe mich bei meiner Reise im ganzen Land sehr sicher gefühlt.

Selbst der Verkehr – in den meisten Ländern das wohl größte Sicherheitsrisiko – ist in Costa Rica gut organisiert: Verkehrsregeln werden im großen und ganzen respektiert, die Autos und auch Reisebusse sind modern. Klapprige Busse aus der Mitte des letzten Jahrhunderts findet man im Gegensatz zu den Nachbarländern in Costa Rica nicht.

Völlig sorglos solltest du aber trotzdem nicht durch Costa Rica reisen: Natürlich gibt es wie überall auch hier Kriminalität. Gerade Taschendiebstahl und andere Gaunereien kommen in den Städten und überall, wo sich viele Touristen aufhalten, vor. In Hostels beklauen sich leider auch Backpacker untereinander immer wieder.

Bringe also nur die Wertsachen mit, die du unterwegs nicht entbehren kannst. Nutze in Hostels und Hotels die Safes, und trage alles Wertvolle beim Reisen direkt am Körper. Habe nicht zu viel Bargeld dabei und hebe statt dessen lieber einmal mehr Geld am Automaten ab. Nutze Geldverstecke (wie diese hier).

In den letzten ein, zwei Jahren vermehrten sich die Berichte über Raubüberfälle auf Touristen. Ich halte das Risiko ehrlich gesagt für nicht zu groß, aber für so etwas gilt natürlich wie immer: Versuche nicht, dich zu wehren oder den Held zu spielen – deine Gesundheit und dein Leben sind wertvoller als jede Geldsumme!

Wichtig bei Touren in den Bergen und im Dschungel: Wenn du nicht gerade erfahrener Biologe oder regelmäßig im Dschungel oder auf Vulkanen unterwegs bist, dann schließe dich einem Guide an, oder passe deine Touren auf dein Erfahrungsniveau an.

Es gibt in Costa Rica wilde Tiere wie Krokodile und Taranteln, mehrere Vulkane sind noch aktiv. Wer sich damit nicht wirklich auskennt, lebt gefährlich!

Roadtrip durch Costa Rica

Costa Rica individuell Roadtrip

Costa Rica ist ein sehr beliebtes Land für Roadtrips – aus gutem Grund! Die Entfernungen im Land sind nicht zu groß, so dass man mit dem Auto innerhalb relativ kurzer Zeit ziemlich problemlos das ganze Land erkunden kann.

Wenn du dir ein Auto mietest, lohnt es sich oft, ein bisschen mehr Geld auszugeben und dafür einen Allradantrieb zu haben. Zwar sind die Highways (“rutas primarias”) in Costa Rica sehr gut ausgebaut. Aber bei kleineren Straßen muss man sich auf Schlaglochpisten und fehlenden Asphalt einstellen.

In weniger dicht besiedelten Gebieten fehlen auch immer wieder Brücken, so dass man Bachläufe durchqueren muss – ohne Allradantrieb bleibt man dann leicht stecken.

Ich habe nicht nur in Costa Rica gute Erfahrungen mit der Mietwagen-Suchmaschine mietwagen-check.de gemacht, die die Preise verschiedener Anbieter vergleicht.

Packtipps für eine Individualreise

Packliste Costa Rica AusruestungEs ist ganzjährig schön warm in Costa Rica, weshalb man mit recht wenig Gepäck auskommt. Ich habe es sogar geschafft, mich beim Flug auf Handgepäck zu beschränken!

Ich finde es extrem praktisch, leicht zu reisen – ein Verzicht auf die große Schlepperei macht einen einfach flexibel und unabhängig. In Bussen konnte ich meinen ganzen Rucksack mit in den Fahrgastraum nehmen, was mir dazu ein gutes Gefühl gab, dass auch nichts geklaut wird.

In den meisten Hostels gibt es einen Waschservice, so dass man seine Klamotten einfach waschen und trocknen lässt, wenn es knapp wird. Meist wird man aber eh nicht mehr anhaben als Flipflops, eine Badohose und vielleicht ein T-Shirt. Sonnencreme und Kopfbedeckung nicht vergessen – und los gehts!

Ich war in der Regenzeit in Costa Rica unterwegs und hatte eine Regenjacke im Gepäck. Bei den Temperaturen dort verzichtet man aber auch in strömendem Regen gerne darauf – das ist also meiner Ansicht nach verschenkter Platz im Rucksack.

Meinen kompletten Rucksackinhalt und einige weitere Packtipps findest du in meiner Packliste für Costa Rica.

Beste Reisezeit: Wann ist Regenzeit in Costa Rica?

Individualreise Costa Rica Regenzeit

In Costa Rica herrscht tropisches Klima. Das heißt: Es ist ganzjährig sehr warm, die Durchschnittstemperaturen schwanken über das Jahr kaum und liegen im ganzen Land bei über 25 Grad.

Es gibt zwei Jahreszeiten: Die Trockenzeit von Dezember bis Anfang Mai und die Regenzeit von Mai bis November. Von der Regenzeit sollte man sich nicht abschrecken lassen: Ich war im September und Oktober in Costa Rica unterwegs, also mitten in der Regenzeit.

Das hat mich aber so gut wie gar nicht beeinträchtigt: Meistens beschränkte der Regen sich auf einen längeren, kräftigen Schauer am Nachmittag. Oft habe ich den in der Mittagshitze sogar herbeigesehnt – eine willkommene Abkühlung!

Was allerdings ein bisschen schade war: Ich hätte gerne eine längere Wanderung im Hochgebirge unternommen, was leider in der Regenzeit nicht zu empfehlen ist: Dort oben wird es jetzt deutlich kälter und meistens hängen dichte Nebelfelder in den Gipfeln – das macht Wanderungen nicht nur weniger schön, sondern auch gefährlich!

Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man in der Regenzeit auf keinen Fall auf den Allradantrieb verzichten: Die Flüsse steigen jetzt über ihre Ufer, so dass immer wieder Bäche und Flüsse zu durchqueren sind.

Aktivitäten, Touren und Abenteuer

Wildwasser-Rafting, Wanderungen zu Vulkanen oder durch den Dschungel, Surfen, Tauchen und jede Menge wilder Tiere in natürlicher Umgebung – Costa Rica ist voller Möglichkeiten für verschiedenste Aktivitäten und Touren. Das Abenteuer wartet an jeder Ecke.

Für die touristischen Orte kann man das wörtlich nehmen: In Manuel Antonio, Tamarindo und Tortuguero muss man meist nur wenige Meter gehen, um einen Anbieter für jede Aktivität zu finden, die in dem jeweiligen Ort angeboten wird.

Ich mag es meist am liebsten, mich vor Ort spontan zu entscheiden – das war in Costa Rica auch überhaupt kein Problem. Wenn du deinen Trip schon von Zuhause aus planen möchtest, findest du bei Tripadvisor und Getyourguide eine Menge Angebote und kannst direkt buchen.

Mein Geheimtipp für Costa Rica sind die noch kaum bekannten “Caminos de Osa” auf der noch weitgehend unentdeckten Halbinsel Osa im Südwesten Costa Ricas.

Costa Rica geht es wirtschaftlich verhältnismäßig gut. Gerade als klassischer Backpacker bekommt man allerdings auch die “Kehrseite” davon zu spüren – und zwar im Portemonnaie: Die meisten Aktivitäten sind für zentralamerikanische Verhältnisse relativ teuer. Für eine bessere Orientierung wirf einen Blick auf meine Kostenübersicht für Costa Rica.

Spanisch lernen für Costa Rica?

Muss man in Costa Rica Spanisch sprechen? Klare Antwort: Man muss nicht, aber es hilft auf jeden Fall.

Die meisten Ticos sprechen ziemlich passabel Englisch – deutlich besser, als in vielen anderen Ländern in Mittel- und Südamerika! Gerade in der Hauptstadt San José und in den touristischen Orten ist es in der Regel kein Problem, ohne Spanisch durchzukommen.

Trotzdem ist es natürlich hilfreich, zumindest ein paar Brocken Spanisch zu können. Mein Spanisch ist ganz brauchbar, weil ich es in der Schule hatte und schon zig mal in Spanien war und auch mehrere südamerikanische Länder bereist habe.

Also habe ich in Costa Rica viel Spanisch gesprochen, was bei den Ticos auf große Gegenliebe stößt – schon ein paar Grundkenntnisse helfen dabei, Freunde zu finden!

Wenn du vor deiner Reise Spanisch lernen möchtest, lohnt es sich, die App von Babbel auszuprobieren. Ein Probemonat ist dort kostenlos und in der Zeit kann man mit den Basics schon ganz weit kommen. Ich habe die App für’s Norwegisch lernen benutzt und sie hat mir gut gefallen – hier liest du von meinen Erfahrungen mit Babbel.

Viele Reisende nutzen auch ihre Zeit in Costa Rica, um Spanisch zu lernen. Gerade zu Beginn des Trips ist das ein guter Weg, um sich erstmal mit der Sprache, aber auch mit Land und Leuten vertraut zu machen. Eine gute Übersicht über Sprachkurse in Costa Rica findest du zum Beispiel bei Tripadvisor.

Hast du noch Fragen für deinen Trip nach Costa Rica? Oder warst du schon mal dort und hast noch mehr Tipps? Ich freue mich über jeden Kommentar!

Höchster Berg des Nordens:
Wanderung zum Galdhøpiggen

Eine Wanderung auf den Galdhøpiggen führt einen auf eine Höhe von 2469 Metern und damit nicht nur auf den höchsten Berg Norwegens, sondern auch auf den höchsten Gipfel in ganz Nordeuropa. Hier gibt es meinen Erfahrungsbericht und weiter unten Wissenswertes und Infos zur Planung der Tour.

Als wir an der Juvasshytta aus dem Auto steigen, schlägt uns ein kräftiger Wind entgegen und bläst uns eisige Regentropfen ins Gesicht. Hier auf gut 1.800 Metern Höhe im Jotunheimen Gebirge ganz im Norden Europas herrscht auch im August ein raues Klima. Also packen wir uns erstmal selber dick ein, bevor wir unser Zelt auspacken.

Ich bin mit vier Freunden unterwegs, drei norwegische Mädels und ein Kumpel aus Berlin. Recht spontan haben wir beschlossen, den höchsten Berg Norwegens zu besteigen, weshalb wir keine Betten in der Juvasshytta mehr bekommen haben. Während der kurzen Sommersaison, zu der hier Wanderungen auf den Gipfel des Galdhøpiggen möglich sind, muss man die Hütte frühzeitig buchen.

Camping an der Juvasshytta

Wir sparen uns aber auch gerne das Geld für die Unterkunft. Camping ist direkt an der Berghütte kostenlos möglich. Wir haben zwei gute Zelte im Kofferraum, einen Gaskocher, Campinggeschirr und ein bisschen Proviant. Schließlich geht unsere Wanderung auf den Galdhøpiggen erst am nächsten Morgen los, heute Abend machen wir es uns in unserem Zeltlager gemütlich.

Die Nacht ist kühl und sehr windig, zweimal stehe ich auf und befestige die Sturmleinen unseres Zeltes neu. Der Untergrund hier ist felsig, so dass wir keine Heringe benutzen können. Die Leinen binde ich deshalb an dickere Steine, was nicht so richtig optimal hält.

Wir sind also alle leicht angeknittert, als wir am nächsten Morgen aufwachen. Ein schneller Kaffee und ein paar Butterbrote zum Frühstück müssen ausreichen, denn unsere Wandergruppe wartet nicht auf uns. Und auf die Gruppe, beziehungsweise unseren Bergführer sind wir angewiesen: Auf dem Weg zum Galdhøpiggen müssen wir den Styggebrean-Gletscher überqueren und Gletscherquerungen sind wir leider allesamt unerfahren.

Mehr zum Thema

Hier findest du mehr → Wandertouren in Norwegen.

Noch mehr Tipps und Routen gibt’s in meinem → Wanderführer für Norwegen.

Schau dir auch meine → Packliste für Norwegen und meine → Tipps zur Planung einer Norwegen-Reise an!

Gletscherwanderung mit Wanderführer

Amir heisst unser Guide und erwartet uns oberhalb der Juvasshytta – zusammen mit mehreren Dutzend weiterer Wanderer. Die Wandersaison ist kurz hier oben, und dier Hike auf den Galdhøpiggen extrem beliebt. So müssen wir uns mit der riesigen Gruppe wohl einfach abfinden.

Amir rüstet uns mit Gurten aus, einige bekommen noch Seile umgehängt, die wir am Gletscher für unsere große Seilschaft am Gletscher brauchen werden. Noch ein paar kurze, letzte Worte zur Tour, dann setzt sich unser Tross in Bewegung.

Eine Spur führt in leichter Steigung in Richtung Styggebrean. Wir passieren einen kleinen Gletschersee und erste Schneefelder, der Weg besteht fast nur aus Geröll. Trittfestigkeit ist auf jeden Fall von Beginn an gefordert. Wir sind nicht sonderlich schnell unterwegs, so dass wir Zeit zum Quatschen haben. Gut, denn meinen Kumpel aus Berlin bekomme ich nicht mehr so oft zu Gesicht, seit ich in Norwegen wohne.

In großer Seilschaft über den Gletscher

Timo Peters Gletscherwanderung Styggebreen

Gelegenheit zum „Natur Bewundern“ gibt es jedoch gerade nicht wirklich: Die Landschaft ist in einen dichten Nebel gehüllt. Die Hoffnung auf einen wirklich fantastischen Ausblick vom Gipfel über ganz Jotunheimen sinkt. Aber darauf sind wir vorbereitet: Die Spitze des Galdhøpiggen ist statistisch an über 300 Tagen im Jahr mit Wolken verhangen. Wieso sollte das ausgerechnet heute anders sein?

Nach einer knappen Stunde wandern kommen wir am Styggebrean Gletscher an. Während Amri und seine Wanderführer-Kollegen die Seile für die Gletscherüberquerung vorbereiten, sammeln wir uns mit den anderen Wanderern am Gletscherrand. Zeit für eine kleine Pause, auf norwegische Art mit Kviklunsj und Smørbrød, Schokoriegeln und Butterbroten.

Jetzt klicken wir die Karabiner unserer Gurte in die Schlaufen des Seils ein. So bilden wir Kolonnen von etwa 20 Wanderern, die alle miteinander verbunden sind. Sollte einer von uns in eine Gletscherspalte rutschen, wird er von den anderen gesichert.

Im Gänsemarsch stapfen wir los. Der Schnee auf dem Gletschereis verhindert, dass wir ausrutschen. So müssen wir uns nur darauf konzentrieren, gemeinsam ein gleichmäßiges Tempo zu gehen: Unser Verbindungsseil soll sich weder zu sehr spannen, noch zu lose zwischen uns hängen – sonst besteht Stolpergefahr.

Schneeregen und Nebel im August

Gletscherwandern Galdhøpiggen Styggebrean

Weil wir jetzt hintereinander her laufen, haben wir jetzt keinen Nebenmann mehr, mit dem wir quatschen können. So wird es ruhig, wortlos schreitet unsere Seilschaft durch die neblige Winterlandschaft. Immer wieder fallen Schneeschauer – mitten im August.

Ich lasse meine Gedanken schweifen und komme in die meditative Wanderstimmung, die ich so sehr mag. Schon verrückt: Wir sind hier gerade mal ein bisschen höher als 2.000 Meter, doch die Szenerie erinnert eher an Fotos von den höchsten Bergen der Welt im Himalaya.

In Deutschland gibt es Dutzende Berge, die höher sind als der Galdhøpiggen, doch während dort teilweise noch Wirtschaftswege auf diese Höhe führen, gehen wir hier in einer Seilschaft über einen Gletscher.

So vergeht wieder eine knappe Stunde, bevor wir den oberen Rand des Styggebrean erreichen. Ab jetzt geht es ohne Seil weiter – und wir haben noch einige Höhenmeter zu bewältigen. Der Schnee verschwindet hier jetzt zumindest auf dem Pfad, dafür wird es jetzt richtig steil.

Und neblig. Unser Trek zieht sich etwas auseinander und schnell verschwinden die ersten Wanderer in der Nebelsuppe. Meter für Meter müssen wir uns jetzt den Gipfel hinauf kämpfen. Wir kraxeln über dicke Felsblöcke, an einigen Stellen wird der Pfad sehr schmal und zu unserer Linken geht es steil in die Tiefe.

Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich die Umrisse der Gipfelhütte im Nebel auf: Eigentlich eine kleine Bretterbude auf einem Fundament aus flachen Felsen aus der direkten Umgebung. Aber auf dem Dach streckt sie trotzig drei schwere Stahlträger wie Fühler in alle Richtungen über Jontunheimen.

Ein paar Meter weiter die Spitze des Gipfels.

Wir statten ihr nur einen kurzen Besuch ab: Zu sehen ist hier heute bei dem Nebel nichts weiter. Und so wärmen wir uns nur kurz bei warmem Kakao in der Gipfelhütte auf, bevor wir uns an den Abstieg machen. Wir sind oben gewesen.

Timo Peters Galdhøpiggen Gipfel

Wissenswertes & Tipps zur Galdhøpiggen-Besteigung:

Planung & Unterkunft:

Es führen verschiedene Routen auf den Galdhøpiggen. Diese, mit Start an der Juvasshytte, ist die Leichteste. Ihr größtes Highlight ist Vor- und Nachteil zugleich: Dank der Querung des Styggebrean kann man auf einen Wanderführer nicht verzichten, wenn man keine Gletschererfahrung hat.

Die Juvashytte ist nur im Sommer geöffnet (1. Juni bis zum 1. Oktober), die Wanderungen kosten 250 norwegische Kronen, was knapp 30 Euro entspricht. Die Wanderung kann man spontan vor Ort buchen, Zimmer zur Übernachtung müssen aber in der Regel rechtzeitig mehrere Wochen im Vorraus reserviert werden. Kontaktdaten gibt’s auf der Website der Juvasshytta.

Achtung: Gerade deutsche Touristen neigen dazu, Wanderungen in Norwegen zu unterschätzen. Zwar waren in unserer Wandergruppe auch einige Kinder dabei. Wer allerdings noch nie Bergwandern war, wird auch auf einer für norwegische Verhältnisse „leichten“ Wanderung wie dieser an seine Grenzen stoßen. In jedem Fall sollte man eine ausreichende Kondition mitbringen.

Alle anderen Routen auf den Galdhøppigen starten im Spliterstulen-Tal, das eine sehr informative Website mit deutschsprachigen Infos zu Übernachtung, anderen Aktivitäten und Wanderrouten hat.

Juvasshutta Galdhøpiggen

Ausrüstung:

Bei einer Wanderung auf den Galdhøpiggen sollte man sich ausrüsten wie zu einer Winterwanderung. Wichtig sind gute Wanderschuhe mit hohem Schaft, wasserfeste Hose und Jacke und Wollunterwäsche. Gurte und Seile bekommt man vom Wanderführer und sind im Preis inbegriffen.

Für mehr Ausrüstungstipps schaut euch unbedingt auch meine Packliste für Norwegen an.

Wissenswertes & Tipps:

Fun-Fact, bei dem einem das Lachen ein wenig im Hals stecken bleibt: Der Galdhøpiggen ist erst seit 1981 der höchste Berg Norwegens und Nordeuropas. Bis dahin war der benachbarte Glittertind höher, dessen Eiskappe allerdings im letzten Jahrhundert so stark abgeschmolzen ist, dass er mittlerweile vom Galdhøpiggen um fünf Meter überragt wird.

Auch auf den Glittertind kann man wandern, wenn man schon mal in der Gegend unterwegs ist. Einen guten Wanderbericht gibt’s hier.

Am Fuß des Galdhøpiggen bei der Juvasshytte gibt es auch ein Sommer-Ski-Center, von Mai bis November kann man hier Skifahren.

Mein Hamburger Blogger-Kollege Björn war eine Woche vor mir auf dem Galdhøppigen und hat den höchsten Berg Norwegens mit dem höchsten Berg Deutschlands verglichen – inklusive Gipfelbier-Vergleich!

Galdhøpiggen Trekking

Mein Costa Rica Geheimtipp:
Wieso du die Caminos de Osa erleben musst!

In Gummistiefeln stampfen wir den Bachlauf hinauf. Um uns herum und über uns wuchert der wilde Dschungel Costa Ricas, nur wenige Sonnenstrahlen schimmern durch das grüne Blätterdach. Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob wir durch einen Tunnel gehen.

An dessen Ende soll uns ein Wasserfall erwarten. Das sagt zumindest Mario. Der 50jährige Bauer lebt allein hier im Dschungel irgendwo beim winzigen Dorf La Tarde. Nur seine Haushälterin Lucia leistet ihm dauerhaft Gesellschaft, erst seit neuestem verirren sich gelegentlich Touristen in die Gegend und kommen die beiden besuchen.

Mario hat kürzlich auf seiner Farm einige einfache Gästezimmer eingerichtet. Denn er ist seit kurzem eine Übernachtungsmöglichkeit auf den „Caminos de Osa“. Einheimische haben diese Routen in den letzten Jahren ausgearbeitet. Sie führen entlang des Corcovado Nationalparks über die komplette Halbinsel Osa und sollen Touristen zeigen, wie man hier lebt.

Mein Tag mit Mario in La Tarde ist nur einer von insgesamt einer Woche, die ich unterwegs bin auf den Caminos de Osa. Dabei überquere ich die gesamte Halbinsel – zu Fuß, zu Pferd, per Kajak oder mit dem Boot. Jeden Tag erlebe ich ein anderes Abenteuer und übernachte in einem anderen Ort.

Mein Costa Rica Geheimtipp: Die Caminos de Osa!

In meinen sechs Wochen Costa Rica verbringe ich hier meine vielleicht beste Zeit der Reise und mache die tollsten Erfahrungen! Und das, obwohl auch der Rest des Landes jede Menge Highlights zu bieten hat!

Die sind allerdings weltweit bekannt und oft trifft man auf viele anderen Reisenden. Das ist anders hier auf der Osa Halbinsel: Meistens bin ich der einzige Tourist in der Gegend – die Caminos de Osa sind noch ein echter Geheimtipp für Costa Rica!

10 Gründe, die Caminos de Osa zu erleben!

1. Sich fühlen, wie ein Entdecker!

Ausruestung Costa Rica RegenzeitErst im letzten Jahrhundert stießen erste Menschen auf der Suche nach Gold auf die Halbinsel Osa vor. Bis dahin war die Peninsula einer der letzten weißen Flecke auf dem Globus! 1975 wurde ein großer Teil Osas zum Nationalpark Corcovado erklärt, so dass hier seitdem jegliche Suche nach Gold verboten ist.

Wenig später wurde in ganz Costa Rica der Abbau von Gold verboten, so dass die Halbinsel Osa nur extrem spärlich besiedelt ist. Auch der Tourismus steckt hier noch in seinen Kinderschuhen. Mir wurde  auf den Caminos de Osa immer wieder erzählt, ich sei einer der ersten Europäer, der je auf den gesamten Caminos de Osa unterwegs war!

2. Leben mit den Locals!

Caminos de Osa Locals Costa RicaDie Caminos de Osa sind nicht nur für Touris gedacht, sondern auch für die Bewohner Osas! Gerade die Menschen, die weit entfernt von den Urlaubsparadiesen Costa Ricas leben, sollen von den Caminos de Osa profitieren: Indem sie Übernachtungsplätze zur Verfügung stellen oder als Guides arbeiten und sich so etwas dazuverdienen.

Ich übernachte während meines Treks jeden Tag bei unterschiedlichen Familien und bin tagsüber mit verschiedenen Locals unterwegs – näher ran kommt eigentlich nur noch als Couchsurfer!

3. Wilde und unberührte Natur pur!

Costa Rica Geheimtipp WildnisKnapp drei Prozent aller Tier- und Planzenarten der Erde leben hier auf der Peninsula de Osa! Hier gibt es noch richtigen Primärwald zu bestaunen und es werden laufend neue Tierarten entdeckt und beschrieben – für Biologen ist Osa ein riesiges und nicht endendes Arbeitsfeld. Unterwegs auf den Caminos de Osa stößt man an jeder Ecke auf Tiere und Pflanzen, die es nur hier gibt und nirgends sonst auf der Welt!

Wer möglichst viel entdecken will, freut sich hier echt, einen Guide dabei zu haben. Ich mache hier nämlich die Erfahrung, dass meine ungeübten Augen auf die Tarnung der Tiere nur zu gerne reinfallen – mein Guide macht mich immer wieder auf Tiere aufmerksam, an denen ich einfach vorbei gelaufen wäre!

4. Lernen, die Machete als Werkzeug zu benutzen!

Machete Costa Rica Caminos de Osa

Grundregel Nummer 1 bei den Bewohnern des Dschungels lautet: Verlasse nie den Haus ohne Machete! Sobald man sich auch nur ein bisschen von den Siedlungen entfernt, wuchert der Urwald überall in die Wege hinein und man muss sich eine Schneise ins Grün schlagen.

Immer wieder kann es natürlich auch passieren, dass man sich eine Kokosnuss öffnen „muss“, ein Bündel Bananen vom schlagen oder sich eine Melone schneiden – hier im Dschungel passiert nichts ohne Machete! Mein Guide Pablo ist zwar anfangs etwas übervorsichtig, aber am Ende des Trips habe ich meine eigene Machete am Gürtel – und gehe natürlich voran!

5. Auf Goldsuche gehen!

Gold suchen Caminos del OroOsa ist Goldgräberland! Zumindest war es das einmal. Im Corcovado Nationalpark lagern riesige Mengen Gold, die aber wahrscheinlich nie abgebaut werden. Die zahlreichen Flüsse und Bachläufe aber transportieren Goldstaub und kleine Nuggets auf natürliche Art und Weise durch den Dschungel.

Viele Bewohner Osas haben kleine Döschen mit kleinen Mengen Gold zuhause, und auch Touristen können ein wenig Gold finden, wenn sie die Augen offen halten. Und mehr Glück haben als ich 😉

6. Essen wie bei Mutti – aber auf costa-ricanisch!

Tapas de Dulce Caminos de OsaDie Unterkünfte der Caminos de Osa sind alle bei Einheimischen zuhause – und dort gibt es auch Essen! Das Nationalgericht Costa Ricas heisst „casado“ und besteht aus Reis, Bohnen und Kochbananen mit Fleisch oder Fisch – am besten schmeckt das nach einem anstregendem Tag im Dschungel und zubereitet von der Bäuerin persönlich!

Zum Nachtisch gibt’s oft die Früchte aus der Gegend: frische Bananen, Melonen, Mangos, Ananas oder Papaya – je nachdem, was gerade reif ist und gut schmeckt!

Aber auf den Caminos de Osa gibt’s nicht nur die „Standards“ der costa-ricanischen Küche, sondern auch ganz besondere Spezialitäten aus der Region: Bei Rancho Quemado erlebe ich zum Beispiel, wie aus Zuckerrohr Honig und Saft produziert wird – und eine Art Kuchen, die Tapas de Dulce. Supersüß, superlecker!

7. Wasser, Wasser, Wasser!

Golfo Dulce Caminos de Osa Costa RicaAuch, wenn Mario und ich den Wasserfall vom Anfang nie finden sollen – Wasser gibt es hier auf Osa in rauen Mengen! Es heisst ja nicht umsonst „Regenwald“. Flüsse und Bachläufe bahnen sich überall den Weg durch dne Dschungel ins Meer. Und ja, Osa ist eine Halbinsel und deshalb in drei Himmelsrichtungen vom Pazifischen Ozean begrenzt.

Auf dem Golfo Dulce, den die Einheimischen einen „tropischen Fjord“ nennen, bin ich von Playa Blanca auseinen Tag lang mit dem Kajak unterwegs. Hier hatte ich dann übrigens Glück: Am Horizont konnte ich eine Gruppe Buckelwale sichten! Die Meeressäuger wandern durch das Jahr über den gesamten Globus und sind meist zwischen August und Oktober zu Besuch in Costa Rica.

8. Wenn’s nicht mehr weitergeht… ab in den Pferdesattel!

Pferde reiten Caminos de OsaRichtige Straßen, auf denen Autos fahren, gibt es nur sehr wenige auf der Peninsula de Osa. Und viele Wanderwege und Trampelpfade sind – gerade zur Regenzeit – so vermatscht, dass man auf ihnen auch zu Fuss nicht vorankommt. Die einzige sinvolle Lösung bei so schwierigen Wegverhältnissen: Umsteigen auf Pferde!

Die Nutztiere sind hier am Rande der Zivilisation nicht wegzudenken und so hilfreich wie in Deutschland zuletzt vor hundert Jahren. Ich selber habe zwar eine gehörige Portion Respekt vor diesen riesigen Tieren. Aber langsam baue ich Vertrauen auf und dann macht es auch richtig Spaß, auf dem Pferderücken durch einen Fluss zu waten oder am Strand entlang zu galoppieren!

9. Tropische Traumstrände für dich allein!

Strand Carate Costa Rica OsaEigentlich ist die gesamte Halbinsel von einem riesigen Traumstrand umringt! Im Westen knallt der wilde Pazifik fast ungebremst auf den weißen Sandstrand, so dass es hier perfekte Wellen für Surfer gibt. Im Osten dagegen sind die Strände geschützt, so dass man am Golfo Dulce entspannter baden kann oder wie ich mit dem Kajak aufs Wasser kann – und zwar nicht nur als Kajakprofi.

Immer am Strand: Kokosnusspalmen und der grüne Dschungel, der hier direkt ans Meer grenzt. So gut wie nie am Strand: Andere Menschen! Nur in den Ortschaften selber kann man überhaupt Menschen treffen. Überhaupt gar kein Problem ist es, einen Strandabschnitt zu finden, an dem man überhaupt keiner Menschenseele begegnet!

10. So viele Tiere wie im Zoo – nur in echt, wild und frei!

Diese weiteren 10 Gründe für die Caminos de Osa haben mich vielleicht am meisten beeidruckt:

 

 

Mehr Infos zu den Caminos de Osa

Anreise auf die Peninsula de Osa:

Die beiden „Zentren“ (falls man bei so kleinen Orten davon sprechen kann) sind Sierpe und Puerto Jiménez. Beide erreicht man am schnellsten mit dem Flugzeug von San José aus, Fluginformationen gibt es bei den beiden Airlines: Sansa und NaturAir.

Mit dem Mietwagen sind es von San José aus fünf bis sechs Stunden, man sollte auf jeden Fall ein Allrad-Fahrzeug mieten. Einen guten Mietwagen-Preisvergleich gibt es zum Beispiel bei Mietwagencheck.

Am günstigsten ist man mit dem Bus unterwegs, allerdings braucht man dann insgesamt acht oder mehr Stunden von San José nach Osa. Nach Palmar Norte (bei Sierpe) geht es mit dem Tracopa Bus, von dort aus sind es noch 15 Minuten per Taxi nach Sierpe. Nach Puerto Jiménez gelangt man vom Terminal MEPE in San Jose (→ Googlemaps) mit dem Busunternehmen Blanco Lobo.

Die Routen und Touren der Caminos de Osa

Caminos de Osa Costa RicaEs gibt drei verschiedene Routen der Caminos de Osa: Die „Ruta del oro“ (Goldroute), „ruta de la selva“ (Urwaldroute) und die „ruta de la agua“ (Wasserroute). Es ist aber auch möglich, verschiedene Teile der Routen miteinander zu kombinieren und sich so eine individuelle Route zusammenzustellen.

Welche Ausrüstung braucht man?

Auf keinen Fall vergessen sollte man Mosquitospray, Sonnencreme, eine wiederverwendbare Wasserflasche und ein schnelltrocknendes Handtuch (keine Waschmöglichkeiten unterwegs, Unterkünfte stellen oft keine Handtücher). An den Füßen sollte man nicht zu schwere Wanderschuhe tragen, am besten wasserfest.

Ich hätte mir zwischendurch auch echte Gummistiefel gewünscht – jeder muss sich selber überlegen, ob man die mit sich schleppen möchte. Mehr dazu erzähle ich in meinem Artikel über die richtige Ausrüstung in Costa Rica.

Mehr Infos findet ihr auf der Website der Caminos de Osa, es lohnt sich auch, auf der Facebookseite mal reinzuschauen.

Extra-Tipps für Unterkünfte

Unterwegs auf den Caminos de Osa ist klar, wo man übernachtet: In den einfachen Unterkünften bei den Locals. Ich habe vor der Trekking-Woche und danach jeweils einen Tag in einem „richtigen“ Hotel verbracht. Vor allem im Anschluss war das schon ziemlich cool, denn die Woche im Dschungel schlaucht schon.

In Carate liegt die Luna Lodge und ist die letzte Unterkunft am Ende der Zivilisation bevor die Wildnis des Corcovado Nationalparks beginnt. Man wohnt in schicken Bungalows, es gibt Yoga-Kurse und eine fantastische Yoga-Plattform über den Baumkronen des Dschungels. Von hier aus kann man auch perfekt Ausflüge in den Park unternehmen. → Hier gibt’s mehr Infos zur Luna Lodge.

Zu Beginn meines Ausflugs auf die Osa Halbinsel habe ich eine Nacht im Bohdi Surf & Yoga Camp verbracht. Es befindet sich nicht direkt auf der Osa-Halbinsel, sondern ein paar Kilometer nördlich in der Nähe von Sierpe (Ein Start-/Endpunkt der Caminos). Hier konnte ich die fantastischen Surfbedingungen (perfekt für Anfänger!) austesten. Hier ist auch der berühmte playa ballenas (Wal-Strand). Der heisst so, weil man hier erstens Wale beobachten kann und zweitens der Strand von oben aussieht wie die Heckflosse eines Wals.

Hier gibt’s Infos zum Bohdi Camp.

Hast du Fragen oder Anmerkungen zu meinem Abenteuer auf den Caminos de Osa? Ich freue mich über deinen Kommentar!

Disclosure: Ich war im Rahmen einer Reise für den Lonely Planet Traveller in Costa Rica, die von Visit Costa Rica unterstützt wurde.

Ein neues Abenteuer und ein zweites Zuhause

Seit ich nicht mehr nomadisch unterwegs bin, sondern wieder eine richtige Bude an einem festen Ort bewohne, hat sich eine andere Art von “Reisen” in mein Leben geschlichen: Ich bin in den letzten zwei Jahren extrem viel in meiner Umgebung in Fjordnorwegen unterwegs gewesen.

Mit dem Auto oder per Fähre, dem vielleicht wichtigsten Fortbewegungsmittel Fjordnorwegens, meine Unterkunft war oft in Ferienwohnungen

Deshalb schleppe ich hier auf meinem kleinen Abenteuerblog schon seit einiger Zeit ein Problem mit mir herum: Ich sammle laufend Material für neue Reiseartikel und meine Liste an Beiträgen quillt nur so über.

Teilweise sind die Artikel schon geschrieben und ich müsste nur noch auf “veröffentlichen” klicken und ihr könntet sie sofort lesen. Nur: Diese Artikel passen teilweise nicht so richtig zu einem Blog, in dem es um echte Abenteuer auf der ganzen Welt gehen soll.

Ich finde, als Bruder-Leichtfuß-Leser habt ihr ein Recht auf genau das: Spontane und ziellose Reisen per Anhalter, verrückte Reiseprojekte und unerhörte Expeditionen. Abenteuer pur!

Abenteuer pur

Das ist die Grundidee, die hinter diesem Blog steht. Und dieser Idee möchte ich gerne treu bleiben und nicht mit Reisetipps für Norwegenfans verwässern.

Trotzdem bin ich aber der Meinung, dass auch meine Erfahrungen hier an den Fjorden es Wert sind, erzählt zu werden. Es gibt schließlich wirklich eine riesige Fülle davon – schließlich habe ich mich, als riesiger Reisefan – in einem der schönsten Reiseländer unseres Planeten niedergelassen. Und dann auch noch im Herzen Fjordnorwegens!

Deshalb finde ich: Norwegen und die Fjorde nehmen einen so großen Platz in meinem Leben ein, dass sie sich auch im Netz einen eigenes Zuhause verdient haben.

Dieses Zuhause gibt es jetzt auf fjordwelten.de!

Um im Bild zu bleiben: Die Adresse steht und erste Möbel sind gekauft – aber ich bin noch dabei, die Fjordwelten einzurichten. Meine ersten Artikel sind schon dort, aber es warten noch wirklich unzählige Stichpunkte auf meiner Liste darauf, abgearbeitet zu werden und dort zu erscheinen.

Am Ende soll ein Reisemagazin für Fjordnorwegen entstehen, in dem sich eine Menge Tipps für Reiseideen und Reiseziele an den Fjorden Norwegens finden werden. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal rüberschaut und mir sagt, was ihr von der ganzen Idee haltet!

Und was bedeutet das jetzt für bruderleichtfuss.com?

Timo Segeln Shetland

Erstmal gar nichts. Wie gesagt: Die Fjordwelten habe ich mir überlegt, damit ich mir hier treu bleiben kann. Hier ist der Platz für das Abenteuer! Übrigens werdet ihr auch hier weiterhin aus Norwegen lesen. Nur: Hier sind Segelabenteuer und Gletscherwanderungen Zuhause, für gemütliche Angelausflüge und chillige Ferieninseln an Norwegens Fjordküste gibt es jetzt die Fjordwelten.

Und so viel verrate ich hier schon mal: Das nächste große Abenteuer wartet schon! Noch in diesem Frühling geht’s auf Entdeckungsreise an eines der Enden der Welt: Per Segelboot auf die Shetlandinseln! Hochseesegeln in der nördlichen Nordsee, per Hand-gegen-Koje, dem Trampen für Segler – auf „klassische“ Bruder-Leichtfuss-Art also.

In wenigen Wochen ist es soweit. Die Vorbereitungen laufen schon und ich komme gerade aus dem Masttopp des Segelboots “Aquilo”, das eine neue Dirk brauchte.

Bis dahin: Ich würde mich freuen, wenn ihr mir hier weiter treu bleibt, aber zwischenzeitlich auch mal in die Fjordwelten reinschaut. Nutzt sie doch wie ich: Als Ferienhaus zwischen den großen Abenteuern!